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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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verschlossen ist, sehen wir prächtig aus...«
    »Versuch es.«
    Shao hatte Glück. Sehr leicht ließ sich die Tür öffnen. Die Chinesin zuckte zurück und wäre Jane beinahe auf die Zehen getreten, weil sie von der vor ihr liegenden Helligkeit überrascht wurde. »Ich glaube, wir sind richtig!«, wisperte sie.
    Jane spähte an ihr vorbei. In der Tat lag der Flur vor ihr, von dem ab auch die Tür abzweigen musste, die zu dem bewussten Raum führte, in dem sie Sir James gesehen hatten.
    Wieder ging Jane vor. Die Beretta hielt sie in der rechten Hand. Dabei zeigte die Mündung nach oben. Sie bewegte sich im Zeitlupentempo, hielt hin und wieder den Atem an und versuchte, jedes Geräusch zu vermeiden.
    Bisher hatten die beiden Frauen Glück gehabt, aber das musste nicht so bleiben. Auf sehr leisen Sohlen schlichen sie weiter und passierten dabei drei weitere Türen.
    Sie blieben jedes Mal stehen, um zu lauschen. Hinter den Türen war es still.
    Es war auch noch ein Stück zu gehen, bis sie das Ziel erreicht hatten. Da sie sich selbst beinahe unhörbar vorkamen, konnten sie sich auf die Umgebung konzentrieren, und sie hörten auch das schleifende Geräusch hinter sich.
    Danach ging alles blitzschnell. Bevor Jane sich drehen konnte, hörten sie die Stimme eines Mannes. »Ihr geht keinen Schritt weiter, sonst schieße ich eure Köpfe entzwei...«
    ***
    Dass dies keine leere Drohung war, wussten beide. Sie blieben starr stehen.
    Es war also doch nicht so leicht, ungesehen in den Bau einzudringen. Irgendjemand passte immer auf.
    Durch Jane’s Kopf rasten die Gedanken. Trotz der nicht eben positiven Lage gelang ihr ein Überblick. Sie war vor Shao. Der andere stand hinter der Chinesin. Und er hatte die Tür erst geöffnet, als sie von den beiden Frauen passiert worden war. Jane überlegte, ob der Unbekannte sie schon vorher gesehen hatte oder nicht. Vielleicht draußen, vielleicht auch erst hier im Flur. Oder gar nicht. Wenn das zutraf, dann konnte er auch nicht wissen, dass Jane selbst eine Waffe in der Hand hielt. Sie war für den anderen möglicherweise auch nicht sichtbar gewesen, weil Shao ihm eben einen Teil der Sicht genommen hatte.
    »Wir mögen keine Besucher. Erst recht keine, die wir nicht eingeladen haben. Dabei ist es uns egal, ob wir von Frauen oder Männern besucht werden. Dreht euch um. Ich schieße anderen Leuten nicht gern in den Rücken.«
    Beide hatten die Warnung verstanden. Und beide rechneten damit, dass sie ernstgemeint war.
    Jane Collins drehte den Kopf etwas. Sie schaute dabei auch zu Boden, weil sie Shao sehen wollte. Jede ihrer Bewegungen wollte auch sie nachvollziehen, um dann blitzschnell zu handeln. Hier ging es um Bruchteile von Sekunden, denn sie musste schneller sein als der Typ hinter ihnen.
    Die Zeit verrann. Shao hatte noch die Hände angehoben, was Jane sehr entgegenkam. Da wurde sie noch weniger von diesem Typen unter Kontrolle gehalten.
    Sie sah ihn.
    Er war mit einer Maschinenpistole bewaffnet. Er war ein Teil des Duos, das auch Glenda und John aufgelauert hatte.
    Für den Mann waren die Frauen sehr fremd. Die Unterschiedlichkeit der beiden irritierte ihn. Jane sah, dass er mehr in das Gesicht der Chinesin schaute als an ihr vorbei. Und er hielt die Waffe zwar fest in den Händen, doch die Mündung wies nicht auf sie beide, sondern mehr zu Boden.
    Es war die Chance.
    Jane Collins handelte. Dass sie selbst eine Waffe in der Hand hielt, sah der Mann erst, als es zu spät war.
    Da war bereits der Mündungsblitz zu sehen, da hörte er den Abschussknall und erhielt im nächsten Augenblick einen harten Schlag gegen die Brust.
    Er kam nicht mehr dazu, seine Maschinenpistole hochzureißen und abzudrücken. Der Stoß katapultierte ihn zurück. Er schrammte an der Wand entlang, stolperte über seine eigenen Füße, hatte den Mund weit geöffnet und spuckte Blut, als er schließlich zusammenbrach.
    Er fiel dabei auf seine Waffe und begrub sie unter sich.
    Shao schaute Jane aus großen Augen an. Sie war dabei stumm, aber auch erleichtert.
    »Es gab keine andere Möglichkeit!«, erklärte die Detektivin.
    »Ich weiß.«
    Jane gab ihr die Waffe. »Gib mir Rückendeckung.« Sie trat an den Mann heran. Die Kugel hatte seine Brust erwischt und dabei wohl auch die Lunge getroffen. Er lebte noch, aber er würde sterben, das stand fest. Da konnte auch ein Arzt nichts mehr tun. Leider war er nicht mehr in der Lage, noch einige Worte zu sprechen, so nahm Jane Collins nur die Maschinenpistole an sich und
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