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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster
Autoren: Jason Dark
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näher und bewegte seinen Kopf dabei nicht. Für Shao war so etwas ideal. Unter der Maske verzogen sich die Lippen für einen Moment zu einem harten Lächeln, dann schickte sie den zweiten Pfeil auf die Reise und blickte ihm wieder so konzentriert nach.
    Sie sah ihn fliegen. Er wich um keinen Millimeter von seiner Bahn ab - und sie sah den Einschlag. Wuchtig hieb er in die Stirn des Janusgesichts ein. Das war wie ein Schlag mit einer mächtigen Faust, den Kato erhalten hatte. Sein zweiter Kopf wurde zurückgestoßen.
    Durch die zackige Bewegung hob sich das erste Gesicht wieder an. Aus dem zweiten schaute der Schaft des Pfeils jetzt in die Höhe.
    Der dritte Pfeil lag bereit. Wieder drückte Shao ab. Sie hörte das typische Geräusch, sah den Flug abermals sehr genau und auch den Einschlag.
    Diesmal hatte sich der Pfeil in den Hals der unsäglichen Person gebohrt. Ihn musste er durchschlagen haben, so dass er an der Rückseite wieder hervorschaute.
    Kato stand. Aber er wankte.
    Mit drei Pfeilen war er jetzt gespickt, den vierten hatte Shao auf die Sehne gelegt, und sie wartete darauf, dass dieses verfluchte Janus-Monster endlich fiel und dabei nach Möglichkeit ausblutete.
    Sie irrte sich. Kato stand noch immer.
    Seine beiden Gesichter hatten sich wieder etwas verschoben. Beide waren wieder mehr nach unten gedrückt, so dass Shao von jedem ungefähr die Hälfte sah. Und sie hörte ihn stöhnen oder brüllen. Die Laute gingen ineinander über. Sie fegten Shao entgegen. Mit seinen mächtigen Füßen stampfte Kato auf, bevor er sich schüttelte, als wollte er die Pfeile aus seinem Körper herausdrängen.
    Noch zögerte die Chinesin. Sie lauerte darauf, dass Kato endlich zusammenbrach.
    Den Gefallen tat er ihr nicht. Kato blieb stehen. Ein wilder Ausdruck war in seinen Augen zu sehen, aber in allen vieren. Sie schienen plötzlich zu brennen, doch dieses Feuer sah plötzlich so glatt aus wie Farbe. Künstlich, es hatte sich vergrößert, als wäre ein Energiestoß durch den mächtigen Körper gepumpt worden.
    Kato brach nicht zusammen. Er hatte Shao im Visier. Er wollte ihren Tod. Seine Hände zuckten vor dem Gesicht hin und her. Es war eine Bewegung, die Shao irritierte. Diese Irritation ging auch auf ihre rechte Hand über. Sie drückte ab, ohne es eigentlich gewollt zu haben. Der Pfeil löste sich. Diesmal erwischte er die linke Hand genau in der Mitte.
    Und dieser vierte Peil schlug voll durch. Da Kato seine Hand zuckend bewegte, bekam Shao mit, dass der Pfeil mit seiner Spitze an der Rückseite wieder hervorschaute.
    Der Arm sank nach unten. Katos Schädel folgte der Bewegung. Vier Augen starrten die verletzte Hand jetzt an. Shao hoffte nun, dass das Janus-Monster erledigt war. Im Augenblick war es zu sehr mit sich selbst beschäftigt, so dass sich Shao nicht in unmittelbarer Gefahr sah.
    Ihre Gedanken beschäftigten sich mit etwas anderem. Sie wusste ja, dass Kato auf der Seite Emma-Hoos stand, und sie konnte sich vorstellen, dass dieser mächtige Dämon eingreifen würde, um seinen Diener zu retten. Es war ein Teil seiner Welt, er herrschte hier, auch wenn er sich nicht zeigte. Oder malten sich weit im Hintergrund, wo die Düsternis alles beherrschte, zwei große, kalte Augen ab?
    Sie wusste es nicht genau. Aber da lauerte etwas, und Shao musste einfach hinschauen.
    Diese winzige Zeitspanne der Ablenkung hatte Kato ausgereicht. Er war nicht tot, er war nur angeschlagen, und seine Kräfte hatte man ihm nicht nehmen können.
    Plötzlich stieß er sich ab! Auf Shao flog eine Gestalt zu, die bei flüchtigem Hinschauen an eine riesige, urwelthafte Echse erinnerte, die ihre Krallen weit nach vorn gestreckt hatte, um ihren Gegner zu zerreißen.
    Der fünfte Pfeil lag nicht mehr auf der Sehne. Shao hatte sich zu sehr ablenken lassen, und sie schaffte es auch nicht, ihn aufzulegen.
    Kato war schneller. Zuerst erwischte sie sein Schatten, dann er. Sie hatte das Glück, sich noch zur Seite bewegen zu können, sonst hätten sie die zehn Messer aufgespießt.
    Über ihrem Kopf rammte eine Klaue hinweg und auch an der linken Seite ihres Körpers. Die Gestalt erwischte sie trotzdem, und die Masse an Gewicht schleuderte Shao zurück. Sie hörte sich schreien und hielt wie unter Zwang ihre Armbrust fest. Dann prallte sie gegen einen Widerstand, der allerdings nur einen Moment vorhanden war und sofort einbrach.
    Shao fiel. Sie glaubte, es klirren zu hören und vernahm auch ein dumpfes Platzen. Sie dachte an Glas, das zerbrochen war,
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