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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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funktionierten nicht mehr. Die Anschlüsse waren gekappt worden, und so konnte der Prototyp nicht mehr leben.
    Shao kam in den Raum. Sie ging wie eine Marionette. Die Beretta hielt sie umkrampft, und als sie in Jane’s Nähe kam, legte die Detektivin einen Arm um sie.
    »Es ist okay, Shao, du hast alles genau richtig gemacht. Ich... ich... danke dir...«
    Das Lebenswerk des Professor Wilson lag in Trümmern. Er war von dem erreicht worden, dem auch er nicht entgehen konnte, obwohl er es versucht hatte.
    Aber der Tod holt sich irgendwann alle...
    ***
    »Dann wäre es doch mal gut, wenn eine der Damen uns befreien könnte.« Sir James hatte die Sprache als erster zurückgefunden. »Ich habe das Gefühl, allmählich taub zu werden.«
    Jane konnte wieder lachen. Es klang etwas zu laut, aber auch erleichtert. »Natürlich, Sir.«
    Sie löste die Fesseln. Shao kümmerte sich gleichzeitig um Suko, während ich noch warten musste, was mir aber nichts ausmachte. Ich merkte jetzt die Erleichterung, die mich wie ein Schwindel überfiel. Wir hatten den Horror tatsächlich überstanden und überlebt. Wahnsinn, denn damit war nicht zu rechnen gewesen. Zwei Frauen hatten uns vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt. So war der Begriff vom schwachen Geschlecht damit auf den Kopf gestellt worden.
    Jane kam auch zu mir. Sie tat noch nichts und schaute mich sehr ernst an.
    Ich wollte ihr etwas sagen, doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, John, lass es bitte. Ich kann mir vorstellen, wie es in dir aussieht und wie schwer es dir fällt.«
    Mit einem Nicken deutete ich an, wie Recht sie hatte. Sie löste mir die Fesseln. Es war kaum zu fassen, dass ich mich wieder frei bewegen konnte. Aber Jane musste mir hochhelfen. Es würde schwer sein, wieder normal zu gehen, weil der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen war.
    Ich versuchte es trotzdem und ließ mich von Jane führen. Wir gingen auf die Trümmer zu. Dort standen bereits Shao und Suko. Wer den Kopf frei gelegt hatte, wusste ich nicht. Aber er lag auf dem Boden, die Augen verdreht, und das Licht von der Decke strahlte genau gegen ihn. Ein scheußliches Bild. Ein Schädel, der endlich das Schicksal des Körpers erlitten hatte.
    Offene Augen, ein offener Mund. Wie zu einem letzten Schrei geöffnet.
    Es war totenstill geworden, und in diese Stille drang Suko’s leise Stimme.
    »John, wie heißt noch der größte britische Dichter?«
    »Shakespeare.«
    »Richtig.«
    »Wie kommst du beim Anblick des Kopfes gerade auf ihn? Meinst du damit seine Dramen wie...«
    »Nein, er hat noch etwas anderes gesagt, das ich hierzu passend finde.«
    »Woran denkst du denn?«
    »An den Ausspruch: Der Rest ist Schweigen. So kann ich nur hoffen, dass hinter Wilson keine schweigende Mehrheit gestanden hat und dass dies hier die Tat eines Einzelgängers gewesen ist.«
    Dem brauchten wir nichts hinzuzufügen...
    ENDE
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