Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
baute sich das Phantom mit der Maske auf.
    Von ihrem Gesicht konnten wir nicht viel sehen, denn sie wandte uns ihr Profil zu.
    Dafür um so mehr von Kato! Das Janus-Monster wuchs und wuchs.
    Der mächtige Körper, der Kopf mit den beiden Gesichtern, die breiten Hände mit den langen, messerartigen Fingern, die rötlichen Augen, in denen die Pupillen wirkten wie glühende Laserpunkte, das breite Maul - das alles passte zusammen. Ebenso wie die zuckende Bewegung, mit der das Monstrum seine Finger in die Haut hineinstieß. Kato zerrte sich das Gesicht weg.
    Das erste Gesicht, das er nach unten drückte und durch diese Bewegung das andere nachholte. So etwas war kaum zu fassen. Ein normaler Mensch konnte durchdrehen, wenn er so etwas sah, aber Kato machte weiter, bis das erste Gesicht verschwunden war und praktisch unter dem Kinn hing, wo es beinahe die Brust erreichte.
    Dafür sahen wir sein zweites Gesicht. Es war mit dem ersten voll identisch. Bei ihm gab es keine verschiedenen Köpfe oder Gesichter. Er war kein direkter Januskopf. Bei dem sah es oft genug anders aus, auch das hatten wir schon erlebt.
    »Der will Shao!« wiederholte Suko.
    »Sicher. Und sie ihn!«
    »Verdammt, John, du siehst das zu locker.«
    »Warum?«
    Suko holte Luft. »Die kann nicht gegen ihn…«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Schau genau hin, mein Lieber, dann wirst du vielleicht anders darüber denken.«
    Suko schaute hin, und er sah das gleiche wie ich, denn Shao holte in aller Ruhe einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn ebenso ruhig in die Schießrinne der Armbrust.
    Sie spannte die Sehen. Ein Finger lag bereits am Abzug. Der leichteste Druck reichte aus, um den Pfeil auf die Reise zu schicken. Das Ziel konnte sie nicht verfehlen. Er war einfach zu breit und stand wie ein lebender Panzer vor ihr.
    »Wenn das nur gut geht!« keuchte Suko.
    »Warte es ab!«
    Lange brauchten wir nicht zu warten, denn eine Sekunde später drückte Shao ab…
    ***
    Die Chinesin verfolgte den Flug des Pfeils!
    Sie wunderte sich selbst darüber, dass sie es so perfekt schaffte. Ihre Sinne hatten sich verändert. Sie waren schärfer geworden. So konnte sie auch diesen verdammt schnell fliegenden Pfeil genau verfolgen. Als hätte ihr die fern in der Welt der Dunkelheit gefangene Sonnengöttin Amaterasu noch einmal einen entsprechenden Push gegeben. Shao fühlte sich auch sicher. Die große Angst war verschwunden. Kein Zittern mehr. Sie glich jetzt einzig und allein einem Menschen, der sich vom Erreichen seines Ziels nicht abbringen ließ.
    Der Pfeil traf! Er schlug in die Brust des Janusmonstrums hinein. Ob Shao den klatschenden Laut tatsächlich wahrnahm oder sie ihn sich nur einbildete, wusste sie nicht. Sie blieb auch nicht stehen, sondern bewegte sich wie ein gut geölter Automat.
    Die Hand über die Schulter geschwungen, der schnelle Griff zum nächsten Pfeil, ihn aufgelegt, die Sehne gespannt, all das lief mit einer fließenden Bewegung ab, während Kato den ersten Treffer zu überwinden suchte.
    Der Pfeil war tief in seine Brust gedrungen, aber nicht an der anderen Seite des Körpers wieder herausgetreten. Zu viele Muskeln und eine zu große Masse Fleisch hatten ihn aufgehalten. Mit einem Schlag seiner rechten Hand knickte er den größten Teil des Schafts weg, so dass nur noch ein kurzes Stück aus der Brust hervorragte.
    Shao glitt zur Seite. Hinter den Schlitzen der Halbmaske waren ihre Augen scharf auf den Gegner gerichtet. Sie durfte sich keine Blöße geben, und sie durfte Kato vor allen Dingen nicht zu nahe an sich herankommen lassen. Wenn ihm das gelang, konnte er sie mit seinem Gewicht an den Boden nageln und brutal erstechen.
    Es war nicht einmal zu sehen, ob der Treffer das Janusmonstrum angeschlagen hatte. Es bewegte sich ebenso glatt und sicher weiter wie zuvor, als noch kein Pfeil in seinem Körper gesteckt hatte.
    Es ging vor. Wuchtige Tritte, dennoch von geschmeidigen Bewegungen begleitet. Das Monstrum sah nur die Gegnerin mit der Maske. Es wollte sie tot sehen, und so ging es den nächsten Schritt auf Shao zu, um die Entfernung zu verkürzen.
    Shao dachte gar nicht daran, sich zurückzuziehen. Und wenn sie zehn Pfeile auf das Monstrum schoss, so dass es später aussah wie ein Igel, das war ihr egal. Irgendwann würde sie es vernichtet haben, daran gab es nichts zu rütteln.
    Sie zielte genau. Diesmal wollte sie Kato nicht in der Brust treffen.
    Der Pfeil sollte ihn höher erwischen - sein Gesicht war das neue Ziel.
    Er kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher