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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei
Autoren: C.J. Cherryh
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zu sein, wo immer das auch sein mochte, wollte es gar nicht mehr lieber, als für immer hier draußen im Schein dieser Lichter zu schweben. (Ist das der Ort? Ist es das, was soviel kostet? Muß ich noch weiter, oder ist dies für uns der Punkt, um anzuhalten? Duun, Duun, ist das deine LÖSUNG?)
    Duun hielt ihn weiter an der Hand und tauchte nach unten (oder oben) in den Schacht, der so grün war wie Sheons Blätter. Die Wände wirbelten und kreisten um sie herum.
    Im Herzen des Schachtes, in der Nabe, war eine Luke, die goldenes Licht verströmte. Sie schwebten hindurch, gefolgt von Weig und den anderen.
    Dann ging die Luke zu, und sie befanden sich in einer weiten Kammer mit mehreren Metallstangen darin sowie einem Schild, das zeigte, wo unten war. Duun packte eine Stange, während er weiter Dorn festhielt; auch Mogannen und Ghindi verschafften sich Halt, und Spart und Weig nahmen eine weitere Stange. Ein heftiger Schlag erfolgte, der sie ins Schwanken brachte und hochriß.
    »Festhalten«, sagte Duun, als Dorn selbst nach der Stange griff. »Es passiert gleich noch einmal. Wir sind auf dem Weg zum Rand.«
    Es war wie auf einem fahrenden Schiff; Die Bewegung abwärts fühlte sich auf einmal erschreckend seitwärts an, und der Zylinder schien langsam zu kippen, als er mit einem Ruck zum Halten kam und die Tür aufging - Helfer warteten draußen, Männer und Frauen in normalen Kilts, die ganz weiß waren. Duun nahm seinen Helm ab. Dorn und die anderen folgten seinem Beispiel.
    (Schaut euch satt. Starrt mich an.) Dorn hielt den Blick abgewandt und reichte seinen Helm einer Frau, ohne sie anzusehen. »Sey Duun«, sagte ein Mann. »Man würde gern im Büro mit Ihnen reden.«
    »Man wird sich schon zu mir bemühen müssen«, versetzte Duun. Er schälte sich aus dem Anzug, setzte sich und zog die Stiefel aus. Ein Helfer wollte das Gepäck aufheben, aber Dorn machte eine Bewegung dorthin und trat auf den Riemen. Der Helfer überlegte es sich anders. Und Duun lächelte mit der verzerrten Seite. Es war richtig gewesen. Nach einer so langen Reise wußte Dorn etwas, wenn es auch nur etwas so Geringes war. Sie faßten ihn nicht an und auch nicht Duun, und sie ließen die Finger vom Gepäck.
    Weig und seine Crew verabschiedeten sich. »Duun-hatani«, sagte Weig, und sonst nichts. Er schien bewegt. »Weigtanun«, sagte Duun, »wenden Sie sich an mich, wenn etwas schiefgeht.« Er lächelte verzerrt. »Nicht alle meine Lösungen sind so verflucht schwierig.«
    »Ich werde es nicht vergessen«, sagte Weig und führte seine Leute weg; aber Ghindi blickte einmal zurück, und Dorn spürte, wie sich etwas in seinem Herz regte.
    »Komm!« sagte Duun und stand auf. Sie mußten durch eine andere Tür, die sich zu einem schmalen Spalt öffnete.
    (Röhren. Der Ort, der sich dreht. Röhren und Leute wie ich ...)
    Aber solche Leute waren hier nicht zu finden. Dorn nahm das Gepäck und folgte Duun den verlassenen Korridor entlang, der sich nach oben krümmte und sie in einen anderen Raum führte.
    Hatani warteten dort auf sie, insgesamt drei. Dorn sah die grauen Umhänge und empfand tiefe Erleichterung. »Tagot, Desuraan, Egin«, stellte Duun sie vor. »Haras.«
    Höflichkeiten wurden ausgetauscht. Dorn verneigte sich und blickte wieder auf, in vorsichtige Hatani-Gesichter, die niemandem ihre Gefühle offenbarten. Dorn hielt das Gepäck mit Händen, an denen noch die letzten Fetzen von dem Gel hingen, und es war, als hätte er in einem tobenden Sturm der Gefühle anderer gestanden, der Ängste und Bedürfnisse anderer, und jetzt plötzlich Ruhe gefunden.
    »Wir ruhen uns aus«, sagte Duun.
    »Duun-hatani. Haras.« Tagots Hand wies ihnen den Weg, und er ging mit ihnen, gefolgt von den anderen, und diese Ordnung wurde mit nur angedeuteten Gesten hergestellt, die keinen Zweifel daran ließen, daß Duun sie hinter seinem Rücken duldete. Dorn schlang sich den Trageriemen über die Schulter und ging ein wenig hinter Duun, zerzaust und mit einem erneut wundgeschürften Knie, mit den roten Narben von Verbrennungen an den Händen, das Haar locker und stets dabei, ihm über die Augen zu fallen. Aber auch Duun war narbig, und auch Duuns silbernes Fell war an den Schultern und am Kreuz schweißfleckig.
    (Haben wir endlich einen Platz gefunden? Hatani leben hier. Ist dies ein Platz, von dem wir nicht mehr vertrieben werden?
    Sie kamen an Türen vorbei; sie fuhren mit einem Aufzug zwei Stockwerke tiefer; sie folgten einem gebogenen Gang, der der Stadtturm in
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