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Das kleine Lachyoga-Buch

Das kleine Lachyoga-Buch

Titel: Das kleine Lachyoga-Buch
Autoren: Christoph Emmelmann
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Dinge, um die man sich als Kind natürlich noch nicht zu kümmern braucht. Lebensfreude, Kreativität, Spaß und Freiheit waren noch da, vielleicht etwas eingeschränkter, aber noch reichlich. Was sich aber veränderte, waren die Gedanken. Sie waren nicht mehr so frei und nicht mehr so unbekümmert. Schließlich musste doch die Zukunft gestaltet werden!
    Als diese Zukunftsgedanken auftauchten, orientierte ich mich automatisch an meinem Umfeld und der Erziehung. Das heißt, ich verhielt mich entweder genauso oder ich versuchte das Gegenteil von dem zu machen, was meine Eltern taten. Es schien nicht vereinbar zu sein: einerseits in die Zukunft zu schauen und sich orientieren zu müssen und andererseits Spaß am Leben zu haben und es zu genießen. Je mehr ich mich um die Zukunft kümmerte, desto weniger lachte ich und desto weniger freudige Situationen gab es in meinem Leben. Unsere Ausbilder waren streng, sie stellten Respektspersonen dar und ließen uns nicht viel Platz für Freude. In ihren Augen zählte nur die Leistung. Und bevor ich mich versehen konnte, befand ich mich im Strudel des Erwachsenseins und im Gestalten der Zukunft. Und je älter ich wurde, desto freudloser wurde der Alltag und desto größer wurde die Verantwortung. Nun hieß es: eine Wohnung mit der Freundin zu mieten, eine Meisterprüfung zu absolvieren, Studium zum Betriebswirt des Handwerks, Niederlassungsleiter, berufliche Selbstständigkeit, Heirat und schließlich ein Konkurs und eine Scheidung   – und als Folge all dessen fand ich mich schließlich im Krankenhaus wieder.
    Moment! Da stimmt doch etwas nicht: fünfundzwanzig Jahre Zukunft gestaltet   … mehr Leistungsdruck als Freude und Lachen, und das Resultat: Schmerzen, Zukunftsangst und wenig Perspektiven? Was ist da schiefgelaufen?
    Während ich im Krankenhaus liege, und auch in den darauffolgenden Monaten, erfahre ich, dass ich nicht der Einzige bin, der eine solche Geschichte erlebt hat. Es gibt unendlich viele solcher Geschichten. Vielleicht ist dies gerade die Herausforderung des Lebens: Dass unser Leben eben nicht zu einer solchen Geschichte wird. Was mir an mir selbst und durch viele Gespräche mit Mitarbeitern aufgefallen ist, ist, dass die meisten Menschen, sobald sie sich in diesem Strudel des Denkens an die Zukunft oder Vergangenheit verlieren, ihre Lebensqualität und Lebensfreude herunterschrauben und oftmals sogar krank werden. Das Lachen verliert sich allmählich   – beim einen mehr, beim anderen weniger. Aber auch unsere Aufmerksamkeit im Umgang mit anderen Menschen und mit der Natur verliert sich. Und je weniger Lebensfreude wir empfinden, desto mehr unterdrücken wir unsere Gefühle wie z.   B.   Wut, Ärger, Angst oder Ohnmacht und kompensieren sie durch Rauchen, Alkohol, Fernsehen, Freizeitstress oder anderes. Die kleinen Dinge, die uns das Leben versüßen, treten in den Hintergrund. Wir hetzen von einem Termin zum anderen, von einer Freizeitaktivität zur anderen.
Bis unser Körper schreit: Wann bin ich jetzt endlich mal dran und nicht meine Zukunft?
    Während ich also im Krankenhausbett lag, fiel mir auf, dass ich mit meinen Gedanken wieder in der Vergangenheit oder Zukunft war. Irgendwann fragte ich mich,
was wohl
mein nächster Gedanke sein wird.
Volltreffer: Es kam kein nächster Gedanke! Ich war durch diese Frage in der Gegenwart. Jetzt fiel mir auf, dass auch die Vergangenheit und Zukunft immer in der Gegenwart sind und immer sein werden. Warum liege ich im Bett und bin nachdenklich, wenn ich doch mehr Lebensfreude suche? Stattdessen könnte ich genauso wie früher Späße machen   – selbst dann, wenn ich Schmerzen habe. In diesem Moment entschied ich mich, mit meinen Gedanken nicht mehr so viel in der Vergangenheit oder Zukunft zu sein. Stattdessen versuchte ich, jede Gelegenheit zu nutzen, um im Krankenhaus und danach in der Rehaklinik ein Gefühl von Lebensfreude in mir und um mich herum zu erzeugen und zu verbreiten. Sei es bei den Schwestern mit einer umgeänderten Schlagzeile aus der Zeitung, oder indem ich Geschichten von witzigen Patienten aufgriff oder mich mit jüngeren Patienten umgab, die viel lockerer und fröhlicher waren als ich. Ich wollte Freude und Spaß, auch in meiner Situation. Im Fernsehen suchte ich mir alte Sendungen heraus, über die ich früher gelacht hatte, oder rief Freunde an und ließ mir positive Dinge oder Witze erzählen. Frisch entlassen aus der Rehaklinik stand ich ohne Wohnung da. Ich hatte meine alte Wohnung
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