Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
zum Tanzen gegangen war. Und was das hieß, wusste er auch: Der Indianer hatte seine Hände auf ihren liegen gehabt, und bestimmt hatte sie sich von ihm küssen lassen. Vielleicht sogar mehr. Jeder wusste doch, wie die Mackenzies waren. Pam verdiente die gleiche Strafe wie Cathy. Die Strafe, die noch auf die Lehrerin wartete.
    Er sah noch einmal nach draußen. Der Indianer war weg. Sofort verschwand die Angst, er fühlte sich wieder sicher. Und er begann an einem Plan zu arbeiten.
    Als Wolf in den Futtermittelladen zurückkehrte, stand die gleiche Gruppe Männer noch immer zusammen. „Es gefällt uns nicht, dass Sie den Leuten nachstellen, als seien wir alle Verbrecher/'
    Wolf zuckte nur die Schultern und setzte sich, um seine Stiefel anzuziehen. Ihm war es gleich, ob es ihnen gefiel oder nicht.
    „Haben Sie gehört, was ich sagte?"
    Ja.“
    „Und?"
    „Und nichts."
    „Verdammt, sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede!"
    „Ich sehe Sie an."
    Unter dem eiskalten Blick aus den schwarzen Augen begannen die Männer unruhig zu werden. „Sie machen die Frauen nervös."
    „Sie sollten nervös sein. Dann sind sie mehr auf der Hut und werden hoffentlich nicht vergewaltigt."
    „Das war irgendein Mistkerl, der in die Stadt gekommen ist und sie sofort wieder verlassen hat. Der Sheriff wird ihn nie finden."
    „Mistkerl stimmt. Aber er ist noch hier. Ich habe gerade seine Spur gefunden."
    Die Männer verstummten und sahen einander an. Stu Kilgore, Vormann auf Eli Baughs Ranch, räusperte sich. „Und das sollen wir glauben? Sie können also angeblich erkennen, dass die Spur von demselben Kerl stammt?"
    „Nicht angeblich, ich kann. Uncle Sam hat mir das bestmögliche Training zukommen lassen. Es ist derselbe Mann. Er lebt hier. Er hat sich in eines der Häuser geflüchtet."
    „Das ist wirklich schwer zu glauben. Wir leben hier schon unser ganzes Leben. Die einzige fremde Person ist die Lehrerin. Warum sollte sich plötzlich jemand in den Kopf setzen, unsere Frauen zu überfallen?"
    „Er hat es getan, das ist alles, was mich interessiert. Und dass ich ihn mir schnappen werde."
    Wolf ließ die Männer murmelnd zurück und lud seine Futtersäcke auf.
    Pam langweilte sich. Seit den Überfällen war sie nicht mehr allein aus dem Haus gegangen. Natürlich hatte sie Angst gehabt, doch mittlerweile waren Wochen vergangen, und nichts war passiert. Der anfängliche Schock legte sich. Die Frauen verließen wieder ihre Häuser, sogar allein.
    Pam würde wieder mit Joe zum Tanz gehen. Sie wollte sich ein neues Kleid für den Abend kaufen. Sie wusste, dass er wegging, dass sie ihn nicht würde halten können, dennoch ... etwas war an Joe, das ihr Herz rasen ließ, jedes Mal wenn sie an ihn dachte. Nein, sich verlieben wollte sie nicht, aber der nächste Freund würde es schwer haben, Joe zu ersetzen. Schwer, nicht unmöglich. Sie würde ihm nicht nachtrauern, wenn er weg war, sie würde mit ihrem Leben weitermachen. Aber im Moment war er ja noch hier, und sie würde jede Minute mit ihm auskosten.
    Sie wünschte sich wirklich dieses neue Kleid. Allerdings hatte sie Joe versprochen, nirgendwo allein hinzugehen. Dieses Versprechen hatte sie nicht vor zu brechen. Wenn ihre Mutter vom Einkauf mit der Nachbarin zurückkam, würde Pam sie bitten, demnächst mit ihr ein Kleid kaufen zu gehen. Nicht in Ruth, sondern in einer Stadt, wo es richtige Boutiquen gab.
    Pam nahm sich ein Buch und ging hinaus auf die hintere Veranda. Auf beiden Seiten des Grundstücks gab es Nachbarn, sie konnte sich also sicher fühlen. Sie legte sich auf die Hollywoodschaukel im Schatten des Verandadachs und las, bis ihr die Lider schwer wurden und sie einschlief.
    Das abrupte Rütteln an der Schaukel weckte sie auf. Sie riss die Augen auf und erkannte nur eine Skimaske direkt vor ihrem Gesicht. Hasserfüllte Augen funkelten aus den Schlitzen hervor. Er lag schon auf ihr, als sie zu schreien begann.
    Er schlug mit der Faust nach ihrer Schläfe, aber sie zog den Kopf rechtzeitig weg, sodass der Schlag auf ihrer Schulter landete. Sie schrie und trat und traf ihn in den Magen. Er stöhnte auf, wie verwundert.
    Sie konnte nicht aufhören zu schreien, auch nicht, als sie sich unter ihm hervorgewunden hatte. Solche Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt, und doch schien ihr das Ganze unwirklich zu sein, so als hinge sie an irgendeiner Decke und beobachte die Szene wie ein Unbeteiligter. Splitter von den Holzplanken der Veranda gruben sich in ihre Handflächen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher