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Das Jahr der stillen Sonne

Das Jahr der stillen Sonne

Titel: Das Jahr der stillen Sonne
Autoren: Wilson Tucker
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selbstverständlich bekannt.«
    »Und wenn sie streiken?«
    »Sir?«
    »Ihre langfristige Planung leidet unter den gleichen Unsicherheitsfaktoren wie meine Vorhersagen – ein Zufall, eine kleine Abweichung kann alles über den Haufen werfen. Der Indic-Bericht geht nicht davon aus, daß ein schwacher Präsident einen starken ablösen würde; bekäme ich ihn heute noch mal vorgelegt, würde ich ihn nicht unterzeichnen, weil diese Variable alles andere beeinflussen kann. Wir können nur hoffen, daß die Ingenieure noch auf ihren Posten sind – und daß die Standardzeit noch gilt.«
    »Mr. Chaney, die langfristige Planung des Amts ist erheblich gründlicher, als Sie glauben. Sie ist dafür bestimmt, längere Zeiträume zu überdauern. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß die erste Reise nur zweiundzwanzig Jahre weit in die Zukunft führen soll.«
    »Ich habe das Gefühl, daß ich um tausend Jahre gealtert an die Oberfläche kommen werde.«
    »Sie kommen bestimmt zurecht, Sir. Die Selbstsicherheit der Mitglieder unseres Teams ist bekannt.«
    »Gut gesagt, Miss van Hise!«
    »Was ist mit diesem Lagerraum?« warf Moresby ein.
    »Das Lager enthält alles, was Sie unter Umständen brauchen werden, Sir: Filmkameras, Tonbandgeräte, Waffen und Waffendetektoren, Funksprechgeräte, Handradar und so weiter. Sie finden dort auch Geld, Diamanten und Medikamente. Material wie Filmkassetten, Munition, Lebensmittel oder Kleidung wird regelmäßig erneuert, damit die Vorräte frisch und modern bleiben.«
    »Donnerwetter!« meinte Moresby anerkennend. »Das klingt alles sehr vernünftig. Wir entnehmen dem Lager, was wir für unseren Auftrag brauchen, und hinterlassen dort das unbenutzte Material vor der Rückreise.«
    »Ganz recht, Sir. Sie dürfen nur Tonbänder und Filme mit zurückbringen. Unsere Ingenieure werden Ihnen zeigen, wie Sie das geringe zusätzliche Gewicht kompensieren können. Es ist jedoch ausdrücklich verboten, persönliche Andenken aus der Zukunft mitzunehmen.«
    »Diese Ingenieure haben auf jede Frage eine Antwort«, stellte Chaney fest. »Anscheinend arbeiten sie Tag und Nacht, was?«
    »An unserem Projekt wird seit drei Jahren ununterbrochen gearbeitet, Sir.«
    »Wer bezahlt die Stromrechnung?«
    »In der Forschungsstation steht ein Atomreaktor.«
    »Ein eigener Reaktor?« fragte Chaney interessiert. »Wieviel Strom erzeugt er?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.«
    »Aber ich weiß es«, warf Saltus ein. »Commonwealth-Edison hat ein Kernkraftwerk in Chicago, das achthundert Megawatt liefert. Ein riesiges Ding – ich habe es gesehen, und ich kenne auch unseren Reaktor. Er ist nicht viel kleiner.«
    »Braucht das ZVF wirklich soviel Energie?« erkundigte Chaney sich neugierig.
    »Das kann ich nicht sagen, Sir.« Kathryn van Hise wechselte das Thema, indem sie auf die hektografierten Blätter aus den Umschlägen zeigte. »Wir haben heute nachmittag noch Zeit, uns mit diesem Bericht zu befassen.«
     
    Das erste Blatt trug das Zeichen der Indiana Corporation, und Chaney erkannte sofort seine eigene Arbeit. Er sah amüsiert zu der Frau hinüber, aber sie wich seinem Blick aus. Er beobachtete, daß die beiden anderen den Bericht gelangweilt durchblätterten.
    Auf Seite zwei begannen lange Zahlenreihen mit Fußnoten und Erläuterungen. Die ersten Reihen beruhten auf den statistischen Angaben der Volkszählung von 1975, während die folgenden Reihen auf den nächsten Seiten Chaneys Vorhersagen bis zum Jahr 2050 waren. Chaney erinnerte sich an die Arbeit, die diese Voraussagen gemacht hatten – und wie unzuverlässig die zeitlich entferntesten Angaben waren.
    Geburten: eheliche und nichteheliche, nach Rassen und geo-grafischen Gebieten jährlich vorausgesagt. (An der Atlantikküste südlich von Boston und in den Südstaaten außer Florida stark zurückgehend; nicht berücksichtigt waren: künstliche Geburten in Laboratorien und Mißgeburten in Nevada/Utah, die auf vermehrte radioaktive Niederschläge zurückzuführen waren.)
    Todesfälle: Morde und Selbstmorde getrennt angegeben, alle übrigen alljährlich nach Altersgruppen vorausgesagt. (Erwartete Zunahme von Selbstmorden in der Altersgruppe unter dreißig; um 12,3 Jahre höhere Lebenserwartung für Frauen gegenüber Männern; bis 2050 insgesamt um 1,9 Jahre gestiegene Lebenserwartung; nicht berücksichtigt: Kindersterblichkeit in Nevada und Utah, soweit durch Radioaktivität verursacht, und Säuglingssterblichkeit bei künstlichen Geburten.)
    Ehen und Ehen auf
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