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Das Licht von Shambala

Das Licht von Shambala

Titel: Das Licht von Shambala
Autoren: Michael Peinkofer
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Abramowitsch du Gard innerhalb weniger Yards ein, packte ihn an der Schulter und riss ihn zurück - während er mit der Rechten zustieß und ihm die Klinge in den Rücken rammte.
    Du Gard stieß einen Schrei aus und brach in die Knie, nur wenige Schritte vor dem Ziel. Abramowitsch packte ihn und riss ihn herum, zog ihn rasch wieder auf die Beine, um ihn als lebenden Schutzschild gegen die Pfeile und Kugeln der Leibwächter einzusetzen.
    »Nicht schießen!«, brüllte du Gard prompt. »Nicht schießen!«
    »So ist es gut«, stieß Abramowitsch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »und nun befehlen Sie Ihren Leuten ...«
    Er kam nie dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn trotz der Wunde in seinem Rücken und der Qualen, die er dabei fühlen musste, griff du Gard nach hinten, packte den Russen im Genick und beförderte ihn mit einem Schulterwurf, wie fernöstliche Kampfschulen ihn lehrten, über seinen Kopf hinweg zu Boden.
    Abramowitsch gab einen dumpfen Laut von sich, als er aufschlug. Man hörte seine Knochen knacken, das Messer entwand sich seinem Griff und schlitterte davon. Noch ehe er sich wieder auf die Beine raffen konnte, war du Gard bereits über ihm. Wie giftige Schlangen schossen die Hände des Sektierers an Abramowitschs Hals, und ein ebenso wilder wie verzweifelter Kampf entbrannte. Die Augen blutunterlaufen und weit aufgerissen, das Gesicht verzerrt vor Schmerz und vor Wut, drückte du Gard mit aller Kraft zu, während sich Abramowitsch mit den Fäusten zur Wehr setzte. Wild schlug er um sich und brachte du Gard eine blutende Platzwunde an der Schläfe bei, aber dann ließen seine Kräfte nach, und seine Hiebe wurden matt und ungezielt. Seine Beine strampelten, hilflos schnappte er nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Sarah erwog, ihm zu helfen, aber sie wäre keine zwei Schritte weit gekommen, ohne von den Pfeilen der Zyklopen niedergestreckt zu werden. »Aufhören!«, schrie sie entsetzt, aber entweder war du Gard so im Kampfesrausch, dass er ihr Rufen nicht bemerkte, oder er wollte es einfach nicht hören. So blieb ihr nichts, als tatenlos zuzusehen, wie der Sektenführer das Leben aus seinem Gegner presste.
    Abramowitsch verfiel in Todeszuckungen. Noch einmal bäumte sich sein Körper auf, widersetzte er sich mit aller verbliebenen Kraft, aber du Gard ließ ihm keine Chance. Unnachgiebig presste er die Kehle des Russen zu, und nur Sekunden später war es vorbei.
    Wieder hatte jemand sein Leben gelassen, und das nur wenige Augenblicke, nachdem das Geheimnis enthüllt worden war. Wie viele, fragte sich Sarah, würden noch folgen? Womöglich sehr viel mehr, als wenn man die Geschichte ihren natürlichen Lauf nehmen ließe ...
    Der Tod Abramowitschs hatte ihr auch noch die letzte Hoffnung genommen, die Weltenmaschine könnte zum Wohl der Menschheit eingesetzt werden. Das Gegenteil war der Fall. Das dritte Geheimnis weckte Neid und Begehrlichkeit und säte Hass und Zwietracht. Die Menschen würden nur noch einen weiteren Anlass haben, gegeneinander zu kämpfen und sich gegenseitig zu töten, mit immer schrecklicheren Mitteln.
    Es gab nur einen Weg, dies zu verhindern - das Artefakt musste zerstört werden! Sarah war dazu fest entschlossen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Aber wie ließ es sich bewerkstelligen? Wie konnte eine Maschine von solcher Perfektion vernichtet werden?
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gebracht, als eine Veränderung eintrat. Die Trabanten, die die Weltkugel umkreisten, taten dies plötzlich sehr viel schneller, und auch die Rotation des Globus selbst schien an Geschwindigkeit zuzunehmen!
    Sarah spürte instinktiv, dass der Impuls dazu von ihr ausgegangen war, und sie begriff, dass sie mit der Steuerung des Mechanismus gedanklich verbunden war. Das also war es gewesen, das sie gespürt hatte, als sie die Hand auf den Kegel legte! Die Kraft des Magnetismus wurde telepathisch gesteuert, aber nur diejenige war dazu in der Lage, die vor langer Zeit von den Ersten dazu autorisiert worden war - und offenbar auch jene, an die sie ihr Wissen im Lauf der Jahrtausende weitergegeben hatte. Das also bedeutete es, die Erbin zu sein!
    Aufgrund jener uralten Erinnerungen fiel Sarah auch wieder ein, welchem Zweck dieses Gewölbe vor langer Zeit gedient hatte: Es war der Maschinenraum des Schiffes gewesen, mit dem die Ersten die Abgründe von Raum und Zeit überwunden hatten. Und ihre Ahnin im Geiste war niemand anders als der Kapitän gewesen ...
    Sarahs Gedanke, in
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