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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Erkundungssonden über den Rand des Kuiper-Gürtels hinaus geschickt worden, aber aus unerfindlichen Gründen war seit dem Jahre 2025 die Funkverbindung jedes Mal schlagartig abgebrochen, sodass es keine Möglichkeit gab, herauszufinden, warum die Raumsonden immer wieder versagt hatten und spurlos verschwunden waren.
    Jetzt sollte die KALYPSO über den Kuiper-Gürtel hinausfliegen und dann von dort aus eine weitere Sonde auf die Reise in den interstellaren Raum schicken. Das Raumschiff sollte der Sonde 24 Stunden lang folgen und ihre Funktion beobachten, um dann wieder zur Ausgangsbasis auf der Ganymed-Station zurückzukehren.
    Die Commodorin beabsichtigte, zunächst den Neptun anzufliegen, um diesen dann zweimal zu umkreisen. Dadurch würde das Raumschiff beschleunigt werden und konnte so Treibstoff sparen, den es für den Rückflug benötigen würde.
    Alles schien planmäßig zu verlaufen. Die KALYPSO näherte sich dem Neptun, schwenkte in einen Orbit und begann mit der ersten Umkreisung.
     
Dann geschah es.
    Als sich das Raumschiff über der sonnenabgewandten Seite des Neptun befand, spielten sämtliche Ortungsgeräte verrückt und zeigten ein Objekt an, das hinter dem Gasplaneten im Weltraum schwebte.
    Die Commodorin und ihr Co-Pilot starrten erschrocken und fasziniert zugleich durch die Sichtscheiben der Pilotenkanzel nach draußen, kaum glaubend, was sie da mit eigenen Augen zu sehen bekamen.
    "Mein Gott," flüsterte Marion Bilker, "Was ist das denn für ein Riesending?"
    "Es ist gigantisch," gab Matthew Brennant im gleichen Flüsterton von sich, "In dieses Ding würde ganz New York hineinpassen."
    "Wer kann denn eine so große Raumstation bauen?" fragte die Kommandantin, "Und wer hat sie hierher geschickt? Davon ist bei den Vereinten Nationen nichts bekannt!"
    "Ich glaube nicht, dass irgendjemand von der Erde dieses Ding konstruiert hat", meinte Matthew Brennant, "So etwas hätte niemand geheim halten können. Das Ding ist nicht von Menschen gebaut worden!"
    "Außerirdische?"
    "Ja! Wir müssen sofort hier weg!"
    "Notruf an die Raumbehörde! Die müssen wissen, worauf wir hier gestoßen sind!"
    "Wir haben keine Funkverbindung, solange wir uns im Funkschatten des Neptun befinden."
    "Ausweichmanöver! Sofort!"
     
Die seitlichen Steuerdüsen wurden gezündet, worauf die KALYPSO herumschwenkte und dann mit Vollschub auf Gegenkurs ging, um sich sowohl von dem fremden Raumobjekt als auch von Neptun zu entfernen.
    Die Commodorin nahm Kurs auf die Jupiterbahn. Als sie aus dem Funkschatten von Neptun heraus waren, versuchte Brennant mit der nächsten Station der UN-Raumbehörde Verbindung aufzunehmen. Aber aus dem Lautsprecher der Funkanlage drang nur ein leises Pfeifen.
    "Ich bekomme keine Verbindung! Der Funk ist gestört!"
    "Versuch es weiter. Und schalte die Außenkamera am Heck ein, damit wir sehen, ob das Ding uns folgt."
    Mit einem Handgriff hatte der Co-Pilot die hintere Kamera eingeschaltet und starrte auf den Wiedergabe-Bildschirm.
    "Verdammt!" entfuhr es ihm, "Es verfolgt uns. Und es ist schneller als wir!"
     
     
    "Achtung. Kritische Situation. Insassen des Flugobjektes aus Ayik-3784 haben ZATON-115 entdeckt. Kommunikation mit Artgenossen auf dem dritten Planeten wurde verhindert. Flugobjekt befindet sich auf Fluchtkurs. Verfolgung aufgenommen. Eliminierung notwendig."
     
     
    Marion Bilker und Matthew Brennant starrten entsetzt auf den Bildschirm der Heck-Kamera. Von dem riesigen Fremdraumschiff löste sich ein tropfenförmiges, grell strahlendes Objekt und raste fast lichtschnell direkt auf die KALYPSO zu.
    Als das Geschoss das irdische Raumschiff erreichte, wurde dieses mitsamt seinen Insassen zum Mittelpunkt einer kleinen Sonne ...
     
     
    "... am 24.August 2086 wurde das Forschungsraumschiff KALYPSO durch eine Explosion zerstört, deren Ursache bislang nicht geklärt werden konnte. An Bord befanden sich die Kosmonauten Marion Bilker und Matthew Brennant, die bei diesem Unglück umgekommen sind. Die KALYPSO sollte über den Kuiper-Gürtel hinaus in die Randzone des Sonnensystems vordringen. Der Erzfrachter ORANDA konnte Wochen später einige Trümmer der zerstörten KALYPSO in der Nähe der Saturnbahn finden und bergen. Es ist anzunehmen, dass die Untersuchung der Trümmerstücke Aufschluss über die Tragödie geben wird, die sich in der Tiefe des Weltraums abgespielt hat. Nach Auskunft der UN-Weltraumbehörde wird es keine weiteren Versuche geben, mit bemannten Raumfahrzeugen über den
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