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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant
Autoren: Jason Dark
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offiziellen Parkplatz zu erreichen, wo die Karosserien der abgestellten Fahrzeuge regennaß glänzten. Bis vor einer Stunde hatte es noch genieselt. Vom Wind war der Sprüh wie Wolken durch die Straßen der Stadt getragen worden.
    Bill stellte den Kragen seiner Lederjacke hoch. Er wollte dem Restaurant keinen Besuch abstatten. Sein Interesse galt dem Wasser. Vielleicht konnte er das Schlauchboot oder seinen Partner Edson irgendwo entdecken. Er lief mit der Strömung. Seinen Berechnungen nach mußte das Schlauchboot weiter abgetrieben worden sein.
    Bill lief schnell. An diesem Teil der Themse konnte er sich noch auf Uferwiesen bewegen, die bei Überschwemmungen das Wasser von der Straße abhielten.
    Sein Blick war ziemlich frei. Es gab so gut wie keine Hindernisse, die ihn einschränkten.
    Das Wasser gurgelte schaumig und wellig seiner Mündung entgegen. Die Themse hatte im Lauf der Jahre ein breites Bett gefunden. Auf den Wellenkämmen funkelten Lichter, manchmal reflexhaft blitzend, dann wieder als längliche, hellgelbe Streifen mit den Wellenkämmen laufend. Nicht daß Bill diese Lichter stark gestört hätten, sie lenkten ihn von einer klaren Sicht ab. Seine Füße bewegten sich über sehr weichen Boden. Gras und Moos hatten den Teppich gebildet. Dazwischen lagen Abfälle, die der Fluß angeschwemmt hatte. Der Atem dampfte vor Bills Mund. Diese Nacht verdiente das Prädikat naßkalt. Hinzu kam ein steifer Wind, der in Bills Gesicht schnitt.
    Er hielt den Kopf nach links gerichtet, um auf die Wasserfläche schauen zu können. Auch wenn das Schlauchboot zerstört worden war, die Teile mußten zu sehen sein.
    Anders verhielt es sich mit Casey Edson. War er tatsächlich tot, schaffte es die starke Strömung, seine Leiche unter Wasser zu drücken und sie erst später wieder auftauchen zu lassen.
    Bill Conolly lief noch näher an den Strom heran. Die Themse führte viel Wasser, so wurden die langen in den Fluß reichenden Inselzungen von den Wellen schaumig überschwemmt, und auch die darauf liegenden Steine waren nicht zu sehen.
    In der Nacht herrschte so gut wiekein Schiffsverkehr. Wer jetzt noch auf dem Wasser unterwegs war, der gehörte entweder zur River Police oder besaß, wie die Wasserschutzpolizei, ein Radargerät für Nachtfahrten. Der Reporter beschleunigte sein Tempo. Es war nicht leicht, auf dem weichen Boden zu laufen. Öfter, als ihm lieb war, rutschte er aus, konnte sich jedoch immer wieder fangen. Grundlos strengte sich der Reporter nicht so an. Er hoffte, schneller zu sein als die Strömung. An einer Stelle, wo die Uferwiesen schmaler wurden und sich die normale Straße dem Fluß näherte, blieb der Reporter stehen und sorgte zunächst dafür, daß er seinen Atem unter Kontrolle bekam. Er strich die feucht gewordenen Haare zurück, bückte sich und stemmte beide Hände flach gegen die Kniescheiben.
    In dieser Haltung starrte er über den Fluß.
    Die Wellen rollten und schmatzten. Gischtflocken um wirbelten sie. Es war schwer für Bill, etwas zu erkennen.
    Er wollte schon aufgeben, als ihm der dunkle Gegenstand ins Auge stach, der über das Wasser geschoben wurde und sich dabei rhythmisch bewegte.
    Das konnte dieses Schlauchboot sein. — Es war das Boot! Soviel Bill erkennen konnte, sogar unbeschädigt. Nur befand sich niemand mehr darin. Bill stand ziemlich günstig, zum Schlauchboot hin sogar etwas erhöht, damit er hineinschauen konnte.
    Keine Spur von Casey Edson. Damit erlosch Bills letzter Hoffnungsfunke. Er ging jetzt davon aus, daß der Fotograf tot im Wasser des Flusses trieb.
    Vor Wut ballte er die Hände. Das Boot trieb zu weit vom Ufer entfernt, als daß er es hätte erreichen können. In den Fluß zu steigen, erschien ihm zu gefährlich.
    Bill entschloß sich, die Wasserschutzpolizei zu informieren. Sollten sie sich um das Boot kümmern und auch um die Leiche des Fotografen. Er hatte sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, als ihm abermals etwas auffiel.
    Zwischen ihm und dem Schlauchboot schaukelte ein Gegenstand auf den Wellen, der Ähnlichkeit mit einer Decke besaß. Bill ärgerte sich jetzt, daß er seine Taschenlampe im Wagen gelassen hatte. Doch er hatte Glück. Die Strömung meinte es gut mit ihm. Der Gegenstand geriet in einen Strudel, wurde wieder hervorgeschleudert, trieb weiter, aber jetzt dem Ufer entgegen, an dem Bill wartete.
    Er hielt Ausschau nach einem Gegenstand, den er als Angel benutzen konnte. An dieser Stelle war ziemlich viel Treibgut angeschwemmt worden. Bill
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