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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
Autoren: Marc Linck
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deinen Whiskey gemischt. Aber das ist noch nicht die beste Nachricht: Die verabreichte Dosis dürfte zum sicheren Tod führen.«
    Auf einmal begriff Ethan, worauf Wallace seine letzte Hoffnung setzte. Er bemerkte die Schweißperlen auf seiner Stirn. Die Hitze, die sich in seinem Magen breitmachte. Panik stieg in ihm auf. »Du spinnst doch«, stammelte er und wurde aschfahl im Gesicht. Wallace sagte kein Wort. Ohnmächtig fiel Ethans Blick auf das Fläschchen in seiner Hand. Die letzten Schlucke hatten etwas salzig geschmeckt. Er hatte es kaum gemerkt. Aber das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Seine Augen begannen, bestialisch zu glänzen. Er, Ethan, war der Gewinner. »Niemals!«, brach es aus ihm hervor. »Du besiegst mich NIEMALS, hörst du!« Mit wutverzerrtem Gesicht schmiss er den Flachmann beiseite und sprang mit gezogener Waffe auf. Im gleichen Augenblick schien der Boden unter seinen Füßen nachzugeben. Das Kuppeldach der Mühle begann sich schwindelerregend um ihn herum zu drehen. Taumelnd versuchte er mit seiner Waffe auf Wallace zu zielen.
    Wallace reagierte augenblicklich. Er riss sich vom Boden hoch. Sofort fuhr ihm der Schmerz durch Mark und Bein, und er schrie gequält auf. Doch ohne auch nur eine Sekunde innezuhalten, stürzte er sich mit letzter Kraft auf Ethan. An ein Leben nach diesem Augenblick verschwendete er keinen Gedanke mehr.
    Ethan versuchte verzweifelt, Wallace ins Visier zu nehmen, aber Wallace war mit einem Satz bei ihm und ergriff den Lauf der Waffe. Er drückte Ethans Arme mit seinem ganzen Körpergewicht Richtung Boden. Ethan keuchte und bemühte sich, die Waffe zu heben. Ein Schuss löste sich und schlug direkt neben Wallace´ Fuß ein. Holz splitterte. Plötzlich bäumte sich Ethan ein weiteres Mal auf. Noch immer den Revolver fest in der Hand, aber auch Wallace drückte und zog energisch an dem Schaft der Waffe. Wieder heulte ein Schuss.
    Dann Stille. Dünner Rauch stieg aus der Mündung des Revolvers auf. Wallace stand reglos da. Noch immer hielt er Ethans Arme fest. Er sah ihm direkt in die Augen. Keine fünf Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Sie standen inmitten der Kuppel, im spärlichen Lichtschein. Die tödliche Stille des Augenblicks brannte sich qualvoll in Wallace´ Gedächtnis.
    Ethans Augen strahlten jetzt keinen Hass aus. Jede Spur von Neid, Gier oder unmenschlicher Kälte war aus seinem Gesicht verschwunden. Pure Angst spiegelte sich in seinen Augen wider. Er senkte den Kopf und schaute an sich herab. Wallace folgte seinem Blick. Knapp über dem Brustbein hatte das Projektil ein Loch in Ethans Hemd gestanzt, dessen Ränder sich schlagartig rot verfärbten.
    Blass sah er auf und es schien bald so, als wollte er Wallace eine letzte Frage stellen. Seine Pupillen weiteten sich. Kraftlos ließ er den Revolver aus seinen Fingern gleiten, streckte die verkrampfte Hand aus, um sich an Wallace´ Arm festzuhalten, dann sackte er in sich zusammen und schlug mit einem dumpfen Knall auf den Holzdielen auf.
    Wallace sah noch immer Ethans hilfesuchenden Gesichtsausdruck im Augenblick des Todes vor sich. Er war sich nicht sicher, was er fühlte. Erleichterung? Mitleid? Schmerz? Erlösung? Dann sank auch er auf die Knie und schlug vornüber zu Boden. Sein Atmen wurde flach und endlich lösten sich auch seine letzten Eindrücke und die Mixtur seiner Gefühle in einem scheinbar unendlichen Nichts auf.
    77| SAN FRANCISCO, GGP – DUTCH WINDMILL, 00:51 UHR
    Wallace spürte keinen Schmerz mehr. Um ihn herum nichts als tiefer schwarze Nebel. Manchmal hörte er aus weiter Ferne dumpfe, langgezogene Geräusche. Dann wieder Stille. In seinem Kopf tauchten vereinzelt Bilder auf. Benommen fragte er sich, wo er sich befand. Er hörte Stimmen.
    »Und?«, hörte er jemanden fragen.
    »Kein Puls!«, antwortete eine feste Stimme.
    »Mist.«
    »Sekunde!«, mahnte wieder die erste Stimme. »Doch - da ist noch ein Puls. Nur verdammt schwach! Schnell, hier rüber!«
    Wallace versuchte, seine Augen zu öffnen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Er hatte das Gefühl, Bleigewichte würden auf seinen Lidern lasten.
    »Auf drei!«, schallte es wie in einen großen, leeren Raum hineingerufen. Hände griffen nach ihm und ein stechender Schmerz zog durch seinen ganzen Körper. Er wollte schreien, aber er brachte keinen Ton heraus.
    Dann umhüllte ihn endlich wieder diese erlösende Schwärze.
    78| SAN FRANCISCO, S. F. HOSPITAL, 13:59 UHR
    In seinem Arm stieg eine angenehme Wärme auf. Er
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