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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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haben nicht mehr viel Zeit, denn bald bricht die Planetenkruste auf."
     
     
    Das Äußere des Fremden war kaum zu sehen, da sein unförmig wirkender Schutzanzug das meiste vor den Blicken der Raumfahrer verbarg. Trotzdem war zu erkennen, dass die Bewohner von Rigel VI saurier-ähnliche Vorfahren gehabt haben mussten. Es waren aufrecht gehende Sauroiden, etwas kleiner als Menschen, die aber neben ihrem Stützschwanz und den kräftigen Beinen über zwei Armpaare verfügten. Die oberen Arme waren lang, kräftig und mit zwei Gelenken ausgestattet, wogegen die unteren, aus der Bauchgegend herauswachsenden Arme regelrecht verkümmert wirkten. Vermutlich waren sie nützlich bei feineren, komplizierten Tätigkeiten, während die oberen Arme vermutlich für grobere Arbeiten gebraucht wurden, bei denen es mehr auf Kraft als auf Geschicklichkeit ankam. Durch das Visier des Schutzhelmes war kaum etwas vom Gesicht des Fremden zu sehen, aber dass sein Schädel dem eines Leguans ähnelte, war schon an der Form seines Schutzhelmes zu erkennen.
    Sämtliche Offiziere der KOLUMBUS waren zugegen, als der Rigelaner Skizzen auf ein Zeichenbrett zeichnete und mit seinen oberen Armen gestikulierte, um sich den Raumfahrern verständlich zu machen.
    Kapitän Brenton versuchte ihm auf die gleiche Weise zu antworten.
     
Mittlerweile war das zweite der vier Beiboote des Fernraumschiffes zum achten Planeten des Rigel-Systems geschickt worden, um dessen drei Monde zu untersuchen. Der achte Planet des Rigel-Systems besaß fast die dreifache Größe des Jupiters. Tatsächlich hatte einer seiner Trabanten eine Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre und besaß genügend Masse, um aufgrund der daraus resultierenden Schwerkraft diese Atmosphäre auch halten zu können. Die vom 1.Offizier geführte Expedition stellte zudem fest, dass es auf dem fast erdgroßen zweiten Mond eine ausgeprägte Fauna gab. Es bestand also tatsächlich die Möglichkeit, dass die Wesen von Rigel VI dort eine Überlebenschance hatten, wenn es gelang, sie dorthin zu bringen.
    Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse konnte Kapitän Brenton dem Abgesandten der Rigelaner zu verstehen geben, dass es möglich war, zweihundert seiner Artgenossen für kurze Zeit in den Laderäumen der KOLUMBUS unterzubringen, nachdem man sie an Bord genommen hatte. Auf diese Weise würde man sie zum zweiten Mond von Rigel VIII bringen können. Voraussetzung dafür war allerdings, dass der Sauerstoff in den Schutzanzügen der Rigelaner für die Dauer des Raumfluges ausreichte, denn es war notwendig, dass die Rigelaner ihre Schutzanzüge während ihres Bordaufenthaltes trugen, um die Besatzung der KOLUMBUS vor der Gefahr radioaktiver Verstrahlung zu schützen, die von den Rigelanern ausgehen konnte.
    Der Abgesandte der Planetenbewohner erklärte sich damit einverstanden und so begann die erste interstellare Rettungsaktion in der Geschichte der Menschheit.
     
      
    Als Oberflächenkruste des sechsten Planeten aufplatzte und heißes Magma bis in den Weltraum hinaus geschleudert wurde, befand sich die KOLUMBUS mit allen überlebenden Rigelanern an Bord bereits auf dem Weg zum zweiten Mond des achten Planeten.
    Vierzehn Stunden später landete das Raumschiff auf dem Mond und die Rigelaner betraten den Boden ihrer neuen Heimat, in der Hoffnung, dass ihre Art dort überleben konnte. Es war ihnen möglich gewesen, einen großen Teil an Ausrüstung und Hilfsmitteln mitzubringen, was ihnen das Überleben erleichtern würde.
    Nachdem die Evakuierten von Bord gegangen waren, startete die KOLUMBUS wieder und ging in einen äquatorialen Orbit um den Mond. Ihre Beiboote machten von dort aus mehrere Erkundungsflüge, um das Rigel-System zu katalogisieren.
    Nachdem dies geschehen war, entschloss sich der Kapitän, den Rigelanern alles an Vorräten und Ausrüstung zu überlassen, was man auf der KOLUMBUS entbehren konnte.
    Zweiundzwanzig Tage nach der Evakuierung der Rigelaner entschloss sich Kapitän Brenton, den Rückflug zur Erde anzutreten ...
     
     
    "Ob sie es schaffen, zu überleben und ihre Art zu erhalten?" fragte der 1.Offizier, während die KOLUMBUS Kurs auf die Leere des interstellaren Raumes nahm.
    "Nein," meinte der Kapitän leise, "Sie waren alle längst so sehr radioaktiv verseucht, dass sie höchstens noch ein paar Jahre überleben können. Vielleicht wird es noch eine Generation von Nachkommen geben, aber danach wird diese Spezies endgültig untergehen. Sie haben keine Chance mehr. Es grenzt schon an
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