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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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zugehalten?
    Eigentlich hätte er jetzt weitergehen können, doch der Zorn packte ihn. Er rüttelte, zog und zerrte, stieß schließlich mit dem Knie gegen den unteren Teil der Tür, warf sich sogar mit dem ganzen Körper dagegen.
    Natürlich war das nicht leise gewesen. Wenn das nun die Xuntos gehört hatten! Oder wenn durch die Erschütterung nun vielleicht alles einstürzte! Welch ein Unverstand, zumal diese Tür ja auch abgeschlossen sein konnte.
    Doch es war dort Licht. Er sah es durch die Türritzen. Gabamon konnte nicht anders, er musste sich nur noch ein einziges Mal dagegen werfen, und da flog er auch schon in den kleinen Raum hinein, kam erst nach zwei, drei gestolperten Schritten zum Halten.
    Es staubte mächtig von der Decke, er hustete, musste niesen! Putz rieselte ihm übers Gesicht, verteilte sich in seinen dunkelblonden, kinnlangen Haaren, lag wie Schnee auf seinen Schultern.
    Er schüttelte sich, klopfte sich die Schultern frei, holte aus dem Kragen einige kleine Gesteinsbröckchen, wuschelte sich durch die Strähnen. Staub brannte in den Augen, dennoch konnte er recht gut erkennen, wo er sich befand, weil hier ein arg verstaubter Leuchtkörper an einem langen Kabel von der Decke hing, der alles mit einem schwachen Licht erhellte.
    Merkwürdig, das Bett vorne links in der Ecke, nein, es war eher eine armselige Pritsche, wo der kleine, rot gekachelte Kamin war, sah nicht so aus, als ob darin eben noch einer geschlafen hätte, oder? Die Bettwäsche war zerwurstelt, aber grau und brüchig. Daneben stand ein ziemlich primitiv zusammen gezimmertes Nachttischchen und auf diesem befand sich ein kleines, uraltes  Radio.
    Irgendwie war Gabamon mulmig, denn er fühlte sich beobachtet, wenngleich er niemanden sah.
    Lebte hier etwa noch jemand? Jemand, der dieses Licht regelmäßig reparierte, jemand, der vielleicht nur dann und wann über irgendwelche Nebeneingänge in diesen stickigen Gewölben Zuflucht suchte? Jemand, der womöglich hier etwas verbarg, was dem diktatorischen Staat entgehen sollte oder gar verfolgten Leuten Schutz bot? Das konnte doch gar nicht sein, oder?
    Spinnweben hingen von der Decke herab, wiesen den Weg zum nächsten Bett mit einer hübschen, rot karierten Bettwäsche.
    „He, hallo?” fragte er, obschon er sich völlig lächerlich fand, aber es war ihm irgendwie danach. „Ist hier jemand?”
     
     
     
    Fortsetzung von RUNA folgt mit dem nächsten Band

 

Kapitel 1
     
    Oh Gott, was war plötzlich los? Womit - zum Kuckuck - sollte sie denn beginnen? Margrit starrte den Hajep bewegungslos an, wagte nicht, ihn zu fragen, in der Furcht, zu guter Letzt doch noch etwas falsch zu machen.
    ‚Merkwürdig’, dachte sie, ‚zuerst hatte doch seine Stimme ziemlich zuversichtlich geklungen, dann überraschenderweise zu Tode betrübt und schließlich war er abrupt in einen kalten, energischen Befehlston übergewechselt.’
    Sie schluckte und forschte stumm in diesem Hajepgesicht.
    Auch der Agol wusste jetzt nicht so recht, wie er sich weiter verhalten sollte. ‚Bei Ubeka und Anthsorr, warum sagte denn diese Kreatur weiblichen Geschlechts nun kein einziges Wort mehr? Sie war doch eben noch munter am Plappern gewesen!’ Er fragte sich, ob es am Ende günstiger gewesen wäre, hätte ihn diese Lumanti weiterhin für ihresgleichen gehalten. Nein, das wäre wohl kaum möglich gewesen, denn sie hatte ihn ja in Wahrheit schon lange durchschaut.
    Er hatte vermutet, dass sie sich rasch an sein Äußeres gewöhnen würde, zumal sie ja über das Leid einer völlig fremden Spezies, den Trowes, sogar hatte Tränen vergießen können. Diese Gemütsäußerung konnte er selbst zwar nicht so recht begreifen, aber die hatte ihm sehr gefallen! Das waren nicht nur Tränen sondern auch ganz große Gefühle gewesen, Gefühle, um die das Volk der Hajeps die Menschen beneidete und weswegen die Wissenschaftler Hajeptoans das Regierungssystem daran gehindert hatten, diese Spezies vollständig auszurotten.
    Ke, was für ein Reichtum also, nicht nur selbst etwas zu erleben, sondern auch noch mit anderen Wesen mitempfinden zu können. Bei Ubeka, um wie viel mehr würde man dann wohl selbst lebendig sein! Er wollte endlich solch ein Leben und daher diese Empfindungen - akir , er hatte jetzt kein anderes Wort dafür - haben! Doch er wusste noch nicht, wie er das anstellen sollte. Trotzdem war er fest entschlossen, eine Lösung zu finden und zwar heute noch!
    Agol atmete nun tief und beruhigt durch, nachdem er das alles
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