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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)
Autoren: Johannes Zacher
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schließlich aus.
    Ich werde nicht nur Berlin, ich werde auch Greta verlassen. Für immer. Ich werde nichts vermissen, höchstens den U-Bahn-Geruch. Der Geruch der Berliner U-Bahn lädt zum Träumen ein. Anders als der in München. Oder in Stuttgart. Es ist ein Geruch, den ich mit Verwegenheit, Exotik, kindlichem Staunen und erkalteten Schweiß am Dekolleté einer schönen Frau in Verbindung bringe. Eine Geruchsmischung, die mir fehlen wird. Ansonsten wird mir nichts fehlen. Gar nichts.
    Kurz bevor mein Zug fährt, rufe ich Greta vom Bahnhof aus an. Sie ist nicht da. Ich spreche ihr auf den Anrufbeantworter: »Das war’s. Es war ein kurzer Ausflug in mein altes Leben. Jetzt bin ich auf dem Weg zurück zu mir selbst. Ich versuche, dich zu vergessen. Am besten, du vergisst mich auch.«
    Ich lege auf und werfe das Handy in einen Mülleimer.

5
    Der Mond ist wie ein blutig Eisen! 7
    Georg Büchner, Woyzeck

WIR
    Wir atmen auf. Wir schlagen das Buch zu und glauben, damit der Geschichte zu entkommen. Wir wissen, dass das nicht stimmt. Die Geschichte liegt nicht nur hinter, sondern auch in uns. Wir selbst sind ein Teil davon geworden. Wir, als vermeintlich unbeteiligte Beobachter, als unterhaltungshungrige, konsumierende Randfiguren rücken ins Zentrum und beobachten ab jetzt uns selbst. Bemerken Veränderungen an uns. War da nicht ein leichtes Zucken über dem Auge? Ein Kribbeln in der Nase? Der Geruch von Schweineleber? Ein Anflug von Suchtverhalten? Färben die Neurosen der anderen auf uns ab? Wird die fiktionale Paranoia real? Sind wir noch die, die wir waren? Oder ist das WIR ein Stück weit auch das ICH. Sind ER und SIE auch WIR?
    Wir können nur hoffen, dass unsere Vernunft und unsere Liebe den Hass und das Böse in uns im Zaum halten. Und doch ahnen wir, dass der Abgrund wartet. Immer, jeden Tag, an jedem Ort, überall.

Der Autor dankt dem wunderbaren Wolfgang Neuhaus.
    Der ebenso wunderbaren Caterina Kirsten.
    Sowie Georg Simader und seiner Literaturagentur copywrite.
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