Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
tun, ist schon mehr als hässlich.«
    »Hätten sie Kameras angebracht, wären die Bewohner in der Nähe neugierig geworden. So haben sie einfach ihre Ruhe und können ihrer Arbeit nachgehen.«
    »Arbeit ist gut, Jane.« Shao blickte sich noch einmal intensiv um. »Dann können wir nur hoffen, dass niemand am Fenster steht und das Gelände hier beobachtet.« Sie warf Jane einen fragenden Blick zu. »Bist du bereit?«
    »Komm!«
    Shao und Jane reagierten wie ein gut eingespieltes Paar. Sie blieben dicht zusammen, behielten auch das Gebäude im Auge, während sie über den recht unebenen Boden huschten und darauf hofften, dass niemand sie von innen her durch eines der Fenster sah.
    Sie erreichten unbehelligt das Haus. Als die beiden sich anschauten, lächelten sie.
    Mehrere Türen standen als Eingänge zur Verfügung. Schon aus der Distanz hatten sie mitbekommen, wie fest die Türen waren. Zudem stand keine von ihnen offen. Die Fenster waren ihnen näher. Sie brauchten sich nicht einmal zu recken, um hineinzuschauen. Es störte höchstens der Rand des weit vorgezogenen Dachs, weil er einen Schatten in die nähere Umgebung warf.
    »Tür oder Fenster?«, fragte Jane.
    »Tür, denke ich.«
    Jane wollte es genau wissen. Sie ging noch einen Schritt zur Seite und versuchte, einen Blick durch die Scheibe zu werfen. Das gelang ihr nicht, denn von innen bedeckte ein dunkler Vorhang das Glas.
    Shao zischte ihr etwas zu, und Jane drehte sich herum. Sie sah die Chinesin winken. Shao stand ein paar Meter von ihr entfernt. Als Jane sich konzentrierte, entdeckte auch sie den schwachen Lichtschein, der an den Seiten durch das Fenster fiel.
    Sofort war sie bei Shao. »Hast du was gesehen?«
    Shao blieb stumm.
    »Sag doch was!«
    Die Chinesin erbleichte noch stärker. Mit einer sehr schwerfälligen Bewegung hob sie den Arm an. »Bitte, sieh selbst.«
    Jane zuckte mit den Schultern. Sie wollte sich lässig geben, doch sie spürte, dass dieser Zustand vorüber war; sie war jetzt so angespannt wie Shao.
    Auch hier konnte sie nur durch den Spalt an der Seite des Fensters schauen. Bewegt worden war die Gardine von innen her nicht, und es war auch nur ein Ausschnitt zu erkennen.
    Der aber reichte ihr.
    In den folgenden Sekunden verstand Jane Collins, weshalb Shao so blass geworden war. Da lag Sir James festgeschnallt auf einer Trage, die durch einen völlig kahlen Raum auf eine Tür zugeschoben wurde. Der kleinere der beiden Entführer schob, während der zweite die Tür für ihn öffnete.
    Als Jane sah, dass er auch einen Blick zum Fenster hinwarf, zog sie blitzschnell den Kopf ein.
    Shao brauchte keine Frage zu stellen und sie nur anzuschauen.
    Die Detektivin atmete durch. Sie musste wieder die Kontrolle über sich finden. »Sie haben Sir James festgeschnallt, und ich denke mir, dass sie das auch mit John und Suko getan haben.«
    »Davon gehe ich auch aus«, erwiderte Shao gepresst. »Ich frage mich nur, wohin sie ihn schaffen.«
    »Zu diesem Professor.«
    »Dann sind sie beschäftigt.«
    Shao hatte Recht, das gab Jane zu. Beiden war klar, dass sie sich beeilen mussten. Es galt nicht nur, ihre Freunde zu befreien, sondern auch Sir James.
    »Egal wie, Shao, wir gehen rein!«
    Die Chinesin nickte. »Auf mich kannst du zählen!«
    Man kann den Horror und das Grauen auf die verschiedensten Arten und Weisen und auch in den unterschiedlichsten Stufen erleben.
    Was Suko und ich durchmachten und durchlitten, das war auch Horror. Zumeist jedoch Folter, ohne dass wir dabei körperliche Schmerzen durchlitten. Mit uns ging man subtiler vor, was auf eine gewisse Art und Weise ebenso schlimm war.
    Der Horror spielte sich im Kopf ab!
    Das Gehirn sollte leergesaugt werden, um uns so die Erinnerung zu nehmen. Wir würden am Ende nicht mehr denken können und herumlaufen wie Zombies. Ohne Sinn. Ohne Ziel. Ohne zu wissen, wer wir eigentlich waren. Ohne Erinnerung an die Vergangenheit und an das, was wir dort erlebt hatten. Und auch ohne unser Wissen.
    Beide waren wir über gewisse Strukturen im Reich der Finsternis informiert, aber auch über die Verbindungen zur normalen Welt. Im Lauf der Zeit hatte sich bei uns viel Wissen angesammelt. An das wollte das Horror-Hirn heran, um damit die Grundlage für einen neuen Weg zu haben. Es würde durch das Wissen den Kontakt zum Reich der Finsternis aufnehmen.
    Von Suko erfuhr der Professor einiges über seine asiatische Welt, in der er aufgewachsen war. Ich dachte daran, dass ich schon mehrmals gelebt hatte. Auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher