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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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erhebliche psychische und physische Belastung, die nur stabile und körperlich gut trainierte Menschen aushalten konnten. Bei den ersten Versuchen der "Raumsprünge" hatte es katastrophale Unglücksfälle gegeben, der einige Raumschiffe samt Besatzungen zum Opfer gefallen war. Und dies war der erste "Sprung" über eine Distanz von mehr als zehn Lichtjahren.
    Vor dem Raumschiff schwebte groß und majestätisch das Ziel der Reise:
    Der 6. Planet des RIGEL-Sonnensystems im Sternbild Orion.
     
    "Alles in Ordnung," meldete der Erste Offizier, "Wir sind noch zwei Astronomische Einheiten vom Ziel entfernt. In 160 Minuten gehen wir in einen äquatorialen Orbit um RIGEL VI. Sämtliche Messgeräte laufen bereits. In ein paar Minuten haben wir schon die ersten Daten."
    Brenton blickte wieder auf den Bildschirm. Das war also die Welt, von der aus Ultrakurzwellen-Signale in den Weltraum gesendet wurden, die auf die Existenz einer intelligenten Lebensform hinwiesen. Auf der Erde waren diese Signale schon seit fünfundsiebzig Jahren empfangen worden, aber bislang hatte es keine Möglichkeit gegeben, dem Ursprung dieser Sendungen auf den Grund zu gehen.
    Natürlich waren UKW-Signale als Antwort gesendet worden, aber da das Rigel-Sonnensystem 1304 Lichtjahre von der Erde entfernt war, konnte man kaum auf eine Antwort hoffen, zumal niemand sagen konnte, ob die Wesen, welche die Sendungen abgeschickt hatten, überhaupt noch existierten.
    Die Transmissionstechnik, mit der "Raumsprünge" mit Hilfe von künstlich erzeugten "Black Holes" erst möglich waren, war erst nach dem Ende des 1.stellaren Krieges entwickelt worden, in dem die Marskolonien ihre Unabhängigkeit von der Erde erkämpft hatten.
    Danach hatte es noch einige Jahre gedauert, bis diese Technologie ausgereift genug war, um sie ohne größere Risiken anwenden zu können, obwohl es noch immer gewisse Unwägbarkeiten gab.
    Bisher waren die "Raumsprünge" nur verwendet worden, um Entfernungen bis zu zehn Lichtjahren in Nullzeit zurückzulegen. Dies war die erste Raum-Expedition, die weit über diese Entfernung hinausging. Und sie diente dem Zweck, endlich direkten Kontakt mit fremden Intelligenzen aufzunehmen.
    "Sobald wir im Orbit sind, schalten Sie den Robotpiloten ein", ordnete der Kapitän an, "Danach sollen die Landefähren startklar gemacht werden. Sobald wir genauere Daten haben, schicken wir ein Vorauskommando nach unten. Ich leg' mich erst mal 'ne Weile auf's Ohr. Lassen Sie mich wecken, wenn es soweit ist."
    Mit diesen Worten erhob sich Brenton aus seinem Sitz und verließ die Kommandozentrale.
    Dan Price, der 1.Offzier, schaltete die Hauptsteuerung auf sein Kommandopult um, die Kontrolle der Schiffsantriebe zu übernehmen. Nachdem die Navigatorin Peggy Wellman ihm die notwendigen Daten übermittelt hatte, schaltete er die automatische Steuerung ein und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
    "Dann wollen wir doch mal sehen, was für Überraschungen dieser Planet für uns bereithält", murmelte er.
     
     
    Als der Kommandant in die Ortungszentrale gerufen wurde und sich ein paar Minuten später dort einfand, stellte er erstaunt fest, dass sich dort fast alle Schiffsoffiziere versammelt hatten.
    "Sind die Messdaten schon ausgewertet?" wandte er sich an den Charles Krosen, den Leiter der Ortungsabteilung.
    "Ja, Käpt'n," antwortete dieser, "Aber es gibt eine ziemlich unangenehme Überraschung."
    "Dann berichten Sie!"
    "Die Atmosphäre des Planeten ist von giftigen Gasen durchsetzt, die aus Rissen in der Planetenkruste austreten. Wir haben überall starke Beben und Vulkanausbrüche registriert. Dazu kommt eine enorm starke Radioaktivität, deren Ursache ich aber nicht eindeutig feststellen kann. Es ist aber möglich, dass durch die Vulkanaktivitäten hoch radioaktives Material aus dem Planeteninnern in großen Mengen an die Oberfläche gelangt ist und die gesamte Atmosphäre verstrahlt hat. Normalerweise dürfte es dort kein Leben in unserem Sinne mehr geben. Außerdem ist die Oberflächenstruktur äußerst instabil. Auf der uns zugewandten Seite des Planeten hat sich dicht unter der Oberfläche nahe des Äquators eine gigantische Magma-Kammer gebildet, die gewaltig nach oben drückt und jederzeit ausbrechen kann. Dieses Monstrum hat eine Ausdehnung von fast zweitausend Quadratkilometern. Sein Druck baut sich kontinuierlich auf und wird die Oberflächenkruste bald wie eine brüchige Eierschale auseinandersprengen. Der Ausbruch wird den ganzen Planeten in eine Feuerhölle
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