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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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zunächst wenig Beachtung geschenkt worden. Doch dann fiel Hubert auf, dass die letzten Wohnwagen, die noch übrig waren, nicht mehr angegriffen wurden. Hingegen schien hinter ihrem Wohnwagen plötzlich der Teufel her zu sein. Gleich zwei Trestine, ein lotekisches und ein hajeptisches, und etwa acht Lais flogen dem Wohnwagen hinterher, allerdings ohne anzugreifen, so dass ihnen Angst und Bange wurde.
    Margrit grübelte, was wohl inzwischen geschehen sein konnte. War etwa der Rachedurst der Loteken und Hajeps endlich gestillt? Zogen die meisten Flieger deshalb wieder ab und nur die Befehlshaber dieser zwei Trestine kümmerten sich wieder um ihre ursprüngliche Aufgabe? Oder hatte man bereits zu viel Kriegsmaterial verbraucht und es wurde zu teuer, weitere Aktionen gegen die Zigeuner auszuführen?
    Wie dem auch war, dieser ´Fisch´ konnte ein Sender sein. Er hing außen am Wohnwagen, nur mit dem Kopf hatte er sich dort hineingebohrt, der geschuppte Schwanz schlängelte sich im Kreis um diesen Kopf herum. Dadurch, diese Vermutung verstärkte sich in Margrit jetzt, hatten die Hajeps und Loteken wohl erkannt, dass die gesuchte Lumanti sich im Inneren dieses Wohnwagens befand.
    „Sie beobachten uns wohl über diesen Sender hier“, wisperte nun auch Armin leise und ziemlich entsetzt. „Das vermute ich jedenfalls.“ Er zeigte dabei auf den Fisch, der gerade wieder seinen sichelförmig gekrümmten Schwanz bewegt hatte.
    Nachdem es Waldtraut und Wilhelm endlich gelungen war, die eben erwachte und laut schreiende Ortrud auf die Bank zurück zu drücken, schaute Bärbel ebenfalls über Margrits Schulter hinweg aus dem Fenster,
    „Igitt!“ Sie verzog angeekelt das Gesicht. „Kann man denn das nicht irgendwie abkriegen?“
    „Lasst lieber eure Griffel davon“, brüllte Hubert ihnen vom Steuer aus zu.
    „Ja, und?“ empörte sich Waldtraud, die nun ebenfalls näher gekommen war und das komische Ding gründlicher in Augenschein genommen hatte. „Wollen wir das da etwa auf ewig hängen lassen, bis die Hajeps uns haben? Das ist ein Sender und darum weg damit!“
    „Trotzdem, lasst die Finger davon, sage ich euch!“ meldete sich Hubert schon wieder und seine Lippen wurden zu einem schmalen, harten Strich, da er bemerkte, dass der Pass beängstigend schmal wurde. Was war, wenn ein kleiner Steinwall ihnen plötzlich den Weg versperrte? Dann mussten sie alle aussteigen und das Geröll forträumen. Er sah die Hajeps im Rückspiegel ihnen immer noch hinterher segeln. Was ging in den kranken Gehirnen dieser Biester vor? Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    Bärbel und Waldtraud pressten indes ihre Nasen aufgeregt gegen die Scheibe. „Aber es hängt nicht sehr fest Hubert!“ wandte Bärbel wieder ein.
    Armin schob die Frauen jetzt einfach zur Seite und nur Wilhelm war damit beschäftigt, seine Frau, die noch immer auf ihrer Bank herum zappelte, zu beruhigend. „Es fällt ja fast ab“, knurrte Armin. „Ich glaube, es müsste ganz leicht herauszuziehen sein.“
    „Warte“, rief nun auch Wilhelm, das schmalgesichtige Kerlchen, von hinten. „Ich hole uns eine Zange!“
    „Nein, bleib du mal bei deiner Ortrud, Willi!“
    „Ich verstehe euch nicht!“ brüllte Hubert schon wieder aufgebracht. „Lasst doch das Scheißdings da hängen! Was schert uns das? Wir sind ohnehin der einzige Wagen, der hier die Serpentine hinaufkackt.“ Er kniff die Augen zusammen und starrte blinzelnd nach oben. Bis jetzt rollten ihnen keine Steine entgegen.
    Hatte Hubert Recht? Nein, so würden sie nie den Hajeps entkommen können! Die zähen Verfolger trieben Armin und Wilhelm dazu, trotzdem nach Handwerkszeug zu suchen und auch Margrit half ihnen dabei.
    Gerde als Margrit den beiden Männern eine Kramkiste vom Schrank herunter reichte, hatte ihr Waltraut die Einhandküche aus dem Bund des Zigeunerrocks gezogen.
    „Gib mir die Waffe sofort wieder her“, kreischte Margrit, „du kannst damit doch gar nicht umgehen!“
    In diesem Moment hatte Bärbel trotz aller Warnungen das Fenster geöffnet und sich aus diesem hinausgelehnt. Alles schaute ihr verdutzt zu, wie sie sich noch ein kleines Stückchen reckte, und dann hatte sie das Ding endlich beim Kopf gepackt. Sie schauderte nun doch ein bisschen, als sie das sonderbare glatte und doch irgendwie weiche Material zwischen ihren Fingern fühlte. Doch dann zog sie entschlossen daran.
    In diesem Augenblick hörte die kleine Schar Bärbel entsetzlich aufschreien. Gleichzeitig sahen sie, wie sie sich
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