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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2
Autoren: Salim Gueler
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Herr Hagen?“, meldete sich eine junge, männliche Stimme in akzentfreiem Englisch.
    „Bitte schicken Sie mir den Sicherheitsdienst hoch, schnell. Ich glaube, jemand versucht, in mein Zimmer einzubrechen.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Hagen. Es wird unverzüglich jemand kommen. Bleiben Sie , wo Sie sind“, sagte der junge Mann und legte auf.
    Bleiben Sie , wo Sie sind, wohin soll ich denn gehen, Idiot? dachte Andreas verärgert.
    Keine Minute später, die einem natürlich im Moment der Gefahr wie Ewigkeiten vorkam, klopfte jemand an die Tür.
    „Sicherheitsdienst.“
    Andreas öffnete vorsichtig die Tür, ohne sich Gedanken darüber gemacht zu haben, ob nicht vielleicht sein Telefon angezapft wurde und somit sich ein falscher Rezeptionist gemeldet hatte, um ihn in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Aber warum sollte er an solch abstruse Dinge denken? Ali war ein Kleinkrimineller, er gehörte nicht dem organisierten Verbrechen an.
    So war Andreas auch erleichtert, als er zwei bullige Kerle vor der Tür antraf, die sich nach seinem Wohlbefinden erkundigten. Nachdem Andreas sagte, dass er okay sei, schauten sie sich die Tür an. Tatsächlich, es hatte jemand versucht, daran zu schrauben.
    Glücklicherweise bewohnte Andreas ein Luxushotel, welches sehr sichere Schlösser hatte. In einem Motel, da war sich Andreas sicher, wäre er jetzt ein toter Mann.
    Er bat das Sicherheitspersonal, so lange zu warten, bis er seine Sachen gepackt hatte, denn er wollte das Hotel sofort verlassen.
    Die Entschuldigung der Hotelleitung interessierte ihn herzlich wenig, auch fragte er nicht, wie es denn sein könne, dass jemand sich an seiner Tür zu schaffen machen könne, ohne dass es das Sicherheitspersonal mitbekäme.
    Das Angebot, ihm für den Aufenthalt keine Kosten zu berechnen, nahm er an. Er ließ sich ein Taxi kommen. Sein Ziel war der Flughafen, damit er so schnell wie möglich das nächste Flugzeug nach Frankfurt nehmen konnte. Schließlich ging es nicht nur um sein Leben, sondern auch um die größte Entdeckung, die er bisher gemacht hatte. Nicht nur er! Seiner Meinung nach ging es hier um die größte Entdeckung der Menschheit. Um ein echtes Zeitdokument aus der Zeit Jesu. Ein Dokument, welches mindestens zwei Milliarden Menschen interessieren sollte und dürfte.
    Und wenn er ehrlich war, war ihm das Tagebuch wichtiger als sein eigenes Leben. Vor allem der damit verbundene Ruhm für seine Homepage.
    Der Award würde ihm nicht mehr zu nehmen sein.
    Sehr viele dieser Mystiker, Bibel-Experten, Gnostiker, Wissenschaftler, Gralsexperten und wie sie sich sonst noch immer mit Bezeichnungen zu schmücken wussten, würden bald für immer verstummen. Denn er hatte etwas, was es noch nie zuvor in direktem Zusammenhang mit Jesus gegeben hatte: ein echtes Zeitdokument.
    All die Reliquien, sei es nun das Turiner Grabtuch, die Speerspitze des Longinus, die Nägel , mit denen Jesus gekreuzigt wurde oder gar ein Stück Holz des Kreuzes, waren wissenschaftlich nicht eindeutig als Zeitdokument identifiziert. Die meisten von ihnen wurden als Fälschung entlarvt.
    Daher war Andreas fest entschlossen, sein Buch einer wissenschaftlichen Untersuchung unterziehen zu lassen.
    Sobald er in Köln war, wollte er sich sofort zu seinem Professor begeben und ihn um eine C4-Analyse bitten.
    Sollte dort das Ergebnis positiv verlaufen, würde er das Tagebuch der Welt präsentieren, erst auf einer Pressekonferenz, dann exklusiv auf seiner Homepage. Er war sich sicher, dass er mit seiner Homepage einen neuen Besucherrekord erzielen würde, schon in den ersten Sekunden der Veröffentlichung. Und dann, dann würde ihm die Welt zu Füßen liegen.
    Wer würde danach noch von ihm verlangen, irgendein mittelständisches Unternehmen zu leiten? Niemand.
    Und kein Mensch würde sich mehr über sein Hobby lustig machen. Und er würde endlich respektiert werden, nicht mehr nur von seiner Community, sondern von der Welt. Und am Ende sicherlich auch von seinem Vater.
    Manchmal musste man für seine Ideale Gefahren und Entbehrungen auf sich nehmen. Und Andreas war sich sicher, dass diese Hartnäckigkeit sich sehr bald auszahlen würde.
    Er musste gar ein wenig schmunzeln bei dem Gedanken, dass er trotz vieler Widerstände und Spott aus der eigenen Familie und dem Freundeskreis nie aufgegeben hatte, seiner Überzeugung zu folgen.
    Wie Jesus, dachte er. Ich bin ihm näher als manch Tiefgläubiger, war ein weiterer Gedanke von ihm, während der Taxifahrer auf der
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