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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster
Autoren: Jason Dark
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seinen Leuten den Befehl gegeben, auf uns zu schießen.
    Die fünf Personen standen aufgereiht wie Zinnsoldaten auf der Schwelle. Sie feuerten in den großen Raum hinein. Ich sah die fahlen Lichter der Mündungsblitze, lag flach auf dem Boden und hatte den Kopf nur ein wenig angehoben. Aber den rechten Arm vorgestreckt. Ich wollte auf den Mandarin schießen. Wenn den vier Killern der Chef genommen war, kamen sie vielleicht zur Vernunft.
    Ich brauchte nicht einzugreifen, denn jetzt hatten sie richtig mitbekommen, wer die andere Welt verlassen hatte.
    »Kato…!« Der irrte Schrei des Mandarins gellte durch den Keller. In ihm lag die große Hoffnung, all das wieder hervorzuholen, was in der tiefen Vergangenheit so wichtig gewesen war.
    Ich drückte mich in die Höhe. Blieb auf den Knien in einer Startposition und griff noch nicht ein. Mein Gefühl sagte mir, dass ich mich jetzt zurückhalten musste, auch wenn ich mir große Sorgen um Suko, Shao und auch Akina machte.
    Das Stück spielte momentan woanders. Vor mir. Und es hatte auch andere Darsteller bekommen. Kato hatte noch immer die Hauptrolle. Er wollte nicht sterben, trotz der Pfeile in seinem Körper und trotz des halbzerfetzten Schädels.
    Aber er war angeschlagen. Er war aus der Kontrolle geraten wie ein Roboter, dessen Elektronik nicht mehr funktionierte. Da war ich mir sogar sehr sicher, denn ich hatte ihn schließlich anders erlebt. So geschmeidig aber ging er nicht mehr. Er stapfte, er hatte Mühe, er war verletzt, das alles sahen der Mandarin und seine Leute zwar, sie konnten es jedoch nicht einordnen. Sicherlich gingen sie davon aus, dass Katos Bewegungen normal waren.
    Der Mandarin hatte sein Ziel erreicht. Sein Interesse galt einzig und allein dem Janus-Monster. Er sprach Kato auch an. Was er sagte, verstand ich nicht. Wahrscheinlich wollte er ihn begrüßen. Zumindest seine Geste ließ darauf schließen, denn er streckte Kato beide Arme entgegen, wie ein Vater, der seinen Sohn empfangen wollte.
    Kato kam auch. War jetzt bei ihm. Und rammte seine Hände nach vorn!
    Ich hatte die Augen schließen wollen, konnte es aber nicht. Ich hörte das schrecklich klingende Röcheln des Mandarins, dann sah ich, wie seine Gestalt in die Höhe gehoben wurde. Sein magerer Körper hing an diesen Messerhänden fest, die tief in ihn hineingedrungen waren. Kato hatte ihn kurzerhand in die Höhe gestemmt, dann schüttelte er sich, und mit der gleichen Bewegung streifte er den Mandarin ab. Tot fiel die Gestalt zu Boden. Als blutüberströmtes Andenken blieb sie dort liegen.
    Alles war sehr schnell gegangen. Die vier Leibwächter des Mandarins waren zwar Zeugen gewesen, sie begriffen aber nicht sofort, dass ihr Boss nicht mehr lebte.
    Als sie es merkten, da war der nächste bereits tot. Das Janus-Monster hatte seine linke Hand zur Seite gedrückt und sie noch in der Bewegung vorgestoßen. Ein Mann sank mit zerfetzter Kehle zu Boden.
    Blut spritze von den Krallen weg, als sich Kato drehte, um sich den nächsten vorzunehmen. Der begriff, was ihm bevorstand. Er riss seinen Revolver hoch, schoss auch, doch er konnte das Verderben nicht aufhalten. Die Klaue zerstörte seinen Kopf.
    Kato ging weiter.
    Noch waren zwei übrig. Die aber taten das einzig Richtige. Sie flohen.
    Auf dem Absatz machten sie kehrt. Einer von ihnen hatte noch großes Glück, dass ihm die Messerspitzen nur die Kleidung aufrissen und auf dem Rücken dunkle, blutige Striemen hinterließen. Er konnte noch laufen und verschwand in der Düsternis des großen Kellerraums.
    Ich lebte noch. Kato ebenfalls.
    Es würde auf einen Kampf zwischen uns beiden hinauslaufen, das stand für mich fest. Natürlich wollte ich es verfolgen, etwas anderes kam für mich nicht in Frage, aber da gab es noch Suko, um den ich mich sorgte.
    Ich lief zu ihm. Ich hörte ihn atmen. Er lag auf dem Boden, aber seine Hände waren voller Blut.
    Bevor ich den Schreck überwunden hatte und ihm eine Frage stellen konnte, sprach er mich an. »Es ist schon okay, John. Ich habe nur Schwierigkeiten mit dem Laufen. Kato hat mich am Oberschenkel erwischt. Aber das ist nicht tödlich. Nur Kratzer.«
    Die Kratzer bluteten stark. Suko hatte mal wieder untertrieben.
    »Geh!« fuhr er mich an.
    »Was ist mit Shao?«
    »Sie lebt, ist nur benommen!«
    »Ja, sie ist hier!« hörte ich die leise Stimme. Akina kniete neben ihr und hielt sie fest.
    »Okay«, sagte ich. »Dann muss ich es versuchen!«
    »Halte ihn noch auf!« quetschte Suko durch den halboffenen
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