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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)
Autoren: Lynne Wilding
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Flasche herum, als er zurückkam. Sie tranken den Rum bis auf den letzten Tropfen aus. Nachdenklich stieß ihr Anführer Sarah mit der Stiefelspitze an.
    »Stellt sie sich wieder tot?«
    »Vielleicht.« Er zuckte die Schultern. »Ist auch egal.« Er sah sie der Reihe nach an. »Wir hatten unseren Spaß. Es war gut, nicht wahr?« Alle außer Cavanagh nickten zustimmend. »Jetzt ist es an der Zeit, es zu beenden.«
    Dowd blickte auf Sarah hinab, deren fast nackter Körper in die Reste ihres ehemals zweitbesten Kleides verstrickt war. »Sollen wir sie einfach hier so liegen lassen?«
    »Was hast du vor, Elijah?«, erkundigte sich Rupert.
    »Was ich nicht will, ist, dass sie mit dem Finger auf einen von uns zeigt, klar?«
    »W-wie meinst du das?«, fragte Cavanagh, zögernd und angstvoll Elijahs Antwort erwartend.
    »Wenn der Kommandant davon erfährt, baumeln wir mit Sicherheit am Galgen«, stellte Elijah sachlich fest. »Also muss Sarah O'Riley für immer verschwinden«, meinte er und neigte sich über ihren leblosen Körper.
    Der Aussage folgte betretene Stille.
    »N-n-nein …«, brach Cavanagh das Schweigen. Anklagend starrte er die anderen an. »Damit will ich nichts zu tun haben.« Bevor sie ihn daran hindern konnten, rannte er in die Dunkelheit davon.
    »Soll ich ihm nach?«, fragte Dowd.
    »Nein, der kriegt sich schon wieder ein, wenn er sich erst beruhigt hat«, meinte Rupert gleichgültig. »Ist sowieso besser, wenn er nicht dabei ist.«
    Ein Stöhnen erregte ihre Aufmerksamkeit.
    Sarah versuchte, sich zu bewegen, schaffte es jedoch nicht, und selbst atmen schien schwierig. Im Schneckentempo konnte sie schließlich so viel von ihrer Kleidung zusammenraffen, dass ihre Nacktheit einigermaßen bedeckt war. Erst dann öffnete sie die Augen und sah ihre Vergewaltiger der Reihe nach an. Dowd schlug fast sofort die Augen nieder und wandte sich halb ab. McLean war kühner, da er wie Waugh keine Moral kannte. Und Elijah. Für sie war er die Reinkarnation des Teufels selbst. Er hatte diesen Überfall von Anfang bis Ende geplant. Und doch … fast hätte sie gelächelt. Sie hatte das Schlimmste, was sie ihr antun konnten, überlebt. Ihr Geist war stark, trotz der Erniedrigungen, die sie durch sie erdulden musste, zu abscheulich, um darüber nachzudenken.
    »Nicht mehr ganz so frech, was, Sarah?«, sagte Elijah leise und fingerte an seinem Messer herum. Ein horizontaler Schnitt – und es wäre zu Ende. Nur kurz tauchte ein Anflug von Bedauern in seinem Gewissen auf, das er jedoch schnell unterdrückte. Es gab keinen anderen Weg, nicht wenn er seine eigene Haut retten wollte, und das wollte er auf jeden Fall. Wenn sie nur damals eingewilligt hätte, ihn zu heiraten, als er sie gefragt hatte …
    Obwohl es sie schmerzte, das Kinn zu heben, antwortete Sarah durch zerrissene und blutende Lippen mit etwas von ihrem alten Kampfgeist: »Ihr habt vielleicht meinen Körper missbraucht, ihr elenden Geier, aber mein Geist und meine Seele sind immer noch intakt. Gott oder irgendjemand anderes wird euch für das bestrafen, was ihr diese Nacht getan habt. Du«, wandte sie sich an Elijah, »du sollst in der Hölle braten!« Mit letzter Anstrengung bäumte sie sich auf und spuckte ihm mitten ins Gesicht. »Teufelsbrut! Ich verfluche dich und die deinen, wo immer ihr auch sein mögt!«
    Zorn übermannte Elijah. Er hatte vorgehabt, ihren Willen völlig zu brechen und sie zu unterwerfen, musste jedoch feststellen, dass er versagt hatte. Diese Augen, die Art, wie sie ihn ansah, voller Verachtung und Hass, als ob er weniger wert wäre als die niedrigste Lebensform! Aus dem Augenwinkel sah er den Felsbrocken und schloss seine Pranke darum. Er hob ihn hoch über den Kopf, damit sie ihn sehen konnte, während er sich mit der anderen Hand die Spucke aus dem Gesicht wischte.
    Sarah zuckte nicht einmal. Völlig erschöpft konnte sie ihn nur ansehen, und in ihren blauen Augen loderte so tiefer Hass, dass sie seine Absicht nicht erkannte. Ohne es zu beabsichtigen, forderte sie ihn zum Schlimmsten heraus.
    »Stirb, du Schlampe!«
    McLean und Dowd zuckten zusammen, als sie den Stein auf Knochen und Fleisch treffen hörten.
    Zweimal schlug Elijah zu, dann lag sie still. Er sah die anderen an und befahl: »Los doch, Jungs, hebt Erde aus und macht ein Grab. Beeilt euch! Ich muss zurück auf der Krankenstation sein, bevor die Wache aufwacht.« Ungeduld schwang in seiner Stimme mit, als ob er es auf einmal eilig habe, dass alles vorüber sei. Bei der
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