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Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange
Autoren: Kathleen Bryan
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und Türme der Stadt.
    Tief in seinem Inneren war er ruhig, zumindest versuchte er es. Wo sie war, Herz seines Herzens, war Kühle und Frieden. Die Magie, die ein Teil von ihnen beiden war, schien unbeeindruckt von den Stürmen, die seinen törichten Körper erschütterten.
    »Es hat sich nichts geändert«, sagte sie. »Ich habe geschworen, die Freier, die mein Onkel mir präsentiert, in Erwägung zu ziehen, nicht einen von ihnen zu heiraten. Ich werde nach Lutece gehen, mich am Hofe zeigen und meine Pflicht tun, genau wie ich es versprochen habe.«
    »Und dann? Was passiert danach?«
    »Gott wird mich führen«, sagte sie. Sie hielt inne, als wolle sie ihre Gedanken sammeln. »Etwas hegt in der Luft. Es ist zu ruhig gewesen. Der König hat keine weiteren Eroberungen gemacht, seit ich ihn aus Quitaine fortgeschickt habe. Er hat etwas vor, und ich werde herausfinden, was es ist.«
    »Ihr wisst, was er vorhat. Er hat zwei Mysterien der Rose in seinen Besitz gebracht. Er ist auf der Jagd nach dem dritten. Er will die Schlange befreien und das Chaos in der Welt losbrechen lassen.«
    Averil erbebte — ein kurzer Angstschauer, der sich auf Gereint übertrug. Keiner von beiden schreckte davor zurück, das riesige Wesen beim Namen zu nennen, das irgendwo in einem Gefängnis schlief, welches von den Rittern bewacht wurde: ein Geheimnis, das sie seit zweitausend Jahren bewahrten. Einfach nur darüber zu sprechen, würde es nicht befreien. Aber wenn sie daran dachten, was es war und was es tun würde und dass der König von Lys alles daransetzte, damit dies geschah, stieg eine Woge nackter Panik in ihnen auf, die sie nur mit Mühe zurückdrängen konnten.
    Averil kniff die Augen fest zusammen, um ihre Konzentration zu bündeln, dann öffnete sie sie wieder und holte tief Luft. »Ja, ich weiß, was er letztendlich vorhat. Aber vor ihm liegt noch ein langer Weg mit vielen Hindernissen. Die Rose war eines der Größten. Ich würde zu gern wissen, welches er als Nächstes ins Wanken bringen will.«
    Gereint blieb fast das Herz stehen. »Seid, um Gottes willen, vorsichtig. Ihr wisst, wie gefährlich er ist. Er hat die Hälfte der Magier und Priester von Lys korrumpiert, und viel zu viele Herrscher und ihre Armeen. Ihr wisst, dass er versuchen wird, Euch auch zu korrumpieren.«
    »Das wird ihm nicht gelingen«, sagte sie. Ihre Hand wanderte zu ihrer Brust, wo das Amulett an seiner silbernen Kette hing.
    Gereint spürte die Wärme des Schmuckstücks über seinem eigenen Herzen. Er hatte es getragen, bevor er es ihr gab. Ein uralter Ritter hatte es ihm einst als Geschenk übergeben; die meiste Zeit schien es ihm, als ob er es noch bei sich hätte. Was es war oder was es bewirkte, hatte er nie herausgefunden, aber er hoffte stets, es könnte Averil irgendwie beschützen.
    Sie würde es brauchen. Während sie sich in ihrem eigenen Herzogtum Quitaine befand, war sie so sicher, wie man unter dem Verräterkönig sein konnte. Doch sie würde in den Palast des Königs in seiner eigenen Stadt gehen, direkt in die Höhle des Löwen. Und es gab nichts, was Gereint tun konnte, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten.
    Er versuchte es dennoch. »Könnt Ihr nicht hier in Fontevrai bleiben? Lasst ihn seine Deckhengste zu Euch schicken. Wenn Ihr sie wieder hinauswerft, werdet Ihr Eure eigene Armee haben, die für Euch kämpft und das Wildvolk, das Eure Magie nährt. Ihr wisst, dass es in Lutece nicht überleben kann.« Sie schüttelte den Kopf. »Von hier aus kann ich nichts mehr tun. Ich muss herausfinden, was der König vorhat. Es gibt sonst niemanden, der das tun könnte. Er weiß, dass ich nicht seine Freundin bin, aber ich bin immer noch seine Blutsverwandte«, sagte sie. »Und da er keinen eigenen Thronerben hat und es nicht so aussieht, als würde er noch einen bekommen, wird er dafür sorgen wollen, dass ich lebendig und gebärfähig bleibe.«
    »Das hat ihn im letzten Jahr scheinbar nicht gekümmert«, sagte Gereint, »als Eure Dienerin, die Euer Gesicht trug, sterben musste. Was hat sich seitdem geändert?«
    »Eine ganze Menge«, sagte sie. »Mein Vater ist tot. Ich habe einen Handel abgeschlossen. Wer weiß? Vielleicht denkt er ja, ich lasse mich korrumpieren. Schließlich bin ich allein und verwundbar, ein armes Waisenkind, aufgezogen, um eine heilige Zauberin zu werden, in höfischen Dingen nicht bewandert. Bindet mich an den richtigen Mann, der mich nach allen Regeln der Kunst verführt, und ich werde sein perfekter kleiner
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