Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
war elf Uhr abends. Es herrschte viel Verkehr, aber es gab keinen Stau und James lehnte sich erleichtert in seinen Sitz zurück und freute sich über den unauffälligen schwarzen Ford. Das Südende des Strips verschwand bereits hinter ihnen und James
realisierte zum ersten Mal, dass sie tatsächlich davongekommen waren mit … Mit was eigentlich?
    Er schoss hoch.
    Â»Wie viel?«, stieß er hervor.
    Â»Die Quittung ist im Handschuhfach«, lächelte Kazakov.
    James klappte das Fach auf und fand eine durchsichtige Plastikhülle mit einem Stapel Banknoten darin. Er öffnete die Hülle und warf einen Blick auf die Quittung.
    Vancouver-Casino
    92 300 $
    Bitte beehren Sie uns wieder, wenn Sie in der Stadt sind!
    Â»Nicht schlecht für einen Abend«, fand James grinsend. »Gar nicht schlecht.«
    Knapp zehn Minuten vorher hatte er einen der schlimmsten Augenblicke seines Lebens durchgemacht. Er war ein wahnsinniges Risiko eingegangen und fühlte sich immer noch miserabel, weil er den Typ im Zug niedergeschlagen hatte. Doch zugleich erfasste ihn eine Welle der Begeisterung und in seinem Kopf schwirrten tausend Dinge herum, die er sich mit über dreißigtausend Dollar leisten konnte: tolle Klamotten, Ausgehen, teures Essen, nette Kleinigkeiten für Freundinnen, Ferien, ein richtig scharfes Motorrad.
    Â»Erzähl niemandem auf dem Campus davon«, warnte ihn Kazakov. »Und gib das Geld vorsichtig aus. Protz bloß nicht damit herum!«

    Â»Ich weiß, Boss«, lächelte James. »Ich bin ja nicht blöd.«
    In diesem Moment scherte ein großer Geländewagen vor ihnen ein und zwang Kazakov, auf die Bremse zu steigen.
    Â»Amerikanischer Idiot!«, brüllte er und drückte auf die Hupe. »Los, ruf endlich auf dem Campus an und besorg uns die Flugtickets«, befahl er James dann. »Ich halte es in diesem Land keinen weiteren Tag aus!«

40
    Zehn Tage später
    Â 
    Â»Herein!«, rief James.
    Nach dem Nachmittagsunterricht lag James auf seinem Bett und versuchte, den Gedanken an einen besonders schwierigen Aufsatz zu verdrängen, den er für seinen Englisch-Abschluss schreiben musste.
    Lauren betrat das Zimmer. Sie sah müde aus und ihre Haare waren nass, als käme sie gerade aus der Dusche.
    Â»Willkommen zu Hause«, begrüßte James sie lächelnd. »Wie war′s? Wie lief der Rest des Manövers?«
    Lauren ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen.
    Â»Nicht schlecht.« Sie stieß sich mit ihren Socken
vom Teppich ab, sodass sich der Stuhl langsam mit ihr herumdrehte. »Aber als Kazakov weg war, war′s total lahm. Sie haben lauter Sonderregeln eingeführt. Beide Seiten hielten sich streng an die Vorschriften und der amerikanische Befehlshaber hatte natürlich keine Ahnung davon, wozu Cherubs fähig sind. Am sechsten Tag war der Sarge so gelangweilt, dass wir mit den SAS-Leuten eine Minirevolte gestartet, unseren Kommandanten umgebracht und einen Aufstand angezettelt haben.«
    Â»Der alte Rebell!«, grinste James. »Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie uns so schnell nicht mehr nach Fort Reagan einladen werden.«
    Â»Sie haben uns vier Tage früher rausgeschmissen«, erzählte Lauren. »Und das war auch das Beste, was sie machen konnten, denn anstatt gleich zurückzufliegen sind wir noch in Vegas geblieben. Meryl hat dort ja immer noch Freunde und uns Tickets für Spamalot und ein paar andere Shows besorgt.«
    Â»Schade, dass ich nicht dabei war«, sagte James.
    Da fiel Laurens Blick auf ein bunt gestreiftes Hemd an James′ Schrank.
    Â»Paul Smith«, grinste sie. »Das muss an die hundert Pfund kosten. Ziemlich viel für jemanden, der angeblich Jakes Handy abbezahlen muss.«
    Â»Ich hatte eben Glück«, log James. »Ich war mit Kazakov in einem Outlet-Store. Hat nur dreißig gekostet. Ich glaube, sie haben das Teil falsch ausgezeichnet.«

    Â»Nachdem du weg warst, ist Rat auf einer Treppe gestürzt und hat sich am Knöchel verletzt«, sagte Lauren und drehte sich langsam auf dem Stuhl hin und her. »Wir haben schon gedacht, dass er gebrochen sein könnte, deshalb wurde Rat nach Vegas gebracht, um ihn röntgen zu lassen.«
    Â»Und was war?«
    Â»Null Problem«, grinste Lauren. »In Fort Reagan gibt es keine Zeitungen und dieser eine Fernsehsender, den wir da bekommen haben, schien nur eine Art Entwicklungsland zu zeigen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher