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Das Landmädchen und der Lord

Das Landmädchen und der Lord

Titel: Das Landmädchen und der Lord
Autoren: ANNE HERRIES
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sollten wir zu Amelias Haus fahren. Der Empfang wird bald beginnen.“
    Hand in Hand eilten sie zu der wartenden Kutsche.
    „Was für eine schöne Braut du bist, meine Liebe!“, meinte Lady Elizabeth am späteren Nachmittag und küsste Susannah auf die Wange. „Mein Sohn muss dem Allmächtigen danken, weil er dich gefunden hat. Und vielleicht wäre er gar nicht mehr bei uns, hättest du nicht so kühn gehandelt. Wenn er auch behauptet, der Marquess hätte ihn nicht getötet – daran zweifle ich, denn der Mann hasst ihn.“
    „Warum sagst du das, Elizabeth?“
    „Ach, nur so ein Gefühl … Wie ich höre, ist er in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sein Onkel hinterließ ihm ein Vermögen, das Northaven in kurzer Zeit durchbrachte. Deshalb muss er eine Erbin heiraten, sonst droht ihm der Ruin. Nun, vielleicht findet er ein reiches Mädchen, das dumm genug ist, mit ihm durchzubrennen.“
    Bedrückt stieg Susannah die Treppe hinauf und betrat ihr Zimmer. Mit der Hilfe ihrer Zofe begann sie sich für die Reise umzukleiden. War es möglich, dass der Marquess vor der Kirche nach Amelia Ausschau gehalten hatte? Steckte er hinter dem Entführungsversuch am Rand des Parks von Pendleton?
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Hoffte Northaven, er könnte Amelia zur Ehe zwingen und sich ihr Vermögen aneignen? In wachsender Angst beschloss sie, Harry über ihren Verdacht zu informieren.
    „Ich bin froh, dass du mir erzählt hast, Northaven sei bei der Kirche aufgetaucht“, sagte Harry, als er mit Susannah in der Kutsche saß. Erst vor wenigen Minuten hatte die Reise begonnen. „Er hielt sich bereits seit Tagen im Dorf auf. Das wusste ich. Er wird beobachtet. Das haben Gerard, Max und ich veranlasst, weil wir glauben, er hätte Amelia zu entführen versucht. Zwar können wir das nicht beweisen, aber trotzdem ist Vorsicht geboten. Wenn Amelia nach Bath fährt, wird sie auch dort bewacht.“
    „O Gott, meine arme Freundin!“, seufzte Susannah. „Nun muss sie in ständiger Angst leben …“
    „Keine Bange, die Wachtposten bleiben stets in ihrer Nähe. Aber sie sollte einen respektablen Mann heiraten, der sie vor Erpressern und Schurken schützen und ihr Vermögen verwalten würde.“
    „Sie wird nur jemanden heiraten, den sie liebt.“
    „Ja, natürlich. Hoffen wir, dass ihr der Richtige begegnen wird. Übrigens … dein Hut ist sehr hübsch, Liebste. Aber wenn du ihn abnimmst, kann ich dich besser küssen.“
    Lachend löste sie die Bänder unter ihrem Kinn. „Schon den ganzen Tag sehne ich mich nach einem Kuss.“
    Susannah saß vor dem Spiegel ihres Toilettentischs und bürstete sich die Haare. An diesem Abend hatte Harry sie über die Schwelle ihres neuen Heims in Devon geführt.
    Als die Schlafzimmertür aufschwang, stockte Susannah der Atem. Harry trat ein, in einem langen Morgenmantel aus dunkelblauer Seide, das frisch gewaschene Haar noch feucht. Er ging zu ihr, und da stieg ihr der Duft von Seife und Eau de Cologne in die Nase.
    „Wie köstlich du riechst!“ Lächelnd schaute sie ihm in die Augen. „Oh, ich bin ja so glücklich …“
    „Auch ich bin glücklich. Und ich liebe dich von ganzem Herzen, mein Engel.“ Er zog sie hoch und drückte sie an sich.
    Durch ihr dünnes Nachthemd spürte sie die Hitze seines Körpers. Immer schneller pochte ihr Puls. „Und ich liebe dich mehr als alles auf der Welt.“
    Ungestüm hob er sie hoch, trug sie zum Bett und legte sie behutsam auf seidene Laken. Dann schlüpfte er aus seinem Morgenmantel. Er streckte sich neben ihr aus und betrachtete ihr schönes Gesicht. „So zauberhaft ich dein Nachtgewand auch finde, Liebste – jetzt brauchen wir es nicht mehr.“ Ungeduldig streifte er das Hemd über ihren Kopf und warf es zu Boden. „Nichts soll mich von dir trennen. So lange habe ich auf diesen Moment gewartet, und ich will dich ansehen, dich überall berühren …“
    „Liebe mich, Harry“, wisperte sie. „Zeig mir, wie ich dich erfreuen kann.“
    „So, wie du bist, schenkst du mir himmlische Freuden. Und ich werde dir zeigen, wie wir einander beglücken können.“ Ein verzehrender Kuss verschloss ihr den Mund, seine Hand streichelte ihren Rücken, und seine Liebkosungen weckten unbekannte Gefühle in ihrem Innern, ein erregendes Prickeln.
    Ja, dachte sie, das muss Leidenschaft sein – der Wunsch, eins mit ihm zu werden.
    „Oh, ich begehre dich so sehr“, gestand er.
    Voller Hingabe überließ sie sich seinen Zärtlichkeiten, den Lockungen
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