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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant
Autoren: Jason Dark
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beide nun zu sehen bekamen, damit hatten wir nie und nimmer gerechnet. Wir kannten sie als eine Frau, die so gut wie nackt ging und ihren Körper bemalt hatte. Wir hatten uns ferner darüber gewundert, daß sie ihn dann durch das Kleid verhüllte.
    Nun sahen wir den Grund!
    Nichts an ihrem Körper wies mehr auf das frühere Aussehen hin. Das Menschliche war zurückgedrängt worden, das Dämonische hatte die Oberhand bekommen.
    Unter dem schmalen Stück Hals wuchs der Körper wie ein zitterndes, gewaltiges, gelblichweiß schimmerndes Dreieck aus Pudding und Schleim. Gelbe, hellgrüne und graue Streifen liefen ineinander und befanden sich in ständiger Bewegung.
    Sie war ein ekliges Monstrum, das sich von uns entfernte und die nicht veränderten Arme vorstreckte. Es wirkte aufgesetzt, sie erinnerte mich an einen veränderte Operndiva, die über die Bühne torkelte und dabei war, ihren Standort zu suchen, von wo aus sie die große Arie schmettern konnte.
    Keine Kulisse hielt sie auf, sondern einer der Herde. Mit dem Rücken prallte sie gegen den altmodisch wirkenden Handlauf und stoppte. Bill nickte mir zu. Seinem Gesicht sah ich an, daß er unter Strom stand. Er war in Fahrt wie selten.
    Von zwei Seiten näherten wir uns der Person mit genau abgezirkelten Schritten.
    Auch das wirkte irgendwie inszeniert, aber es paßte sich der Lage an, die verflucht ernst war. Wir hatten es tatsächlich geschafft, daß keiner der Besucher aus dem Horror-Restaurant diesen grauenhaften Bestien zum Opfer fallen konnte.
    Unter ihrem Kopf bewegte sich der Körper. Er zitterte, er wabbelte, er vibrierte, als würde er ständig von neuen Stromstößen erwischt.
    »Es gibt kein Entrinnen mehr, Vanity Raise«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Wir werden die Magie aufheben und dorthin zurückkehren, wo wir hergekommen sind.«
    Ihr Kopf bewegte sich, der Körper warf dicke Blasen, gegen deren runde Oberfläche das Licht fiel, gebrochen wurde und in den Farben des Spektrums schimmerte.
    »Gut, ich hole euch zurück. Ihr braucht es nicht, wirklich nicht. Ich werde auf dem Planeten bleiben und euch keinen Besuch mehr abstatten. Laßt mich!«
    »Versprechungen eines Ghouls?« höhnte ich.
    »Daran glauben wir nicht!« erwiderte Bill.
    »Mein Freund hat recht!«
    Plötzlich bewegten sich ihre Augen. Sie waren voller Hektik. Vanity Raise suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Dilemma, aber es gab keinen.
    »Das Mauseloch ist nicht da, in das du dich hattest verkriechen können«, erklärte ich und zog mit der freien Hand die Dämonenpeitsche aus dem Gürtel. »Damit hätte dich Suko gern erwischt. Ich werde seine Aufgabe übernehmen.«
    »Wieso?«
    Ich schlug den Kreis. Die Riemen glitten aus der Röhre und zuckten wie Schlangenkörper. »Bitte, ich…«
    »Nein!« Ich hob den Arm zum Schlag.
    Da brüllte sie auf und wuchtete sich über den Herd hinweg, um den drei Riemen zu entgehen.
    Tatsächlich hieb ich ins Leere. Wie der Zufall es wollte, wickelten sich die Riemen um den Handlauf, aber der Kugel aus Bill Conollys Beretta konnte sie nicht entkommen.
    Das geweihte Silbergeschoß hieb in die Masse hinein. Es war wie ein Faustschlag, der tief in den Körper drang und den weiblichen Ghoul mörderisch schreien ließ.
    Sie lag auf dem Herd, strampelte, schlug mit den Armen um sich, aber das Silber zerstörte ihren Körper. Die weiße Magie erfaßte auch den Kopf, aus dem eine bunte, zitternde Masse entstand und zischend verging. Er kristallisierte zuerst.
    »Bleib du bei ihr!« sagte ich zu Bill und rannte dorthin, wo mein Freund Suko lag.
    Er schaute mich an. »Bin ich in der Eishölle?« flüsterte er mit blauen Lippen.
    »Nein, wieso?«
    »Dann war es doch ein verdammtes Kühlhaus.«
    »Das glaube ich auch, alter Freund.« Ich rieb seine noch immer eiskalten Wangen.
    Gleichzeitig hörte ich die harten Stimmen und vernahm auch heftige Tritte.
    Im Hintergrund lachte Bill Conolly. »John!« rief er laut. »Die Erde hat uns wieder!«
    »Wieso? Waren wir schon fort?«
    »Ich kann diese Frage nicht beantworten…«
    ***
    Sir James hatte die Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Auf dem Wasser kreuzten drei Boote der River Police. An Land sorgten dreißig Uniformierte für eine entsprechende Sicherung. Der Steg führte in das Wasser hinein, wo kein Schiff zu sehen war.
    Bis plötzlich der Nebel erschien.
    Aus der Luft, aus dem Boden, vom Wasser her, er besaß mehrere Ursprünge, doch er konzentrierte sich auf einen Fleck. Genau dort, wo einmal
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