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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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ihm entgegen, als er die Zeltplane öffnete. Der Himmel war dunkel und wolkenlos, mit unzähligen glitzernden Sternen, die hier draußen so viel näher schienen als im Tag und Nacht beleuchteten London. Nachdenklich spazierte er zum Ufer des Sees. In der Dunkelheit glaubte er, eine Bewegung über dem Wasser zu sehen und kniff die Augen zusammen. Mit einem Ruck hielt er inne und ihm stockte der Atem. Was er zunächst für eine Nebelschwade gehalten hatte, manifestierte sich nun zu einem durchscheinenden Wesen, welches in einem Augenblick die Form und die Größe eines Pferdes zu haben schien, dann zu einer Art Schlange wurde und wenige Sekunden später einem überdimensionalen Seepferdchen ähnelte. Außerdem schien das geheimnisvolle Wesen über dem Wasser zu schweben, was Darian eiskalte Schauer über den Rücken laufen ließ. Auch nach mehrfachem Blinzeln verschwand die Erscheinung nicht.
    Als Darian fasziniert und erschrocken zugleich näher heranging, erkannte er eine schmale Gestalt am Ufer, die nun offenbar seine Schritte gehört hatte und sich hastig umdrehte. Das nebelhafte Wesen über dem See verschwand, und als die Frauengestalt am Ufer herumfuhr, erkannte Darian Mia, die sich eilig entfernte.
    »Warte!« Er rannte hinter ihr her. »Mia, was in aller Welt war das?«, keuchte er und hatte sie schon beinahe eingeholt.
    Auf einem Hügel blieb sie stehen und hob abwehrend die Hände. »Komm nicht näher!«
    »Was?« Verwirrt blieb er stehen. Langsam wurde das alles total verrückt.
    »Das war nichts, geh schlafen.«
    »Mia, ich habe irgendetwas …« Darian stockte und suchte nach einer geeigneten Bezeichnung, »… Unglaubliches gesehen, das vor dir aus dem Wasser aufgetaucht ist. Verdammt noch mal, jetzt sag mir, was hier los ist«, rief er ratlos und ging weiter auf sie zu.
    Mia rannte einfach davon, und obwohl Darian ein guter Sportler war, konnte er sie nicht einholen. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Noch die halbe Nacht suchte er nach ihr, doch sie blieb verschwunden, und schließlich kehrte Darian todmüde ins Zelt zurück.
    Als Phill ihn am nächsten Morgen weckte, wusste Darian nicht, ob er das alles nur geträumt hatte. Mia verhielt sich wie immer, saß still und unscheinbar abseits von den anderen, und als er sie ansprach, schaute sie ihn nur groß aus ihrem eulenhaften Gesicht an.
    »Du hattest wahrscheinlich einen Traum«, sagte sie, als er sie nach den Ereignissen von letzter Nacht fragte. Ungerührt rollte sie ihren Schlafsack zusammen.
    »Mia!« Er fasste sie energisch an der Schulter. »Ich habe dich am See gesehen, und etwas ist aus dem Wasser aufgestiegen.«
    »Dir sind wohl die Geistergeschichten zu Kopf gestiegen«, meinte sie, sah ihm dabei jedoch nicht ins Gesicht.
    »Ich bin doch nicht verrückt!«, rief er wütend und fuhr sich durch die Haare. »Bitte, Mia, sag mir, dass ich nicht geträumt habe.«
    Darians flehender Blick schien Mia nahe zu gehen, sie öffnete den Mund, presste dann aber die Lippen fest zusammen und sah zu Boden.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.« Und damit ließ sie ihn einfach stehen und ging zum Bus.
    Voller Wut trat Darian gegen einen Stein und blickte zum See hinaus. Er hatte irgendetwas da draußen gesehen, da war er sich sicher.
    Warum ist Vahira nur noch nicht hier, dachte Mia unterdessen verzweifelt, ich bin nicht die Richtige, es ihm zu sagen. Aber die Zeit wird knapp.
    Die Reise führte die kleine Gruppe weiter in den wilden und zu großen Teilen unbewohnten Norden Schottlands. Zum Glück war Lisa nicht mehr lange beleidigt und wandte sich nun Phill zu, der ihren Annäherungsversuchen gegenüber weniger abgeneigt war als Darian. Letzterer war sehr nachdenklich und versuchte immer wieder, mit Mia ins Gespräch zu kommen, doch sie wich ihm ganz deutlich aus.
    »Sag mal, willst du was von der Kleinen?«, erkundigte sich Phill grinsend, als sie gegen Mittag dieses Tages auf dem Weg nach Durness zwischen einigen riesigen grauen Felsbrocken Rast machten. »Ich meine, jeder hat seinen eigenen Geschmack, aber wie kann man denn etwas an diesem grauslichen Vogel finden?« Er deutete auf Mia, die in ihrem dicken grauen Pullover und dem grauen Rock auf einem ebenso grauen Felsen hockte.
    »Ich will nichts von ihr«, knurrte Darian gereizt. »Sie soll mir nur etwas erklären.«
    Phill zuckte die Achseln. »Mach was du willst, aber meiner Meinung nach bist du ein Idiot, dass du Lisa vergrault hast.« Er klopfte Darian auf die Schulter. »Was soll’s, Glück
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