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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant
Autoren: Jason Dark
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hatte Glück und fand einen handlichen Ast von beachtlicher Länge.
    Er selbst kletterte auf einen Stein, der aus dem Wasser ragte, holte sich nasse Füße und feuchte Knie, was ihn nicht weiter störte. Wichtig war der treibende Gegenstand. Bill glaubte einfach daran, daß erzürn Boot gehören mußte.
    Eine Decke war es nicht. Bill hangelte nach ihm und schaffte es, das Ende des Stockes unter den Gegenstand zu schieben, so daß dieser sich festhaken konnte.
    Sehr vorsichtig zog Bill ihn heran. Die Wellen rollten unter ihm hindurch, sie schwemmten ihn hoch. Luft bauschte sich auf, er glitt an zwei Stellen auseinander und bekam eine andere Form.
    Jetzt erkannte Bill, um was es sich dabei handelte. Es war eine Parka-Jacke, die auf den Wellen ritt. Und eine solche Jacke hatte Casey Edson getragen.
    Für Bill der endgültige Beweis, daß der Fotograf nicht mehr am Leben war.
    Das Kleidungsstück hatte sich vollgesaugt und war dementsprechend schwer geworden. Der Ast bog sich durch, als Bill das Fundstück ans Ufer ziehen wollte. Er keuchte, fluchte hin und wieder und hatte es endlich geschafft. Die Jacke klatschte gegen den Stein, auf dem der Reporter stand. Sehr vorsichtig, um nur nicht abzurutschen, bückte er sich nach der Parkajacke. Den Ast ließ er los.
    Bill faßte die Jacke mit beiden Händen und holte sie hervor. Genau in dem Augenblick geschah es.
    Fast zum Greifen nahe schoß etwas aus den grauen Fluten hervor. Eine unheimliche, bleiche, aufgequollene Gestalt, die an eine Wasserleiche erinnerte.
    Bill sah sie zwar, doch sein Augenmerk richtete sich auf die Waffe in den Händen.
    Es war eine Harpune!
    ***
    Der Pfeil steckte drauf. Im nächsten Moment konnte das Monstrum abdrücken. Bill entschied sich sofort. Er schleuderte die Jacke gegen die Gestalt und katapultierte sich gleichzeitig zurück. Er klatschte mit dem Rücken in das flache Wasser. Steine bohrten sich duch seine Kleidung, aber Bill achtete nicht darauf, als er sich herumrollte, wieder auf die Füße kam und naß die nächsten Schritte bis ans Ufer hetzte. Dort ließ ersieh auf die Knie fallen, zog seine Waffe — und gleichzeitig den Kopf ein.
    Der auf ihn zurasende Harpunenpfeil hätte seinen Hals durchbohrt, so aber wischte er hautnah vorbei und landete irgendwo im Hintergrund auf weichem Boden.
    Bill wollte schießen, als er hochkam. Er hätte die Beretta auch steckenlassen können.
    So schnell, wie das Monstrum aufgetaucht war, hatte es sich wieder zurückgezogen. Er konnte nicht einmal erkennen, wo es sich unter der Wasserfläche befand. Ein Schaumstrudel verbarg es vor den Blicken des frierenden Reporters.
    Eine Minute gab er sich.
    Nichts war zu sehen.
    Träge wie immer schob sich der Strom durch sein breites Bett der Mündung entgegen.
    Nun spürte Bill den kalten Nachtwind richtig. Wie mit Eisfingern durchfuhr er seine Kleidung. Der Reporter konnte gar nicht so schnell zittern, wie er fror. Für ihn war jetzt wichtig, ins Warme zu kommen. In den Wagen und die Heizung einschalten.
    Er rannte los, nieste unterwegs und war froh, als er in den Porsche tauchen konnte, der eine Standheizung besaß, die Bill anstellte. Er kam etwas zur Ruhe, dachte über die Vorgänge nach, und ihm wurde klar, daß sich in der Umgebung des Restaurants etwas anbahnte, das ihm allein über den Kopf wuchs.
    Da brauchte er Hilfe, und er wußte auch schon, von wem. Die Mordkommission oder die Flußpolizei wollte er vorerst nicht einschalten. Eine großangelegte Suche nach dem Fotografen wäre seiner Ansicht nach zu auffällig gewesen und hätte andere warnen können. Wenn der Fall gelöst werden sollte, dann mit ganz anderen Mitteln, und natürlich mit John Sinclair.
    Zu ihm fuhr Bill nicht. Er wollte ihn am anderen Tag im Büro besuchen. Der Reporter wollte so schnell wie möglich nach Hause, um heiß zu duschen.
    Die Heizung erwärmte den Wagen sehr schnell. Diese warme Luft tat Bill gut, dennoch fror er in seinen nassen Klamotten und nieste mehr als einmal wie ein Weltmeister.
    Sheila, Bills Frau, bekam große Augen, als sie ihren Ehemann sah. Sie war noch aufgewesen und hatte gelesen. »Wie siehst du denn aus?« hauchte sie, sich aus dem Sessel erhebend. »Bist du in den Fluß gefallen?«
    »So ähnlich.«
    »Und was ist mit Casey Edson?«
    Bill hob die Schultern. »Ich glaube kaum, daß er noch lebt. Ihn hat es erwischt, mich nicht.«
    »Ja, aber…«
    Bill war schon auf dem Weg zur Dusche. »Komm mit, Sheila, dann erzähle ich dir alles.«
    Verstört lief
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