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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert
Autoren: Marie Rutkoski
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hat mich einige Zeit gekostet, weil die meisten von ihnen auf Italienisch geschrieben sind, aber ich habe einige Passagen übersetzt.«
    »Lass uns einfach das machen, was wir jetzt schon wochenlang machen.«
    »Würde das heißen: Ich sehe zu, wie du auf die Luft einschlägst, bis du müde bist?«
    »Ja.«
    Astrophil seufzte. »Du könntest wenigstens ein paar Worte darüber verlieren, wie gut sich meine Italienischkenntnisse entwickeln.«
    »Bravo«, sagte Petra und duckte sich. Sie kam sich lächerlich vor, wie sie da auf dem Schnee hin und her rutschte und das unsichtbare Schwert schwang. Aber sie tat es trotzdem.

    »Du kannst den Griff mit beiden Händen fassen«, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Petra wirbelte herum.
    Mikal Kronos trat vor. »Du lässt die linke Hand an der Seite hängen. Das ist Verschwendung. Dieses Schwert ist dünn und leicht wie ein Stoßdegen, aber nicht so lang. Ich dachte mir, ein Stoßdegen ist zu lang, um unbemerkt zu bleiben, wenn er in der Scheide steckt. Natürlich ist selbst ein unsichtbares, wenn auch kürzeres Schwert nicht so einfach verborgen zu halten. Doch wenn du dich daranmachst, ein unsichtbares Schwert zu schmieden, hast du aus naheliegenden Gründen ein gewisses Interesse an Geheimhaltung. Also, warum nicht alles dafür tun, um es möglichst gut zu machen? Äh, was habe ich dir eigentlich sagen wollen? Ach ja, die linke Hand. Da die Klinge etwas kurz geraten ist, sind auch deine Möglichkeiten beschränkt, damit nach deinem Gegner zu stechen. Deine Reichweite ist begrenzt. Das bedeutet, dass du, um das auszugleichen, lernen musst, auch die linke Hand einzusetzen. Mit dieser Hand kannst du einen Dolch halten, um Schläge abzuwehren und nach deinem Gegner zu stechen. Und was passiert, wenn dir der Dolch aus der Hand geschlagen wird? Der Griff bietet genügend Platz sowohl für deine linke als auch für deine rechte Hand. Das verleiht deinen Schlägen mehr Wucht. Spürst du den Korb aus Stahl, der sich über den Griff wölbt? Der ist dafür da, deine Finger zu schützen, falls jemand versucht, dich zu zwingen, das Schwert fallen zu lassen, indem er nach den Fingern schlägt. Denk dran, dass ein Meister der Verteidigung in der Lage sein sollte, ein Schwert genauso mit der linken wie mit der rechten Hand führen zu können.Wenn du deine linke Hand nutzlos herausstehen lässt wie einen Ast, wird sie auch wie einer abgehackt.«

    Petra starrte ihn an. Sie hatte sich oft gefragt, was geschehen würde, wenn ihr Vater sie mit dem Schwert erwischen würde, das er gemacht und versteckt hatte. Gewöhnlich stellte sie sich dann eine regelrechte Schimpfkanonade vor. Aber nicht das hier.
    Mikal Kronos bemerkte ihre Überraschung. »Ich habe gründlich darüber nachgedacht, wie ein Schert beschaffen sein müsste, damit es am besten für dich geeignet ist.«
    »Du hast das wirklich für mich gemacht?«
    Er nickte. »Du bist ein großes Mädchen, Petra, und schnell. Aber sehr schlank. Das Schwert musste leicht genug sein, damit du es sicher führen kannst. »Das« - er tippte das unsichtbare Schwert an, und es klang wie eine Glocke - »ist aus Tiegelstahl gemacht. Es hat einen harten Grat, doch es federt auch genug, um Erschütterungen aufzufangen. Es wird nicht brechen. Die Klinge ist zweischneidig, was dir genügend Freiheit lässt, nach deinem Gegner aus verschiedenen Richtungen zu schlagen, aber auch mit der Schwertspitze nach ihm zu stechen. Dieses Schwert soll verletzen, Petra, und ich meine damit, dass du jeden verletzen sollst, der versucht, dir etwas anzutun. Wirklich jeden.«
    Diese Worte passten so gar nicht zu Petras sanftem Vater, der immer von jedem Holzscheit die Käfer abschüttelte, bevor er es ins Feuer legte. »Wieso weißt du so viel von Schwertern?«
    »Also wirklich, Petra«, sagte Astrophil. »Was glaubst du, wo ich die Bücher über die Fechtkunst gefunden habe? Wo sonst als in Meister Kronos’ Bibliothek?«
    »Aber Vater, du hast nie erzählt, dass du fechten kannst.«
    »Kann ich auch nicht. Nicht wirklich. Ich kenne nur die Prinzipien. Ich muss über die Grundlagen des Fechtens im Bilde sein, um ein Schwert zu erschaffen.« Er zögerte etwas
und sagte dann genau das, von dem Petra gehofft hatte, er würde es nicht sagen: »Wenn du auf die Akademie gehen könntest, würde man dir beibringen, wie man richtig mit einem Schwert umgeht.«
    Petra knirschte mit den Zähnen. Das Argument war keineswegs alt, aber es wirkte so. »Also, ich kann nicht auf die Akademie
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