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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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speak!“
     „Ich danke dir!” entfuhr es ihr total erleichtert.
     „You can ...” erklärte er.
    Sie tippte sich an die Brust. „Ich darf Deutsch sprechen?”
     „Yes, you!”
     „Hm ... und du?” fragte sie. Er schien irgendwie Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache zu haben. Gut, dann war er mit dem Formulieren von Sätzen schon mal beschäftigt.
    „France!“ sagte er ziemlich eingebildet.
    „Ach nö!“
    „Spanish?“ fragte er.
    „Nö!“ Donnerwetter, der schien noch weitere Menschensprachen zu beherrschen.
    „Rusk!“ sagte er jetzt im Befehlston.
    Puh, das Kerlchen schien nicht gerade unintelligent zu sein und sehr zäh, wenn es darum ging sich durchzusetzen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Nö, nö!“
    „Italian, Greek, Turkish“, schnaufte er wütend.
    Oha, er konnte noch weitere Sprachen? Jedenfalls versuchte er sie einzuschüchtern. „Deutsch!“
    Seine schrägen, roten Augen blitzten. „Chinese, Japan, Arabien, Indonese“, zählte er weiter an den Fingern und dann noch etwa vierzig Sprachen auf, wobei Margrit kaum noch mit dem Kopfschütteln nachgekommen war. Sie hatte gar nicht gewusst, dass es so viele Sprachen auf der weiten Welt gab!
    Nach Margrits letztem Kopfschütteln stampfte er mit dem Fuß auf. Als das keinen besonderen Eindruck hinterließ, fuhr seine Hand zum Tjumo, um diese freche Kreatur zu erschießen. Im letzten Moment fiel ihm jedoch ein, dass Leichen sehr schlecht irgendwelche Empfindungen veranschaulichen konnten und so bremste er sich doch.
    „Okay“, sagte er schließlich matt. „Germ ... deutsch!“
    Sie lächelte erleichtert, seine dunkelblauen Brauen schnellten deshalb hoch und er starrte fasziniert auf diesen Mund. Bei den Göttern, lächeln war wirklich das Schönste an diesen Geschöpfen! Ke, wie die sich aber auch freuen konnten! Am liebsten hätte er ihr diese Lippen abgerissen und in sein eigenes Gesicht gesetzt. Doch er wusste ja, dass dieses Freudegefühl nicht von irgendwelchen Lippen ausging, sondern ... xorr ... wo kam es eigentlich wirklich her?
    Seltsam, irgendetwas musste ihm so sehr an ihr gefallen haben, dass er sich einverstanden erklärt hatte. Vielleicht ließ er sich sogar noch mehr von ihr gefallen? „Ha, die Beutel!“ entfuhr es ihr deshalb und sie lief einfach Richtung Mülltonne, denn das war ein guter Gedanke, falls es ihr doch noch gelingen sollte, ihm zu entkommen.
    Er schaute ihr wieder mit einer tiefen Falte auf der Stirn hinterher und schob sich die Strähnen seines langen Haarkammes aus der Stirn, damit er besser sehen konnte. Die Lumanti begab sich zu der Mülltonneneinfassung, öffnete deren Tür, zog den Schemel an die große Tonne heran, bückte sich, hangelte tief in die Tonne hinein. Was machte die da?
    Es war wie verhext, Margrit erreichte nicht einen Beutel. Sie ächzte, stöhnte und ihr Kopf wurde hochrot. Ihre Augen suchten schließlich nach ihm. Er war noch immer dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte, am Ende des Weges, kurz vor dem Tor, auf dem schmalen, von Unkraut überwachsenen Weg.
    Nach einem prüfenden Blick auf seinen starken, muskelbepackten Körper, er schnippte sich gerade ein welkes Blatt von seiner Schulter, sagte sie. „Könntest du mir wohl ein kleines bisschen helfen?“
    „Isch?“ fragte er und tippte sich dabei an die breite, zum Teil auch nackte Brust, denn sein Hemd war nicht ganz geschlossen, wehte noch immer um ihn herum.
    „Ich sehe weiter niemanden!“ erwiderte sie.
    Er schaute sich prüfend um. „Stimmet!“ stellte er fest.
    „Also könntest du?“ Sie wies auf die Tonne.
    Er blickte angewidert auf diesen seltsamen Behälter. „Könnter isch“, erklärte er.
    „Und?“ fragte sie.
    „Will abar nisch.“
    Puh, er schien nicht gerade einer der Arbeitseifrigsten zu sein und sein Deutsch ließ wirklich zu wünschen übrig. „Hi, hi! Nettes Witzchen!“ kicherte sie ziemlich künstlich, wie sie fand, beugte sich nochmals vor und fiel in die Tonne hinein.
    Er hatte es rumpeln gehört und als letztes ihre Beine mit den hässlichen Hosen in der Tonne verschwinden sehen. Dann fiel der Deckel darauf und die Tonne kippte in die Einfassung zurück. Er zuckte kurz mit den Achseln und lief dann einfach weiter Richtung Tor, weder ihr Husten noch ihre Hilferufe beachtend, bis er schließlich doch stoppte und Kehrt machte, denn ihm war wieder eingefallen, dass er ohne die lästige Lumanti wohl kaum die facettenreichen Gefühle der Menschheit kennen lernen würde. Dazu musste
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