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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)
Autoren: Johannes Zacher
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wahr?«
    »Was reden Sie da?«
    »Du hast sie missbraucht. Du Drecksack.«
    »Unsinn, das ist doch …«
    Er tritt ihm hart in den Bauch. Mühlbauer kippt zur Seite.
    »Sexuell traumatisiert, nennt man das! Die Psychiaterin nennt es so.«
    Mühlbauer krümmt sich, schüttelt den Kopf und sagt immer wieder: »Nein, nein, das stimmt nicht, nein. Sie hat Sie angelogen, diese Psychiaterin hat Sie …« Er hustet, spuckt Blut. »Ich … ich war doch wie ein Vater für sie. Sie hatte ja keinen.«
    Wieder tritt er zu, wuchtiger als zuvor. Mühlbauer schreit, krümmt sich auf der Erde wie ein Wurm.
    »Sie hatte sehr wohl einen Vater, nämlich mich. Aber die Mutter wollte diesen Vater nicht.«
    Mühlbauer versucht sich aufzurichten. Blut rinnt aus seinem Mund, wenn er spricht.
    »Das spielt doch keine Rolle! Ich war zwanzig Jahre für sie da!« Es klingt wie ein Vorwurf.
    »Ja, und wie du da warst. So was von da, dass sie glaubte, dich nur noch mithilfe einer Psychiaterin wieder loswerden zu können.«
    »Was? Sie sind ja verrückt!«
    »Komm mir bloß nicht damit. Verrückt!«
    Erneut tritt er zu. Er streift sich die Einweghandschuhe über, holt das Teppichmesser aus der Tasche, die Tube mit dem Wasabi.
    »Deine Karriere endet hier. Das Leben zwischen den Welten. Jetzt bist du gleich da, wo du hingehörst.« Er klebt ihm den Mund zu. »In das letzte Loch, in die Hölle.« Er schneidet ihm das Hemd auf, zieht ihm die Hose bis zu den Fußgelenken herunter. Ebenso die Unterhose. Die ersten Schnitte setzt er an Brust und Bauch an. Dann zieht er die Klinge mit einem tiefen Schnitt über Mühlbauers Penis.
    Er dreht ihn auf den Bauch und bearbeitet seinen Hintern mit dem Messer. Stopft Wasabi in seinen Anus. Mühlbauers Körper zuckt, als würde er mit Stromschlägen traktiert.
    Er dreht ihn wieder auf den Rücken, setzt sich auf den Stuhl und schaut Mühlbauer beim Leiden zu. Beim Sterben.
    Erst im Morgengrauen verlässt er den Teufelsberg. Befriedigt und zufrieden. Dennoch wird er Mühlbauers Worte nicht los: Sie hat Sie angelogen.

ICH
    Kleeberg wollte mich von Anfang an ganz nahe bei sich haben. Nur getrennt durch eine Wand. Dafür ging er auch das unkalkulierbare Risiko ein, mir im Hausflur oder im Aufzug zu begegnen. Anscheinend ging es ihm nicht nur um Überwachung: Er trieb ein perfides Spiel mit mir, indem er mich in der Wohnung seiner toten Tochter unterbrachte, mich in das Netz meiner eigenen Schuld zurückführte, an dessen Rand er, wie eine hungrige Spinne, saß und sich am Zappeln des ahnungslosen Opfers weidete.
    Den endgültigen Beweis, dass Kleeberg der Gesuchte ist, liefert Mechthild Gotthoff. Die Fingerabdrücke im Einweghandschuh und die auf dem Taschentuch von Kleeberg sind identisch.
    Seit fünf Stunden klebe ich an seinen Fersen. Ich bin sicher, dass er mich nicht bemerkt hat. Ich bin mit Gretas Wagen unterwegs. Kleeberg hält an einer Fleischerei in der Möllendorffstraße in Lichtenberg. Nach zwanzig Minuten kommt er mit zwei Einkaufstüten aus dem Laden. Was hat er da drin? frage ich mich und fahre weiter hinter ihm her. Auf einem unbebauten Gelände hinter dem Hauptbahnhof parkt er seinen Wagen schließlich neben einem Zirkuszelt.
    Seit nunmehr anderthalb Tagen ist Doreen verschwunden. Nicht nur Greta macht sich jetzt Sorgen. Auch ich.

ICH
    Bülent Ramsani ist ein netter Mensch. Er wirkt gar nicht so, wie man sich einen Zirkusbesitzer vorstellt: grobschlächtig, zwielichtig und schlecht riechend. An Ramsani ist nichts Derbes. Er riecht sogar gut nach einem teuren Eau de Toilette und scheint die Freundlichkeit in Person. Er wirkt zerbrechlich. Er bittet mich in seinen Wohnwagen. Seine Frau hängt davor die Wäsche auf. Zwei Kinder spielen vor der Tür. Er bietet mir Tee an und fragt, was er für mich tun könne.
    Leute, die Tee trinken, können keine schlechten Menschen sein, überlege ich und denke dabei an Pater Aurelius. Zumindest behauptet er das immer wieder. Ich sage Ramsani, es gehe um den Mann, der soeben bei ihm gewesen sei. Mich würde interessieren, was der Mann von ihm wollte.
    »Der Polizist?«, fragt Ramsani.
    Ich bejahe.
    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen darf«, entgegnet Ramsani höflich, als müsste er sich dafür entschuldigen.
    »Sie dürfen.«
    Bülent Ramsani sieht mich an, als wäre er nicht überzeugt. »Er sagte, wenn ich kooperiere, wäre das vorteilhaft für mich«, erklärt er schließlich.
    »Stimmt«, erwidere ich. »Wenn Sie kooperieren, kann das für Sie nur von
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