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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett
Autoren: Kady Cross
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Schurke flog durch die Luft und prallte auf den Boden.
    Anscheinend trug auch Garibaldi eine Art Rüstung, denn er erholte sich rasch von dem Stoß, hob die Metallhand und zielte auf Griffin. Die Hand begann zu glühen, Entladungen spielten über die Finger wie die Blitze am Himmel.
    Der Schurke trug irgendwo am Körper einen Äthergenerator. Einige teure Ätherhöhlen setzten lieber diese Maschinen ein, statt sich auf Medien und Spiritisten zu verlassen. Die Maschinen konnten den Zugang zur ätherischen Ebene öffnen und Energie sammeln, waren aber oft instabil und konnten explodieren, wenn sie zu viel davon aufnahmen. Die Ätherenergie strömte nicht konstant.
    Auf einmal flog das Licht aus Garibaldis Metallfingern direkt auf Griffin zu. Es traf ihn knapp unter dem Brustharnisch. Sein Gegner wusste genau, wo er zuschlagen musste. Doch statt ihn niederzuwerfen, verband sich die Energie mit seiner eigenen und erfüllte ihn, dass er meinte, seine Haut spannte sich und er werde gleich in tausend Stücke zerspringen.
    Er musste den Äther hinauslassen, obwohl er das Einzige war, was ihn noch auf den Beinen hielt. Griffin stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und zielte mit der anderen auf Garibaldi, um die dunkle Energie auszustoßen, die ihn erfüllte wie das Leben selbst.
    Dann ließ er los.
    Der Stoß fegte seinen Erzfeind über den Boden, bis er gegen die Überreste einiger Maschinen prallte. Die Energie griff auch auf die Automaten über, die zuckten, obwohl sie abgeschaltet waren. Garibaldi bäumte sich auf und schrie gequält.
    Griffin war klar, dass er den Mann mühelos töten konnte, wenn er es wollte. Er konnte ihn umbringen, wie Garibaldi seine Eltern umgebracht hatte.
    Die Entscheidung fiel ihm leichter als erwartet. Er ließ die Hand sinken und unterbrach den Energiestrom zwischen sich und dem Maschinisten. Garibaldi wand sich auf dem Boden, der Äther umhüllte ihn immer noch, obwohl Griffin den Angriff abgebrochen hatte.
    Griff betrachtete seine Hände. Sie waren von einer schönen, wirbelnden Aura umgeben, die den ganzen Körper umfing und in der Messerwunde im Bauch ihren Ursprung nahm. Er schloss die Augen, spürte ihre Wärme und erkannte, dass sie glühten wie die einer Katze. Jetzt legte er beide Hände an die Wand und versetzte dem Mauerwerk im Geiste einen Stoß. Der Äther sprang von ihm auf die Wand über und breitete sich in den tragenden Gebäudeteilen aus.
    Schon brach der Putz von der Decke. Das ganze Lagerhaus bebte und schauderte.
    Schließlich brach Griffin zusammen, doch irgendjemand fing ihn auf. Es war Sam. »Nicht schlappmachen, mein Freund. Ich schaffe dich hier raus.«
    Griffin nickte nur. Wenn er den Mund geöffnet hätte, wäre der Äther hervorgebrochen und hätte Sam getötet.
    Sam hob ihn auf wie ein Kind und schonte dabei die Stelle, wo der Dolch im Bauch steckte. Griffin bekam einen Tunnelblick, er sah nichts außer einem hellen Licht, bemerkte aber noch, dass Finley zu Garibaldi rannte und ihm einen kräftigen Tritt versetzte. Dann folgte sie den anderen und nahm Jasper die bewusstlose Emily ab. Endlich konnten sie hinaus. Emilys Katze führte sie die Treppe hinauf und aus dem bebenden Lagerhaus.
    Draußen klopfte Griffin Sam mit einer Hand auf die Brust und bedeutete seinem Freund, ihn abzusetzen. Glücklicherweise erhob der mürrische Goliath keine Einwände. Er stellte Griffin auf die Beine und hielt sich bereit, den Verletzten zu stützen.
    Die Taubheit griff um sich, bald würde er das Bewusstsein verlieren. Griffin legte beide Hände auf die raue Außenmauer des Gebäudes und versetzte ihr in Gedanken abermals einen Stoß, um dem Äther den Weg zu weisen.
    Noch einmal erbebte das Gebäude, dann brach es mit großem Getöse zusammen. Dicke Balken splitterten wie Zahnstocher. Die Gewalt warf Griffin um. Nun spürte er auch wieder die Schmerzen im Bauch. Er keuchte und wand sich gequält.
    Seine Eltern beugten sich über ihn, die gespenstischen Gesichter in Sorgenfalten gelegt. Sie griffen nach ihm.
    Dann wurde alles schwarz.
    Sie hatten nicht genug Zeit, Griffin nach Hause zu transportieren. Emily war noch bewusstlos, und sie mussten sie und Griffin möglichst schnell an einen sicheren Ort bringen. In der Ferne hörten sie schon die ersten Sirenen der Polizeifahrzeuge. Der Einsturz eines Lagerhauses, zumal zu dieser Uhrzeit, erregte auf jeden Fall Aufsehen. Nach dem Lärm, der dabei entstanden war, fürchteten die Einwohner womöglich sogar, London sei das Opfer
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