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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2
Autoren: Salim Gueler
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gibst, es ihm nicht auszuhändigen, dann kannst du es behalten und wirst hoffentlich verstehen. Aber dein Kardinal wird dieses Buch nutzen, um den Vatikan in eine tiefe Krise zu stürzen. Millionen von Gläubigen werden die Leidtragenden sein. Höre auf dein Herz.“
    „Nein, Hexe. Deine Worte werden meinen Verstand nicht vergiften. Ich habe es ihm versprochen. Es gehört ihm. Ich werde nicht nochmal versagen! Bleib stehen, alte Hexe.“
    Esther stand keine fünf Meter vor Ismail. Dieser befand sich auf einem Podest, vor dem großen goldenen Kreuz im Kapellenaltar. Nur eine Treppe trennten beide voneinander. Esther ging die Treppe langsam hoch.
    Der Altar war sehr pompös. Es befanden sich auf ihm ein weiteres kleineres, goldenes Kreuz, goldene Kerzenständer mit Kerzen, die angezündet waren sowie eine Kugel, die Nick nicht einordnen konnte. Der Altar war sehr prunkvoll mit Gemälden und Figuren umschmückt, überall wurde Gold verwendet. Welch Verschwendung, dachte Nick.
    Esther stand nun auch vorm Altar, Nick ganz dicht hinter ihr.
    „Sag dem Amerikaner, er soll runtergehen. Er hat hier oben nichts zu suchen.“
    „Bitte geh runter, Nick.“
    „Nein, Esther. Ich lasse dich mit ihm nicht allein.“
    „Vertrau mir. Bitte.“
    Was sollte Nick da antworten, also ging er die Treppen wieder hinunter. Er wollte Esther nicht widersprechen, auch wenn es ihm schwerfiel, sie alleine gegenüber dem Wahnsinnigen zu wissen. Denn im Ernstfall bräuchte Nick schon einige Sekunden, um bei ihnen zu sein. Sekunden, die er vielleicht nicht hatte.
    „Der Kardinal darf das Buch nicht bekommen. Er wird großes Unheil über die Kirche bringen!“
    „Nein, das wird er nicht. Er wird die Kirche aus ihrer Lethargie und ihrem Abseits herausführen. Die Welt wird den Vatikan wieder ernst nehmen. Und den Gläubigen in aller Welt wird er Hoffnung geben, wie er sie mir gab.“
    „Siehst du nicht, wie er dich für seine Zwecke täuscht und missbraucht?“
    „Schweig, Hexe. Das stimmt nicht. Du bist die Einzige, die täuscht.“
    „Sagt dies auch dein Herz?“
    „Mein Verstand!“
    „Nur das Herz vermag die Wahrheit zu sehen“, antwortete Esther und berührte zaghaft m it ihrer rechten Hand die linke Hand von Ismail.
    Nick blieb der Atem stehen. Er rechnete mit dem Schlimmsten. Aber Ismail bewegte sich nicht und ließ es geschehen. Dann umfasste sie mit ihrer ganzen Hand den rechten Unterarm.
    „Vertraue deinem Herzen, Ismail. Es lügt nicht.“
    Ismail schien nicht recht zu wissen, was er tun sollte. Für Nick schien die Situation fast schon lächerlich. Ein großer, kräftiger Mann, der eben noch fähig gewesen war , einen anderen Menschen ohne mit der Wimper zu zucken, zu töten, schien auf einmal unsicher und verletzlich. Das Szenario hatte schon etwas Unwirkliches an sich.
    Auf der anderen Seite wiederum zeigte es, welch besondere Gabe Esther umgab. Wie konnte man daran zweifeln, dass sie ein Nachkomme Jesus war? Denn nichts anderes war Ismail in Nicks Augen, so sehr er auch versuchte, sich Esthers Worte zu Herzen zu nehmen.
    Nick wollte seinem Blick nicht trauen, aber er sah, wie Ismails Augen feucht wurden.
    „Das kann nicht sein ... nein ...“, sagte Ismail.
    „...und doch stehe ich vor dir“, fügte Esther behutsam und milde hinzu.
    „Nein, nein ... das kann nicht sein“, jammerte Ismail und es schien, als ob er sich vor etwas fürchtete. Denn plötzlich zog er blitzartig seinen Unterarm aus Esthers Hand und stieß sie rückartig weg.
    „Nein! Das kann nicht sein!“, schrie er fast apathisch.
    Für Ismail mochte es ein kleiner Schubser gegen Esthers Oberkörper gewesen sein und wohl mehr aus Reflex als aus Absicht, aber für eine Frau ihres Alters, bedeutete dieser Stoß, dass sie die Balance verlor und rücklings die kleine, aber steile Treppe herunterfiel. Ihr Kopf schlug auf den Boden auf.
    Nick sah mit entsetzten Augen, wie Esther von Ismail gestoßen wurde und eilte ihr entgegen , um den Sturz noch abzufangen, doch Esther lag regungslos auf dem Boden.
    Nick überkam eine noch nie zuvor gekannte Wut.
    Ohne nachzudenken, stürzte er sich wie ein wild gewordener Stier auf Ismail und stieß ihn zu Boden. Das Adrenalin brachte sein Blut zum Kochen.
    Dann schlug er immer wieder auf den am Boden liegenden Ismail mit der Faust ein. Er wusste nicht, wie viele Faustschläge er auf ihn donnern ließ. Aber sie schienen ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Ismails Gesicht lief rot und blau an. Seine Augen schwollen an und aus
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