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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers
Autoren: J. D. Robb
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den Kater schnappen und hinauf in ihr Büro gehen. Dort würden Galahad und sie es sich in ihrem Schlafsessel gemütlich machen und schliefen bis zum nächsten Morgen durch.
    Dann wäre auch der Traum bestimmt etwas verblasst.
    Du erinnerst dich doch ganz bestimmt an das, was ich dir gesagt habe, hallte die bösartige Stimme in ihren Gedanken nach.
    Sie erinnerte sich nicht, dachte Eve, als sie unter die Dusche trat und dampfend heißes Wasser auf ihre Schultern prasseln ließ. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern.
    Und sie wollte es nicht.
    Als sie aus der Dusche kam, fühlte sie sich etwas ruhiger und zog, auch wenn es ihr jämmerlich erschien, als zusätzlichen Trost eins der Hemden ihres Mannes an. Dann nahm sie den Kater auf den Arm und wollte gerade gehen, als das Link auf ihrem Nachttisch zu schrillen begann.
    Roarke, dachte sie, und ihre Stimmung hellte sich merklich auf.
    Sie schmiegte ihre Wange gegen Galahads Kopf und eilte an den Apparat. »Dallas.«
    Lieutenant Eve Dallas. Hier ist die Zentrale...
     
    Der Tod kam nicht nur in ihren Träumen.
    Auch jetzt, in der milden frühmorgendlichen Luft eines Dienstags Anfang Juni, begegnete sie ihm. Man hatte den Gehweg vor dem Haupteingang des Hauses mit leuchtend gelben Bändern abgesperrt.
    Links und rechts des Eingangs hatte jemand weich schimmernde Petunien in hübschen Töpfen angepflanzt, und obwohl Eve eine Vorliebe für diese Blumen hatte, munterte der Anblick sie in dieser Nacht nicht auf.
    Die Frau lag mit dem Gesicht nach unten mitten auf dem Bürgersteig. Ihrem verrenkten Körper und den großen Blutlachen zufolge wäre jedoch von dem Gesicht nicht mehr allzu viel zu sehen. Eve blickte an dem eleganten grauen Turm mit den halbrunden Balkonen und den Gleitbändern, die sich wie schlanke Silberbänder um das Gebäude schlängelten, hinauf. Solange sie nicht wussten, wer die Tote war, würde es äußerst schwierig zu bestimmen, an welcher Stelle sie heruntergefallen, gesprungen oder gestoßen worden war.
    Eins jedoch war sicher: Sie war aus großer Höhe auf den Bürgersteig gekracht.
    »Nehmen Sie ihre Fingerabdrücke und geben Sie sie in den Computer ein«, wies sie ihre Assistentin an.
    Sie bedachte Peabody, die sich gerade über einen Untersuchungsbeutel beugte, mit einem kurzen Blick. Die Mütze ihrer Uniform saß wie mit dem Lineal vermessen auf ihrem glatten, dunklen Haar. Sie hatte ruhige Hände und gute Augen. »Warum ermitteln Sie nicht erst mal den genauen Todeszeitpunkt?«, fragte sie.
    »Ich?«, fragte Peabody überrascht.
    »Finden Sie heraus, wer die Frau ist, stellen Sie den genauen Todeszeitpunkt fest, und fertigen Sie eine detaillierte Beschreibung der Umgebung und der Leiche an.«
    Trotz des grauenhaften Bildes, das sie vor sich hatte, huschte ein Ausdruck freudiger Erregung über Peabodys Gesicht. »Zu Befehl, Madam. Madam, der Kollege, der als Erster hier war, hat eine potenzielle Zeugin aufgetan.«
    »Eine Zeugin, die oben im Haus oder hier unten war?«
    »Hier unten.«
    »Die Frau übernehme ich.« Trotzdem blieb Eve noch einen Augenblick neben der Leiche stehen und beobachtete ihre Assistentin bei der Arbeit. Obwohl Peabody Hände und auch Schuhe ordnungsgemäß versiegelt hatte, ging sie schnell und zugleich vorsichtig zu Werke und kam, während sie die Fingerabdrücke der Toten nahm, nicht einmal mit ihr in Kontakt.
    Mit einem kurzen zustimmenden Nicken marschierte Eve zu den uniformierten Beamten, die hinter der Absperrung standen.
    Obgleich es fast drei Uhr morgens war, hatten sich bereits jede Menge Schaulustiger versammelt, die es zurückzudrängen galt. Auch einige Reporter hatten sich inzwischen am Rand des Gehwegs eingefunden, riefen irgendwelche Fragen und versuchten, ein paar Minuten Sendezeit mit Aufnahmen zu füllen, mit denen sich der Strom der ersten morgendlichen Pendler unterhalten ließ.
    Ein ehrgeiziger Schwebegrillbetreiber nutzte die Gelegenheit und bot seine Waren in der Menge feil. Der Rauch, der von dem Karren aufstieg, erfüllte die Luft mit dem Geruch von Sojaburgern und rehydrierten Zwiebeln.
    Offensichtlich liefen die Geschäfte für ihn wirklich gut.
    Auch im wunderbaren Spätfrühjahr des Jahres 2059 zog der Tod ein ausreichend großes Publikum an. Schnelle Geschäfte ließen sich damit immer machen.
    Ein Taxi rauschte, ohne dass der Fahrer das Tempo auch nur ansatzweise drosselte, an der Menschenansammlung vorbei. Von irgendwoher drang das Kreischen einer Sirene an Eves Ohr.
    Sie jedoch
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