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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)
Autoren: Lynne Wilding
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schwer auf sie fiel.
    »Zeig's ihr, Elijah!«, spornte ihn Dowd mit vor Lust leuchtenden Augen an.
    Sarah blickte ein letztes Mal Cavanagh an, sah die Panik in seinen Augen und schloss ihre eigenen fest, während sie versuchte, den Schmerz zu ertragen, als Elijah wieder und wieder in sie stieß …
     
    Sie schwebte über ihrem Körper, obwohl sie wusste, dass das nicht möglich war. Doch wie dem auch sei, sie tat es und sah durch die Zweige einer hohen Pinie, was diese Tiere mit ihr machten. Wieder und wieder fielen sie über sie her, als ob sie nicht genug bekommen könnten. Bald entfloh sie dem Schmerz ihrer Brutalität an einen Ort, an dem sie sie nicht mehr erreichen konnten, weder physisch noch emotional. Sie konnte nur noch daran denken, wie sie dieses … Verbrechen überleben sollte, das sie an ihr begingen. Für Meggie, ihre liebe, süße Meggie. Irgendwann, so dachte sie, obwohl ihre Gedanken sich mehr und mehr verwirrten, müssten sie doch genug haben und sie in Ruhe lassen.
    Ja, darauf musste sie sich konzentrieren, nicht darauf, was sie ihrem Körper antaten. Sie würden bald aufhören. Lieber Gott im Himmel, sie mussten aufhören!
     
    »Ist sie tot?«, fragte Dowd gleichmütig, nachdem er seine Gier befriedigt hatte. Er sah, wie Rupert ihr mit dem Finger in den Bauch stieß. Keine Reaktion. Er legte ihr die Hand an die Kehle.
    »Sie lebt.« Rupert grinste seine Kumpel reuelos an. »Ich schätze, sie ist einfach nur erschöpft, Jungs.«
    Elijah lachte, als er sich die Hosen hochzog und das Hemd hineinstopfte. Er betrachtete Sarah O'Riley von oben bis unten. Im Mondlicht, das durch die Pinien fiel, konnte er das Blut auf ihrem Körper erkennen und die bereits auftretenden blauen Flecken an den Schenkeln und am Oberkörper, mit dem Rupert nicht gerade sanft umgegangen war. Die würde nicht mehr hochnäsig sein. Er hatte seine Kumpel gut gewählt, alle bis auf Cavanagh. Ihm kam der Gedanke, dass er ihn am besten abstechen und ins Meer werfen sollte. Er war das schwache Glied in ihrer Kette, den wahrscheinlich als Ersten der Mut verlassen würde. Waughs Blick fiel auf Dowd und McLean. Sie würden das Vorhaben nicht unterstützen, denn sie mochten den Schwächling in gewisser Weise und behandelten ihn wie einen Schoßhund.
    Cavanagh, der Sarah die ganze Zeit über festgehalten hatte, löste nun seine Hände von ihren Armen und wischte sie sich ein paarmal an seiner Jacke ab, als ob er das Stigma dessen, an was er mitgewirkt hatte, fortwischen wollte. Dann legte er das Gesicht in die Hände und weinte wie ein Mädchen.
    »Mach dir nichts draus, dass du es nicht geschafft hast«, tröstete Dowd ihn und legte dem jungen Mann mit einem Augenzwinkern zu Rupert einen Arm um die Schulter. »Wir haben es alle einmal für dich zusätzlich gemacht.«
    »Ich glaub, mir wird schlecht«, schluckte Cavanagh, stand auf und stolperte in den Wald, wo man ihn sein Essen ins Gras würgen hörte.
    Elijah nickte Dowd und McLean bedeutungsvoll an. »Den müsst ihr beide gut im Auge behalten«, meinte er.
    »Der wird schon wieder«, beruhigte ihn Rupert wegwerfend, doch auch er runzelte die Stirn, als ob er sich bei Cavanagh selbst nicht ganz sicher sei.
    »Können wir noch mal, wenn sie wieder wach ist?«, erkundigte sich Dowd.
    »Du bist ganz schön geil, was?«, fragte Rupert und hieb seinem Kameraden lachend auf den Arm.
    »Na, ich meine, wir könnten sie doch vielleicht behalten.
    Ich kenne eine Höhle unten am Wasser, über dem Meeresspiegel. Wir könnten sie da hinbringen, und dann wäre sie immer da, wenn uns danach ist.« Die Vorstellung gefiel ihm, und er fuhr fort: »Wir könnten sie fesseln oder eine Art Tor bauen, um sie einzusperren. Was haltet ihr davon, Jungs?«
    »Spinnst du? Selbst wenn wir das irgendwie hinkriegen würden, ohne Verdacht zu erregen: Was glaubst du, was sie tun würde? Sie würde sich mit irgendeinem scharfen Gegenstand, den sie sich selbst macht, auf die Lauer legen, um ihn uns in die Eingeweide zu stechen«, erwiderte Elijah kopfschüttelnd über Dowds unsinnige Idee.
    »Und wie sollten wir sie ruhig halten? Sie würde sich doch die Kehle aus dem Leib schreien, sobald sie die Gelegenheit dazu hat. Irgendwann würde sie jemand hören«, gab Rupert zu bedenken.
    »Oh«, errötete Dowd verlegen, »daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Du denkst sowieso nicht allzu viel, alter Junge, das ist das Problem«, lachte Rupert.
    Elijah hatte sich in der Zwischenzeit seine Jacke geholt und reichte die
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