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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb
Autoren: Clark Asthon Smith
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2 Cent pro Wort. Bei diesem Lohn werde ich vielleicht noch häufiger literarische Prostitution betreiben.« Smiths »literarische Prostitution« (»whore-mongering«) dürfte ihm im vorliegenden Fall ungefähr vierzehn Dollar eingetragen haben. Snappy Stories (etwa: Gepfefferte Geschichten ) war eines der »Herrenmagazine« jener Tage, die leichte Lektüre und leicht bekleidete Mädchen boten. Freilich sind die Abbildungen, die damals als erotisch und gewagt galten, nach heutigen Maßstäben geradezu unschuldig. Gedruckt wurde ›The Flirt‹ Ende 1922 oder Anfang 1923.1
    1. Donald Sidney-Fryer, ›O Amor Atque Realitas!‹, in The Miscellaneous Writings of Clark Ashton Smith, Hrsg. Scott Connors und Ron Hilger (San Francisco, CA: Night Shade Books, 2011), S. 225–233.

Genius Loci
    (Genius Loci)
    Übersetzung: Heiko Langhans
    Smith erklärte gegenüber August Derleth, er habe sein »drittes Jahr als berufsmäßiger Erzähler« mit der Niederschrift einer neuen Geschichte zum Abschluss gebracht, von der er meinte, sie sei »eher als Experiment für mich — ich weiß gar nicht recht, was ich damit anfangen soll«. Diese Geschichte, ›Genius Loci‹, wurde am 2. September 1931 fertiggestellt.
    Smith schrieb, sie handle von »einer Landschaft mit einer bösen und vampirischen Persönlichkeit, die Menschen sowohl ängstigt als auch anzieht und sie zum Schluss auf unfassbare, geheimnisvolle Weise ›kriegt‹. Ein alter Hinterwäldler, dem dieses Stück Land gehört, wird tot dort aufgefunden, anscheinend hingerafft von Herzversagen. Jahre später beginnt ein Landschaftsmaler, der das Besondere des Fleckens spürt, diesen auf Leinwand zu bannen, und erfährt unter dem Einfluss des Ortes eine abstoßende Wesensveränderung. Sein Gastgeber, der Erzähler der Geschichte, zieht die Verlobte des Malers hinzu, um diesem Einfluss entgegenzuwirken. Doch das Mädchen ist zu schwach und die Macht des Liebhabers über sie zu groß, als dass sie eine Hilfe sein könnte. Am Ende entdeckt der Erzähler das Paar ertrunken in einem Teich, der zu dem verfluchten Wiesengrund gehört.
    Alles weist darauf hin, dass der Künstler Selbstmord begangen und das Mädchen gewaltsam mit sich genommen hat. Während der Erzähler diese entsetzliche Entdeckung macht, erblickt er zugleich eine befremdliche Ausdünstung, die den Ort und alles, was dazugehört, umhüllt wie ein Nebelschleier. Sie nimmt das Gepräge einer Spukerscheinung und eines »hungrig wabernden« Schattenbildes des gesamten vampirischen Schauplatzes an. Aus Verdichtungen innerhalb dieser wogenden, geisterhaften Ausdünstung des Ortes treten die Gesichter des alten Mannes – des ersten Opfers – und der jüngst Verstorbenen – des Malers und des Mädchens – hervor, als würden sie ›aus seinem todbringenden Sammelbecken ausgespien‹, und danach werden sie aufgelöst und dem Ganzen wieder einverleibt.
    Die Geschichte enthält eine Andeutung, dass der Maler in äußerste Furcht versetzt wurde von etwas, das bei Nacht aus dem Ort austritt; ebenso angedeutet wird die Gegenwart des alten Mannes als flüchtige Erscheinung bei dieser Szene. Zum Schluss erfolgt eine Andeutung, dass der Erzähler das vierte Opfer werden könnte. Das Werk hat mich viel Mühe gekostet, und ich bin nicht sicher, ob es mir gelungen ist. Noch weniger sicher bin ich mir, ob es sich an einen Herausgeber verkaufen lässt – für die Pulp-Magazine ist es zu subtil, und die Intellektuellen werden sich am übernatürlichen Element reiben. Verdammt aber auch …«1
    Seinen Zweifeln an der Verkäuflichkeit der Geschichte zum Trotz war Smith »angenehm überrascht, dass Wright sie fast postwendend annahm«.2 Zu diesem Zeitpunkt hatte Wright so viele Storys von Smith angekauft, dass ›Genius Loci‹ erst im Juni 1933 veröffentlicht wurde. Smith hatte die Länge der Geschichte irrtümlich auf 6300 Wörter veranschlagt, obwohl sie in Wirklichkeit 6500 Wörter umfasst. Somit brachte er sich selbst um fünf Dollar und erhielt nur 60 Dollar als Honorar.3
    Kurz vor der Veröffentlichung schrieb Clark an Derleth: »Ich hoffe, dass Ihnen ›Genius Loci‹ gefallen wird, denn diese Geschichte unterscheidet sich insofern von meinen übrigen, als sie einen regionalen Schauplatz aufweist. Die Handlung findet größtenteils gedanklich statt, daher ist es erstaunlich, dass Wright die Geschichte angenommen hat«.4 Fraglos war Smith erfreut über H. P. Lovecrafts Reaktion auf die Geschichte. HPL gratulierte ihm brieflich »zu
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