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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster
Autoren: Jason Dark
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Mund hervor. »Ich brauche nicht mehr lange, dann kann ich dir helfen. Hätte ich doch jetzt die Handschuhe des Shaolin bei mir…«
    »Gar nichts wirst du tun!« fuhr ich ihn an. »Was jetzt noch folgt, ist meine Sache.«
    »Und wie willst du Kato besiegen, John?«
    Das wusste ich selbst nicht. Deshalb bekam Suko auch keine Antwort.
    Ich lief so schnell wie möglich weg…
    Über die auf der Schwelle liegenden Toten war ich hinweggestiegen und hielt mich nun in diesem gewaltigen Kellergewölbe auf, in dem es wesentlich heller war als in dem Raum, den ich verlassen hatte.
    Zwar waren die Schatten weiterhin stärker vertreten als das Licht, doch das machte nichts. Katos Gestalt war gut zu sehen. Sie hob sich vor mir ab. Das Janus-Monster ging mit schwankenden Schritten tiefer in den Keller hinein. Bei jedem Aufsetzen der Füße kippte er mal nach links, und dann wieder nach rechts.
    Der riesige Keller schluckte ihn wie eine gewaltige Gruft. Aber sie war es nicht, denn durch eine Gruft tanzte normalerweise kein flackerndes Licht, wie es hier der Fall war.
    Mir war es schon zuvor aufgefallen, und jetzt sah ich auch den Grund.
    Jemand hatte die Klappe des riesigen Ofens geöffnet. Die Flammen, die darin tanzten, schickten ihren Widerschein nach draußen, zusammen mit der Hitze.
    Ich war erst einige Schritte gegangen, als ich die Wärme schon spürte.
    Sie drang gegen mich wie ein warmer Hauch, der an Temperatur zunahm, je mehr ich mich dem Ofen näherte. Ich stand noch nicht vor ihm, deshalb sah ich die Öffnung auch nur von der Seite. Aus ihr glühte es hervor. Durch den Wind waren die Flammen in Bewegung geraten und züngelten in den Keller hinein, wie zuckende, heiße, durchsichtige Hände, die nach Nahrung suchten.
    Kato drehte sich nicht einmal um. Er musste sich seiner Sache sehr sicher sein, dass er auf Verfolger nicht achtete. Er war angeschlagen.
    Pfeile und Kugeln hatten ihn geschwächt, aber seinen Mordwillen nicht zurückdrängen können. Er würde auch weiterhin morden wollen, das stand für mich fest, denn dazu war er erschaffen worden.
    Und er blieb weiterhin auf sich allein gestellt. Emma-Hoo, dem er diente, zeigte sich nicht, auch wenn Kato jetzt aus der Kontrolle geraten war. Sein Körper blieb nicht ruhig, obwohl er beim Gehen schwankte.
    Immer wieder zuckten die Hände nach rechts und links weg, als suchten sie nach irgendwelchen Gegnern, die er aufspießen konnte.
    Ich kam näher an ihn heran, und das Janus-Monster geriet immer mehr in den heißen Bereich des Feuers. Der Ofen kam mir wie ein kolossartiges Ungeheuer vor. Wie eine seelenlose Maschine, die einzig und allein nur Hitze erzeugte.
    Kato hatte mich nicht gesehen. Er drehte sich auch nicht um. Und so kam ich immer näher an ihn heran. Er oder ich, eine Alternative gab es nicht. Ich konnte dieses Gebilde aus einer anderen Welt auch nicht entkommen lassen. Kato würde weiter morden. Er würde brutal und rücksichtslos gegen die Menschen vorgehen und ihnen nicht den Hauch einer Chance lassen.
    Die Hitze streifte mich als heißer Hauch. Der Ofen war zu einem Ungeheuer geworden, das ausatmete und mir seinen Gruß schickte.
    Aber sie war auch ein Verbündeter für mich, denn ich sah den Ofen als meine einzige Chance an.
    Die musste ich nutzen. Eine zweite würde man mir nicht lassen. Was alles geschehen konnte, wenn ich es nicht schaffte, daran wollte ich erst gar nicht denken. Für mich war es wichtig, das Monster aus der Welt zu schaffen, alles andere war zweitrangig.
    Es ging auch weiterhin mit schwankenden Schritten. Einmal schob es eines seiner beiden Gesichter zurück, und zwar so weit, dass es bis in den Nacken reichte und ich es anschauen konnte. Es war ziemlich zerstört worden. Der Pfeil ragte auch nicht mehr so weit hervor. Er war inzwischen abgebrochen.
    Ich blieb ihm auf den Fersen. Noch war der Abstand zu groß, das änderte sich jedoch bald. Ich hatte mir einen bestimmten Punkt ausgerechnet. Ich wollte Kato erreicht haben, wenn er sich auf gleicher Höhe mit dem großen viereckigen Ofenloch befand, in dem der Mandarin und seine Leute unsere Leichen bestimmt gern verbrannt hätten, denn die Vorbereitungen waren getroffen worden.
    Durch seine pendelnden Gehbewegungen geriet er mal näher an das Ofenloch heran, wenn er sich nach rechts bewegte, mal drückte er sich weiter weg, wenn die Pendelbewegung in die entgegengesetzte Richtung ausschlug.
    Es war ungemein wichtig, den genauen Zeitpunkt zu treffen. Ich war und blieb dicht hinter
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