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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne
Autoren: Charles Bukowski
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Sie hatte inzwischen die Beine von der Stuhllehne genommen. Ich setzte mich zu ihr in die Nische. Sie zündete sich eine Zigarette an und drückte ihren Schenkel an mich. Ich steckte mir jetzt auch eine Zigarette an.
    »Ich heiße Hank«, sagte ich.
    »Und ich Elsie«, sagte sie.
    Ich drückte mein Bein an ihres und rieb langsam auf und ab. »Ich hab ein Sanitärgeschäft«, sagte ich. Elsie ging nicht darauf ein.
    »Der Scheißkerl hat mich sitzenlassen«, sagte sie schließlich. »Gott, wie ich den hasse!«
    »Passiert fast jedem von uns sechs- oder achtmal.«
    »Schon möglich, aber das hilft mir nicht. Ich will ihn bloß noch umbringen!«
    »Nur nichts überstürzen.«
    Ich griff unter den Tisch und drückte ihr das Knie. Mein Schwanz war jetzt so hart, daß er weh tat. Ich war verdammt nahe dran.
    »Fünfzig Dollar«, sagte sie jetzt.
    »Für was?«
    »Was du willst.«
    »Ist der Airport hier dein Revier?«
    »Yeah. Ich verkauf Girl Scout Cookies.«
    »Sorry. Ich dachte, du bist in Schwierigkeiten. Ich muß in fünf Minuten meine Mutter abholen.«
    Ich stand auf und ging weg. Eine Nutte! Als ich zurückschaute, hatte Elsie ihre Beine wieder auf der Stuhllehne und ließ noch mehr sehen als zuvor. Fast hätte ich wieder umgedreht und Tanya sausen lassen.
    Tanyas Flugzeug landete und blieb ganz. Ich stellte mich hin und wartete, ein bißchen abseits vom großen Andrang. Wie würde sie sein? Wie ich war, daran wollte ich lieber nicht denken …
    Die ersten Passagiere kamen durch. Ich wartete ab.
    Ah, sieh dir die da an! Wenn sie das nur wäre!
    Oder die da. Mein Gott! Diese Schenkel, dieses gelbe Kleid, dieses Lächeln …
    Oder die da … in meiner Küche beim Geschirrspülen …
    Oder die da … mitten in einem wüsten Krach, schreiend, mit einer raushängenden Titte …
    In diesem Flugzeug hatten wirklich ein paar beachtliche Frauen gesessen.
    Ich spürte, wie mir jemand von hinten auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und erblickte dieses blutjunge Ding, fast noch ein Kind. Sie sah nicht älter als 18 aus. Dünner langer Hals, ein bißchen runde Schultern, lange Nase … aber ein Busen … und Beine und Hintern … mhm, ja …
    »Ich bin’s«, sagte sie.
    Ich gab ihr einen Kuß auf die Wange. »Hast du Gepäck?«
    »Ja.«
    »Laß uns in die Bar gehn. Ich hasse diese Warterei auf das Gepäck.«
    »All right.«
    »Du bist so klein …«
    »Neunzig Pfund.«
    »Meine Güte …« Die würde ich ja mitten durchreißen. Wollte ich auch noch ein Kind vergewaltigen?
    Wir gingen in die Bar und setzten uns in eine Nische. Die Kellnerin ließ sich von Tanya den Ausweis zeigen. Tanya war darauf vorbereitet und hatte ihn schon in der Hand.
    »Sie sehn wie 18 aus«, sagte die Kellnerin.
    »Ich weiß«, sagte Tanya in ihrer piepsigen Betty-Boop-Stimme. »Ich nehme einen Whisky Sour.«
    »Für mich einen Kognak«, sagte ich.
    Zwei Nischen weiter saß immer noch die Mulattin, die Beine oben, und das Kleid bis zum Hintern hoch. Ich sah jetzt, daß sie einen rosa Slip trug. Sie starrte mich an.
    Die Kellnerin servierte die Drinks. Wir nippten daran. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die Mulattin aufstand. Sie wankte zu uns her, stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und beugte sich zu mir herüber. Ihr Atem stank nach Alkohol. Sie sah mich an und sagte:
    »So, das ist also deine Mutter, hm? Du Mutterficker!«
    »Mutter konnte heute nicht.«
    Elsie sah jetzt Tanya an. »Was verlangst’n so, Darling?«
    »Schieß in’n Wind.«
    »Machst du ’n guten Blowjob?«
    »Noch sowas, und ich schlag dich grün und blau.«
    »Wie denn? Vielleicht mit ’ner Tüte Bohnen?«
    Elsie wankte davon und eierte mit dem Hintern. Sie schaffte es mit knapper Not bis zu ihrer Nische und legte wieder diese sagenhaften Beine hoch. Warum konnte ich nicht alle beide haben? König Mongut hatte 9000. Das Jahr hatte 365 Tage. 9000 durch 365 … das mußte man sich mal vorstellen. Kein Streit, kein Ärger mit Monatsblutungen, keine psychische Überlastung. Nur genießen, genießen, genießen. Diesem Mongut mußte das Sterben sehr schwergefallen sein. Oder sehr leicht. Jedenfalls nichts zwischendrin.
    »Wer ist denn das?« fragte Tanya.
    »Das ist Elsie.«
    »Kennst du sie?«
    »Sie hat vorhin versucht, mich anzumachen. Sie verlangt 50 Dollar für einen Blowjob.«
    »Also die stinkt mir wirklich. Ich kenn ja ’ne Menge groids, aber …«
    »Was ist ein groid?«
    »Ein groid ist ein Schwarzer.«
    »Oh.«
    »Kennst du den Ausdruck
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