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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell
Autoren: George R R Martin
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höhnische Verbeugung. »Wie es Euch beliebt, Mylady«, sagte er. »Ich glaube, wir kennen den Weg.«

JON
    »Ihr seid der hoffnungsloseste Haufen, den ich je ausbilden musste«, verkündete Ser Allisar Thorn, als sie sich im Hof versammelt hatten. »Eure Hände sind für Mistgabeln gemacht, nicht für Schwerter, und wenn es nach mir ginge, würdet ihr allesamt Schweine hüten. Aber gestern Abend habe ich gehört, dass Gueren mit fünf Neuen den Königsweg heraufkommt. Der eine oder andere davon könnte vielleicht einen halben Furz wert sein. Um für sie Platz zu schaffen, habe ich beschlossen, acht von euch dem Lord Kommandanten zu überstellen, damit er mit ihnen nach eigenem Gutdünken verfährt.« Einen Namen nach dem anderen rief er auf. »Kröte. Steinkopf. Auerochs. Liebster. Pickel. Affe. Ser Tölpel.« Schließlich sah er Jon an. »Und der Bastard.«
    Pyp stieß einen Freudenschrei aus und warf sein Schwert in die Luft. Ser Allisar fixierte ihn mit Echsenblick. »Man wird euch jetzt Männer der Nachtwache nennen, aber ihr seid dümmer als der Affe eines Possenreißers, wenn ihr das wörtlich nehmt. Ihr seid grüne Jungs und stinkt nach Sommer, und wenn der Winter kommt, sterbt ihr wie die Fliegen. « Und mit diesen Worten schritt Ser Allisar Thorn von dannen.
    Die anderen Jungen versammelten sich um die acht, deren Namen aufgerufen worden waren, lachten und fluchten und gratulierten. Halder schlug Kröte mit der flachen Seite seines Schwertes auf den Hintern und brüllte: »Kröte
von der Nachtwache!« Pyp rief, ein schwarzer Bruder brauche ein Pferd, und sprang auf Grenns Schultern. Dabei gingen sie kullernd und knuffend und johlend zu Boden. Dareon rannte in die Waffenkammer und kam mit einem Schlauch saurem Roten wieder. Während sie den Wein vom einen zum anderen reichten und wie blöde grinsten, bemerkte Jon, dass Samwell Tarly allein unter einem kahlen, toten Baum in der Ecke des Hofes stand. Jon bot ihm den Schlauch an. »Ein Schluck Wein?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein danke, Jon.«
    »Geht es dir gut?«
    »Sehr gut, wirklich«, log der dicke Junge. »Ich freue mich für euch alle.« Sein rundes Gesicht zitterte, als er sich zu einem Lächeln zwang. »Eines Tages wirst du Erster Grenzer, ganz wie dein Onkel es war.«
    »Ist«, verbesserte Jon. Er wollte Benjen Starks Tod nicht akzeptieren. Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, rief Halder: »Hier, willst du das alles allein trinken?« Pyp riss ihm den Weinschlauch aus der Hand und wich ihm lachend aus. Als Grenn ihn beim Arm packte, drückte Pyp den Schlauch, und ein dünner, roter Strahl spritzte Jon ins Gesicht. Halder heulte protestierend über die Vergeudung guten Weines. Jon spuckte. Matthar und Jeren erklommen die Mauer und begannen, sie mit Schneebällen zu bewerfen.
    Nachdem er sich losgerissen hatte, Schnee im Haar und Wein auf seinem Wappenrock, war Samwell Tarly verschwunden.
    An diesem Abend kochte Drei-Finger-Hobb den Jungen zur Feier des Tages ein besonderes Mahl. Als Jon den Gemeinschaftssaal betrat, führte ihn der Lord Haushofmeister persönlich zur Bank am Feuer. Die älteren Männer klopften ihm im Vorübergehen auf die Schulter. Die acht zukünftigen Brüder feierten mit Lammbraten, in Knoblauch
und Kräutern gebacken, garniert mit Zweigen von Minze, eingerahmt von gestampften Gelben Rüben, die in Butter schwammen. »Direkt vom Tisch des Lord Kommandanten«, erklärte ihnen Bowen Marsch. Es gab Salate aus Spinat und Kichererbsen und Steckrüben und danach Schalen mit Blaubeeren und süßer Sahne.
    »Glaubt ihr, sie lassen uns zusammen?«, fragte Pyp, während sie sich selig die Mägen vollschlugen.
    Kröte verzog das Gesicht. »Ich hoffe nicht. Ich hab mir deine Ohren schon lange genug angesehen.«
    »Ho«, fuhr Pyp auf. »Hört, wie die Krähe alle Raben schwarz schimpft. Du wirst ganz sicher ein Grenzer, Kröte. Sie werden uns so weit weg wie möglich von der Burg haben wollen. Wenn Manke Rayder angreift, klappst du dein Visier hoch und zeigst ihm dein Gesicht, dann rennt er schreiend fort.«
    Alle außer Grenn lachten. »Ich hoffe, ich werde Grenzer. «
    »Du und alle anderen«, meinte Matthar. Jeder, der Schwarz trug, tat seinen Dienst auf der Mauer, und von jedem wurde erwartet, dass er zu ihrer Verteidigung zum Stahl griff, doch die Grenzer waren das wahre kämpfende Herz der Nachtwache. Sie waren diejenigen, die es wagten, vor die Mauer zu gehen und den Verfluchten Wald und die eisigen Berghöhen westlich des
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