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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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Wilson sieht sich als Prototyp einer neuen Generation. Das kann man glauben oder nicht, aber es ist so.«
    »Ein Kopf, der lebt?«, flüsterte der Superintendent. »Wo sind wir nur gelandet?«
    »Am Beginn der neuen Zeit«, sagte das Horror-Hirn. »Sie erleben hier den Triumph der Wissenschaft. Noch in diesem Jahrhundert wird all das, was Sie jetzt sehen, normal sein. Ich aber bin der erste, denn ich habe erkannt, dass der Aufbewahrungsort der menschlichen Seele das Gehirn ist. Es vereinigt alles, was einen Menschen ausmacht. Die körperlichen Funktionen können nachgestellt werden, und das wird auch passieren, denn wenn ich mich mit Ihrem Wissen vollgesaugt habe, dann wird mein Kopf auch mal einen neuen Körper bekommen, das kann ich Ihnen versprechen. Es ist technisch möglich, es wird diese Verbindung geben. Verlassen Sie sich darauf. Aber zunächst muss ich Ihr Wissen besitzen, und daran gibt es nichts mehr zu ändern.«
    Er hatte mit einer so großen Überzeugung gesprochen, dass es auch Sir James die Stimme verschlagen hatte und er nichts mehr darauf erwidern konnte.
    Auch er gehörte zu den Menschen, die immer wieder in Zeitungen und Magazinen über so genannte Erfolge der Wissenschaftler gelesen hatten. Manche wurden bejubelt, manche verdammt, und gerade die Hirnforschung war ein sehr subtiles Gebiet, auf dem nicht ohne Kontrolle geforscht werden durfte.
    Oft passierte das auch, doch immer wieder wurde die Regel unterbrochen, wie eben auch dieser verdammte Professor Wilson vorgemacht hatte.
    Falco hatte sich bereits die Kontakte geholt. Wie auch Suko und ich wurde Sir James an das Horror-Hirn angeschlossen, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Als der Kontakt schließlich hergestellt war, da übernahm Sir James das Wort. »Ich kenne Sie nicht, Professor Wilson, aber das, was Sie hier tun, das ist kein Dienst an der Menschheit und der Wissenschaft. Das ist rein verbrecherisch. Verstehen Sie?«
    »So sehen Sie das!«
    »Ich sehe es richtig. Für mich gibt es noch Ethik und Moral und demnach auch Grenzen.«
    Sir James erntete zunächst ein Lachen. »Ja, diese Sprüche habe ich immer und immer wieder gehört. Gesprochen von Ignoranten, von Menschen, die nicht fähig sind, nach vorn zu blicken und die Dinge anzunehmen, die unausweichlich auf sie zukommen. Aber Sie werden sich damit abfinden müssen, Sir James, ob Sie es wollen oder nicht. Sie können den Lauf der Dinge nicht stoppen. Im Gegenteil, Sie und Ihre beiden Männer werden mir dabei behilflich sein, noch stärker zu werden. Es ist eine Etappe auf dem Weg zur Vollkommenheit, von dem ich nie abweichen werde.«
    Es waren verdammt starke Worte, doch niemand zweifelte daran. Längst hatte Sir James den Ernst der Lage erfasst, doch er wollte es genau wissen. »Stimmt es, John, was er gesagt hat?«
    »Leider ja.«
    »Aber Sie und Suko haben noch keinen Schaden dabei erlitten – oder?«
    »Nein. Es war gut, dass man Sie hergeschafft hat, Sir. So haben wir eine Galgenfrist bekommen.«
    »Die jetzt beendet sein wird!«, meldete sich der Kopf. »Ich habe Ihnen, Sir James, Zeit gelassen, damit Sie sich auf die kommenden Dinge einstellen können. Wir sind jetzt verkabelt, und ich bedanke mich schon jetzt für Ihr Wissen, das Sie mir nun überlassen werden.«
    Eagle und Falco wussten, was sie zu tun hatten. Ohne dass man ihnen einen Befehl gegeben hätte, traten sie zurück.
    Eagle verschwand durch die offene Tür und kehrte auch nicht mehr zurück.
    Falco blieb im Raum stehen. Er drückte nur die Tür wieder zu, damit uns niemand störte.
    Jetzt wurde es wirklich kritisch. Unsere letzte Hoffnung konnten wir vergessen. Es gab keinen Menschen mehr, der einen Sucheinsatz leiten konnte, aber ich wollte trotzdem auf Nummer Sicher gehen, und so wandte ich mich wieder an meinen Chef.
    »Sir, wer weiß noch von unserem Verschwinden? Abgesehen von Glenda vielleicht.«
    »Niemand, John.«
    »Nicht die Conollys oder Jane?«
    »Nein, nur Glenda und Shao.«
    Suko meldete sich. »Shao...?«
    »Ich glaube kaum, dass sie etwas unternehmen wird oder kann. Sie weiß ja nichts. Ihr ist bekannt, dass Sie und John verschwunden sind, aber wo soll sie anfangen zu suchen?«
    Ja, es stimmte. Wo sollte sie anfangen? Die Entführer hatten perfekt gearbeitet. Sicherlich würde man nach Sir James’ Dienstwagen fahnden und ihn auch irgendwann finden, wie auch den Fahrer, dem hoffentlich nichts passiert war.
    Bis das jedoch eintraf, waren wir drei bereits zu anderen Menschen
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