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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ins
Wort, »Ich weiß lediglich, daß Professor Arronax davon überzeugt ist, daß es Atlantis gegeben hat und
daß er zeit seines Lebens danach gesucht hat.«
»Aber warum sollten die Deutschen eine Forschungsexpedition überfallen?« wunderte sich André.
»Nicht die Deutschen «, korrigierte Trautman und
deutete auf die letzten Sätze des Artikels. »Das Flottenkommando hat jede Verantwortung für diesen Zwischenfall abgelehnt, und in diesem Fall glaube ich
das, weil es das einzige ist, das Sinn ergibt. Die deutsche Marine dürfte ganz andere Probleme haben, als
sich mit der Suche nach Atlantis abzugeben.«
»Winterfeld«, murmelte Mike injähem Begreifen.
Trautman nickte ernst. »Ja. Genau das befürchte ich
auch. Es war zu erwarten, daß er nicht untätig bleiben würde, nachdem er unsere Spur verloren hatte.
Wie in dem Artikel steht, hat Professor Arronax eine
Taucherglocke entwickelt, mit der man sehr viel tiefer als bisher ins Meer hinabsteigen kann.«
»Und Sie glauben, er hat Atlantis entdeckt?« Der
Zweifel in Bens Stimme war nicht zu überhören.
»Mag sein«, erwiderte Trautman. Wenn es jemanden
gibt, der den verlorenen Kontinent finden kann, dann
ist es Arronax. Er weiß vermutlich mehr darüber als
jeder andere lebende Mensch.«
Einige Sekunden herrschte Schweigen.
»Aber ... aber selbst wenn es Atlantis wirklich gegeben hat - was verspricht sich Winterfeld davon, es zu
finden?« fragte Mike schließlich. »Die Insel soll schon
vor Tausenden von Jahren versunken sein. Vielleicht
existieren noch ein paar Ruinen, aber die haben doch
höchstens archäologischen Wert.«
Trautman rang einen Moment sichtbar mit sich, dann
seufzte er. »Es hat wohl keinen Sinn, die Wahrheit
länger zu verschweigen. Über kurz oder lang werdet
ihr es ja doch erfahren.« Er sah Mike an. »Hast du
dich eigentlich noch nie gefragt, woher dein Vater
dieses Schiff hatte?«
»Ich ... ich dachte, daß er die NAUTILUS selbst entworfen hat«, stotterte Mike.
Trautman machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Das ist, was alle glauben sollen«, sagte er. »Eine Legende, die Nemo selbst in die Welt gesetzt hat, um von
der Wahrheit abzulenken. Ihr habt das Schiff inzwischen alle ganz gut kennengelernt. Eigentlich hätte
ich erwartet, daß ihr längst von selbst darauf gekommen seid, daß das nicht stimmen kann. Kein Mensch
wäre in der Lage, so etwas zu bauen.« Er schüttelte
bekräftigend den Kopf. »Nicht in hundert Jahren.«
»Aber ... soll das heißen ...« Mike brach ab. Mit einem
Mal ergab alles einen Sinn. Arronax' jahrzehntelange
Suche, Winterfelds Überfall auf die Expedition und
Trautmans Entsetzen darüber. »Die NAUTILUS
kommt aus Atlantis«, murmelte er fassungslos.
»Dein Vater hat selbst mir nie erzählt, wie er die
NAUTILUS bekommen hat«, erklärte Trautman ernst.
»Er hat nur einmal eine Bemerkung über ein verlorenes Reich unter dem Meer gemacht. Aber damit kann
er nur Atlantis gemeint haben.«
Er schloß für einen Moment die Augen und fuhr mit
veränderter Stimme und großem Ernst fort: »Wenn
die untergegangene atlantische Zivilisation in der Lage gewesen ist, ein Schiff wie dieses zu bauen, kannst
du dir dann vorstellen, was sie noch alles hinterlassen
hat? Darauf hat es Kapitän Winterfeld abgesehen.«
Mike wurde blaß, als er die volle Bedeutung dessen
begriff, was er gerade gehört hatte. Er warf einen
Blick in die Runde und sah, daß es den anderen ebenso erging. Nur Singh sah ungerührt aus wie immer.
»Ich glaube, daß Winterfeld von Anfang an nur hinter
dem Geheimnis von Atlantis her war«, fuhr Trautman
fort. »Vielleicht ist das sogar der einzige Grund, aus
dem er die NAUTILUS haben wollte - um mit ihr
nach Atlantis zu suchen. »Die Geheimnisse von Atlantis in den Händen eines Verrückten wie Winterfeld unvorstellbar.« Er erschauerte sichtlich. »Deshalb bin
ich zurückgekommen«, sagte er. »Ganz egal, wie, und
ganz egal, was es uns kostet - wir müssen ihn aufhalten. Winterfeld darfAtlantis niemals finden.«
    Singh senkte den Feldstecher, blinzelte ein paarmal
rasch hintereinander und hob das Glas dann noch
einmal kurz an die Augen, ehe er es an Trautman
weiterreichte, der neben ihm auf dem eisernen Vorderdeck der NAUTILUS stand. Es war ein sehr sonderbares Fernglas - wie fast alle Dinge des täglichen
Gebrauchs, die sich an Bord befanden, stammte es
noch von den ursprünglichen Besitzern der NAUTILUS - ein großes, bizarres Etwas mit schimmernden
Kupferschwingen an den Seiten und Gläsern, die auf
den
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