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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff
Autoren: Lucinda Riley
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fühlte sich in seiner Gegenwart unsicher. Er war ihr vertraut und zugleich fremd.
    »Wer erzählt seine Geschichte zuerst?«, fragte Matt.
    »Da ich schon mal begonnen habe, kann ich auch weitermachen«, antwortete Grania. »Ich möchte, dass wir beide ehrlich sind. Wir haben nichts zu verlieren.«
    »Gut. Vieles wird dir nicht gefallen.«
    »Ist bei mir genauso. Aurora hat dir erzählt, wie wir uns begegnet sind. Und nun willst du mehr über meine Beziehung zu Alexander erfahren?«
    »Ja.«
    Während er Grania lauschte, fiel ihm auf, dass sie reifer und weicher wirkte.
    »Tja, das wär’s dann wohl.« Grania zuckte mit den Achseln.
    »Wow, was für eine Story. Danke, dass du so offen warst. Aber eins noch: Ist die körperliche Beziehung mit ihm wirklich nicht weiter gegangen?«
    »Wir haben uns geküsst, mehr nicht. Er war sehr krank.« Grania wurde rot. »Leider. Ich fand ihn sehr attraktiv.«
    »Hm … Du heißt jetzt Grania Devonshire, bist Witwe und hast eine neunjährige Tochter. Und bist obendrein reich. Ganz schön viel Neues für ein paar Monate!« Er verzog das Gesicht.
    »Ich schwöre dir, dass es stimmt. Aurora und meine Eltern können es bezeugen. Ich glaube, wir brauchen noch was zu trinken. Und dann würde ich gern hören, was du mir über Charley zu sagen hast.«
    Matt ging zum Tresen, um Getränke zu holen.
    »Ich probier mal das örtliche Bier«, sagte er, als er zurückkam, und nahm einen Schluck Murphy’s. »Es wird nicht angenehm werden, aber hör dir’s trotzdem an …«
    Matt ersparte sich und Grania nichts. Während er sprach, versuchte er ihre Gefühle und Gedanken zu ergründen, doch ihre Miene blieb undurchdringlich.
    »Tja, das wär’s«, schloss Matt erleichtert. »Tut mir leid, ich hatte dir ja gesagt, dass es nicht schön wird.«
    »Stimmt. Und wo ist Charley jetzt?«
    »Meine Mutter sagt, sie wohnt in unserem Haus in Greenwich. Mein alter Freund Al, der sie immer schon angehimmelt hat, ist praktisch bei ihr eingezogen. Das Baby kommt in ein paar Wochen zur Welt. Im Country Club kann ich mich nicht mehr blicken lassen, aber egal.«
    »Was ist mit deinen Eltern? Das muss doch hart für sie sein.«
    Matt lächelte matt. »Anscheinend hat das, was mit mir passiert ist, bei meiner Mutter etwas ausgelöst. Von nächster Woche an habe ich eine neue Mitbewohnerin.«
    »Wie bitte?« Grania runzelte die Stirn.
    »Mom ist seit Jahren mit Dad unglücklich. Ihm gefällt es gar nicht, dass das mit Charley nichts geworden ist. Er meint, ich sollte ›der Form halber‹ bei ihr bleiben. Das hat für meine Mutter das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie verlässt ihn.« Matt schüttelte den Kopf. »Tja, wie das Schicksal so spielt. Sie sagt, sie hat genug und will ihr Leben genießen, solange es noch geht. Auch wenn du einen anderen Eindruck von ihr hattest: Sie findet dich toll.«
    »Tatsächlich?« Grania war aufrichtig überrascht. »Du bist bestimmt traurig, Matt. Sie sind so lange verheiratet.«
    »Irgendwann wird sie bestimmt zu ihm zurückkehren, aber es schadet gar nicht, wenn Dad mal eine Weile ohne sie auskommen muss. Vielleicht lernt er dann, sie zu schätzen, und bemüht sich um eine echte Beziehung zu ihr. Und seinem Sohn.« Matt hob eine Augenbraue. »Genug von den beiden. Wir müssen über uns sprechen. Wie geht’s dir?«
    »Offen gestanden, weiß ich es nicht.«
    »Findest du es nicht gut, dass wir endlich miteinander geredet haben? Das hätten wir schon vor Monaten machen sollen«, sagte Matt.
    »Ja.«
    »Die Kleine hat sich ganz schön für uns ins Zeug gelegt.«
    »Stimmt«, pflichtete Grania ihm bei. »Aber …«
    »Aber was?«
    »Fehler der Vergangenheit lassen sich nicht ungeschehen machen.«
    »Was genau sind denn die Fehler? Anders als du habe ich immer nur das Richtige in unserer Beziehung gesehen.«
    »Ich bin müde, Matt. Könnten wir gehen?«
    »Klar.«
    Sie fuhren schweigend zum Farmhaus zurück.
    »Wo soll ich schlafen?«, erkundigte sich Matt.
    »Ich fürchte, auf dem Sofa. Ich hole dir Kissen und Decken.«
    »Grania, bitte nimm mich wenigstens kurz in den Arm. Ich liebe dich … Ich …« Er griff nach ihrer Hand, als sie an ihm vorbeiging, doch sie ignorierte sie.
    »Hier«, sagte sie, als sie zurück war, und legte das Bettzeug auf den Küchentisch. »Tut mir leid, dass der Standard nicht besonders hoch ist.«
    »Schon okay. Keine Angst – morgen bist du mich wieder los. Am Mittwoch beginnt meine nächste Vortragsreise.«
    »In Ordnung. Gute Nacht, Matt.«
    Grania
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