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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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anderen, als balancierte sie auf einem schmalen Steg und würde ins Bodenlose fallen, sollte sie danebentreten. Sie stellte sich vor den Spiegel, legte die Handflächen an die Scheibe und wagte kaum zu atmen.
    Was sollte das? Nun gut, sie hatten nicht ausgemacht, sich zu einer Session zusammenzufinden. Aber hatte sie die Zeichen so falsch deuten können? Offensichtlich wollte sich Rhys in dieser Nacht lieber mit seinem hemmungslosen Freundeskreis amüsieren, statt mit ihr. Das tat weh!
    Der Älteste von ihnen warf die Kugel in die Holzschüssel. Das Geräusch, das sie machte, erinnerte Valentine das erste Mal an Fingernägel, die über eine Schiefertafel kratzen. Als sie über die Rhomben tanzte, zuckte Val zusammen. Sie wusste selbst nicht, warum sie so nervös war. Lag es an ihrem Bauchgefühl, dieser düsteren Vorahnung, dass der blutjunge Morgen kein gutes Ende finden würde?
    Lasziv neigte sich Marilyn über den Tisch. »Na, so was. Das Roulette hat den verlorenen Sohn ausgewählt, kaum dass er zu seiner Familie heimgekehrt ist.«
    Val rutschte das Herz in die Hose. Was wurde von ihm erwartet? Ihr Magen fühlte sich an, als hätte sie einen Faustschlag abbekommen. Sie ließ die Sicherheitsnadeln in ihrer Hand einfach fallen und scherte sich nicht darum, sondern starrte Rhys mit offenem Mund an.
    Er gab ein Murren von sich, bevor er sich von der Wand, an der er lehnte, abstieß. Mit finsterer Miene machte er sein Spiel. Auf Val erweckte er den Eindruck, als hätte er an diesem Tag keine Lust, seine sadistische Ader zu zügeln, sondern wollte vielmehr seinen ganzen Frust in einer Züchtigung abreagieren. Hatte er aufgrund seiner schlechten Laune lieber das Separee statt den Darkroom aufgesucht? Sie wollte so gerne daran glauben, dass er sie vor sich beschützte, aber die Zweifel an dieser Theorie waren zu groß, um sie zu ignorieren.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Kugel an Schwung verlor, immer langsamer rotierte und zum Boden der Schüssel sank. Sie hüpfte lange über die Rauten, als könnte sie sich nicht entscheiden, doch dann blieb sie in einem der Fächer liegen.
    »Mist!«, zischte die dralle Blondine und setzte sich schmollend auf ihren Stuhl.
    Rhys winkte die Schwarzhaarige mit dem Zeigefinger und einem diabolischen Lächeln zu sich. »Wir beide werden heute unseren Spaß haben. Sei gewarnt! Es wird wild werden. Ich bin nicht in der Stimmung für Zärtlichkeiten.«
    Unbeeindruckt stakste die herbe Schönheit auf schwindelerregend hohen Absätzen auf ihn zu. Sie schlang die Arme um seinen Hals und blickte ihm tief in die Augen. Verführerisch langsam zog er den Reißverschluss ihres Traums aus Tüll nach unten. Er schob den apricotfarbenen Stoff über ihre Schultern, sodass ihr Kleid hinabrutschte und zu Boden fiel. Da sie keine Unterwäsche trug, stand sie nackt vor ihm. Kokett spreizte sie ihre Schenkel.
    Das war zu viel für Valentine. Sie ballte ihre Hand zur Faust und hielt sich im letzten Moment davon ab, wütend gegen den Spiegel zu donnern. Was würde das nutzen? Es war zu spät! Sollte er diesen Hungerhaken, diese Windhündin, ruhig ficken. Allein die Tatsache, dass er es tun würde, reichte Val schon, um sich darüber klar zu werden, dass er und sie nicht zusammenpassten. Sie hatte ihm auf der Party klipp und klar gesagt, dass sie ihn nicht mit den Lanas dieser Welt teilen wollte. Er hatte sich nicht dazu geäußert, und offensichtlich hatte er vor, sein Leben genauso zügellos weiterzuleben wie zuvor und beabsichtigte nicht, auf ihre Wünsche einzugehen. Sie jedoch brauchte einen Herrn, der sich auf sie allein konzentrierte, der sie nicht nur demütigte, disziplinierte und vögelte, sondern der sie auch liebte. Eine reine Spielbeziehung funktionierte für sie nicht, denn sie investierte immer Gefühle.
    Mit Tränen in den Augen flog sie herum. Sie stürzte aus dem Darkroom, der plötzlich nur noch ein Zimmer war, um die Kasinogäste zu bespitzeln. Die Dunkelheit darin wirkte bedrückend. Die Luft schien mit einem Mal abgestanden und stickig.
    Lautstark knallte Val die Tür des Putzraums hinter sich zu. Sie trat auf den Saum ihrer Uniform und strauchelte. Hektisch ruderte sie mit den Armen. Sie fing sich jedoch in letzter Sekunde und hastete weiter. Schniefend rannte sie durch die Gänge, aber sie verbot sich zu weinen, bevor sie in ihrem Auto saß.
    Valentine fühlte sich verletzt. Nein, noch schlimmer! Als hätte man ihr das Herz herausgerissen. Jetzt, in diesem Moment, betrog
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