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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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Höhle verschwunden.
    Munk war darüber dermaßen enttäuscht gewesen, dass er erst einmal an Ort und Stelle in einen tiefen Erschöpfungsschlaf gefallen war. Ach, er hatte immer nur Pech! Traurig hob er nun die kleine Nase, sog dabei den herrlichen Duft von gebratenem Fleisch ein und schluckte. Aus der Höhle kringelte sich ihm schon seit einem ganzen Weilchen Rauch entgegen. Jetzt wurde der Fuchs von diesem Zweibeiner, der das Feuer gemacht hatte, bestimmt abgefüttert. Er kannte die Zweibeiner, die dachten nur an ihr Tier, da brauchte man erst gar nicht anfangen zu betteln! Es waren schlimme Zeiten und es hatte wirklich keinen Zweck, in die Höhle hinein zu laufen.
    Noch verdrießlicher als zuvor machte der Kater deshalb kehrt und lief ein Stückchen der Sonne entgegen, damit ihm wärmer wurde und dann den Abhang hinab. Wie gut, dass er so ein schlauer Kopf war, denn so konnte er sich manche Enttäuschung ersparen. Er leckte sich dabei gedankenversunken über die nackten Vorderpfoten.
    „Haben wir dich endlich!“ kreischte jemand plötzlich freudevoll und dann fühlte er, dass er beim Genick gepackt und hochgehoben wurde. Ein ziemlich starker Rasierwasserduft stieg ihm dabei unangenehm in die Nase. „Gesine, hol doch mal ein Deckchen für unseren Munk aus dem Wagen. Der Kater zittert ja richtig!“ hörte er die höchst vertraute Männerstimme und Munks nackte Ohren zuckten freudevoll.
    „Also George, was willst du denn mit dieser kranken Katze?“ seufzte Gesine, rannte aber zum Jambuto und kam ziemlich außer Atem wieder. „Du wirst dich anstecken“, schnaufte das Mädchen, während sie den laut schnurrenden Munk schließlich gemeinschaftlich in die Decke wickelten. „Du bist wirklich vollkommen verrückt, das kann ich dir nur sagen!“
    „Ach, Gesine, nun tu mal nicht so, als hättest du ein Herz aus Stein!“
    Munk schmiegte sich nun eng an George und schnurrte dabei wie ein ganzes Sägewerk. Hm ... hmmmm, ach, er war ja so glücklich. Bestimmt bekam er gleich Fresschen. Er beleckte sich bei dem Gedanken schon mal die schwarz weiß gescheckte Schnauze,
    Gesine schüttelte den Kopf und lief mit den Händen in den Hosentaschen neben George her, der mit Munk in den Armen nur sehr mühselig hinab hinkte. George beugte sich, kaum unten angekommen, ein wenig vor und gab Gesine einen Kuss auf die leicht gerötete Wange.
    „Danke, dass du mir Verrücktem die ganze Zeit so tapfer zur Seite gestanden hast, Gesine!“ und dann humpelte er die schmale Landstraße entlang auf den Jambuto zu.
    „War manchmal aber auch wirklich an der Grenze meiner Nervenbelastung, George!“ Sie schlenderte ihm hinterher.
    „Du meinst, die Sache mit den Leichen?“ fragte er und versuchte dabei Munk von seiner Schulter zu holen, auf die der inzwischen geklettert war.
    „Jiskenleichen, George, das ist noch ganz etwas anderes als Leichen von Menschen! Lila Haut, gelbe Augen und so weiter!“
    „Fandest du sie gar so erschrecklich? Die meisten Leichen hatten doch die Hajeps bereits in angenehme Humushäufchen verwandelt! Guck mal, Munks Schwanz, der pellt sich ja richtig!“ George pustete einen feinen Hautlappen von seiner Schulter.
    „Angenehme Häufchen!“ äffte Gesine ihn nach. „Du gebrauchst vielleicht komische Worte für schlimme Dinge, George! Man, wir sind vorhin freiwillig in den Wald gegangen, wo vor kurzem noch ein fürchterliches Scharmützel stattgefunden hatte. Das hätte auch ins Auge gehen können! Was heißen soll, die hätten uns auch dabei schnappen können und dann wäre es ...“
    „Meine liebe Gesine - puh, endlich habe ich den Kater wieder hinunter - es ist aber nun mal gut gegangen!“
    „So etwas kann nicht immer gut gehen, George! Wenn ich dabei auch noch an unsere halsbrecherische Fahrt über diese unfertige Brücke denke, nur um diesem Lai hinterher zu jagen, von dem du immer noch behauptest, dass der hier in der Nähe gelandet sein soll“, Gesine schaute dabei mit skeptischem Blick wieder zu den Bergen hinauf, „könnte ich mich jetzt noch darüber aufregen!“
    „Gesine - he, der Kater klettert ja schon wieder an mir hoch! Man ist der plötzlich gelenkig geworden! - ich kann nicht dafür, dass die Würzburger die Brücke nicht zu Ende reparieren konnten, weil die Hajeps ihre Stadt überfallen hatten!“
    „Trotzdem, welch ein Leichtsinn!“ Sie nahm ihm jetzt einfach die Decke ab, weil Munk partout nicht in dieser eingewickelt bleiben wollte. „Und das alles nur, weil du so verrückt bist
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