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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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wiederum sorgte für einen heftigen Adrenalinstoß, der mich fast schwindlig werden ließ. Wenn es so weiterging, war ich sehr bald nur noch eine Hülle, ein Nichts.
    Ich riss mich zusammen. Ich drückte mich wieder in meine Fesseln hinein.
    Es war ein verdammter Kampf gegen eine Übermacht, und ich schaffte es, meinen Willen in Worte zu formen.
    »Nein, Wilson, nein!«, schrie ich oder flüsterte ich? Der Klang meiner Stimme lag irgendwo dazwischen, aber ich kämpfte hart und verbissen. Es musste weitergehen. Ich konnte mir nicht gefallen lassen, in die Tiefe gerissen zu werden, und deshalb pumpte ich mich irgendwie auf, wobei ich die geistigen Kräfte noch einmal mobilisierte und versuchte, dem anderen eine Sperre entgegenzusetzen. Er war schon tief genug in mich hineingedrungen, und ich wollte ihn nicht noch näher an mich herankommen lassen.
    »Sinclair, du kämpfst ja!«
    Plötzlich hörte ich die Stimme. Dabei konnte ich leider nicht unterscheiden, ob der Professor mit mir normal sprach oder sich auf dem Weg der Telepathie gemeldet hatte.
    Eigentlich hätte ich mich über den Kontakt freuen müssen. Ich war auch bereit, etwas dagegenzusetzen, aber es ging nicht mehr. Man hatte mir den Willen noch nicht nehmen können. Nur mit der Ausführung haperte es. Und so blieb ich liegen, noch immer in den mechanischen und auch geistigen Fesseln des Horror-Hirns steckend.
    Dennoch kämpfte ich weiter!
    Immer wieder durchrasten mich die Adrenalinstöße. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte, obwohl mich Wilson einfach nur auslachte, weil er sich über meine Bemühungen amüsierte.
    Dann sprach er wieder. »Es ist noch nicht das Ende, Sinclair, noch nicht. Es kommt. Es dauert nicht mehr lange, denn dann wirst du nicht in der Lage sein, dagegen anzukämpfen. Ich gebe zu, dass Suko mir ebensolche Probleme bereitet wie du. Ich habe damit gerechnet, doch kein Mensch kann stärker sein als ich. Wer den überflüssigen Ballast ablegt wie ich es getan habe, der steht über den Dingen. Ich merke, Sinclair, wie sehr du verlierst und immer schwächer wirst. Du kannst es einfach nicht schaffen. Es ist alles so anders. Es läuft an dir vorbei. Euer Wissen geht auf mich über, und ich werde endlich in der Lage sein, die Kontakte auch zu anderen Welten herzustellen. Das ist dann kein Wunder mehr, weil ich es geschafft habe, diese Brücke zu schlagen. Denk daran, dass es bisher nur ein Vorspiel war...«
    Das nahm ich ihm ab. Einer wie Wilson kannte sich aus und war wahnsinnig stark. Er hatte sich lange genug mit der Manipulation der Menschen beschäftigt.
    Der Kontakt zwischen uns brach ab. Für mich war es kein Grund zur Freude, denn ich konnte mir vorstellen, dass dieses Horror-Hirn jetzt alle zur Verfügung stehenden Kräfte sammelte, um in das Finale einzusteigen.
    Da würde Zeit vergehen. Es konnte noch eine winzige Chance für mich sein, und ich dachte wieder an mein Kreuz, obwohl ich nicht nur gefesselt, sondern auch geistig völlig erschöpft war.
    Die Beretta hatte man mir natürlich abgenommen. Das Kreuz war mir gelassen worden. Seinen Druck spürte ich auf der Brust nicht mehr. Ich fragte mich wieder, ob es Sinn hatte, meinen Talisman zu aktivieren. Es würde reagieren, aber...
    Meine Gedanken wurden unterbrochen. Es wunderte mich schon, dass aus dem Mund des Horror-Hirns ein Fluch drang. Der passte nicht zur allgemeinen Lage. Irgendetwas musste ihn gestört haben. Ich jedenfalls war es nicht gewesen, und sicherlich auch nicht mein Freund Suko.
    Ich behielt den Kopf sehr genau im Auge und stellte fest, dass ich nicht mehr angeschaut wurde. Die Augen hatten sich in eine andere Richtung gedreht. Wenn mich nicht alles täuschte, dann war die Tür das neue Ziel.
    Die Zeit lief normal weiter. Sie trat in eine Phase der Entspannung. Suko und ich waren plötzlich für das Horror-Hirn unwichtig geworden, und so konnten wir uns erholen.
    Ich beschäftigte mich mit mir selbst und wollte erkunden, welchen Erfolg das Horror-Hirn bei seinem ersten Angriff bereits erlebt hatte. Ich erinnerte mich daran, wie leer ich mich schon gefühlt hatte, doch das traf jetzt nicht mehr zu.
    Ich war wieder in der Lage, richtig zu denken. Ich erinnerte mich an Namen. Auch daran, wer ich war und welchem Beruf ich nachging. So einfach war es für den Kopf des Professors demnach nicht gewesen, meinen Willen zu brechen. Für Suko galt das sicherlich ebenso.
    Warum machte er nicht weiter?
    Den Grund erfuhr ich sehr bald. Durch die einzige und sehr
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