Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition)
Autoren: Susannah Kells
Vom Netzwerk:
Lasst ihn gehen.»
    «Campion!»
    «Nein, nein! Ruhe!» Devorax schmunzelte. «Spricht da Liebe aus deinem hübschen Mund?»
    Campion hob ihr Kinn. «Ich liebe ihn.»
    «Oh! Wie rührend. Wie sehr liebst du ihn, Mädchen?» Er beugte sich ihr entgegen. «Wie sehr?»
    «Ich liebe ihn.»
    «Genug, um auf den Bund zu verzichten?» Devorax grinste. «Wie hoch ist sein Preis? Kommen wir ins Geschäft. Der Kleine darf leben, wenn du mir dein ganzes Vermögen überschreibst.»
    Campion nickte. Es war ohnehin verloren.
    Devorax hatte offenbar vorhergesehen, dass sie um Tobys Leben bitten und jeden Preis für ihn zahlen würde. Er öffnete seinen Lederkoffer und entnahm ihm ein Blatt Papier, ein Tintenfässchen, eine Schreibfeder und Siegelwachs. «Unterschreib, Frau, und der Kleine bleibt am Leben.»
    Das vorbereitete Schreiben war kurz. Es widerrief ihren Anspruch auf das vom Bund verwaltete Vermögen und wies die Bank von Amsterdam an, alle entsprechenden Vereinbarungen außer Kraft zu setzen. Sie tauchte die Feder in das Tintenfässchen und setzte ihren Namen unter das Schreiben. Devorax schmunzelte. «Damit wäre unser Handel rechtens. Unser Advokat wird bestätigen, dass es immer besser ist, den Rechtsvorschriften zu genügen, nicht wahr, Sir Grenville?»
    Sir Grenville sagte nichts. Er schaute Devorax dabei zu, wie er heißes Wachs aufs Papier tropfen ließ und dann die Siegel zur Hand nahm. «Matthäus, Markus, Lukas. Na, bitte!» Er hob das Blatt in die Höhe. Im Kerzenlicht schimmerten die drei Abdrücke wie frisches Blut. «Der Bund wechselt den Besitzer. Lady Campion Lazender ist bettelarm, und Sir Toby wird leben.»
    Toby warf einen kurzen Blick auf den besiegelten Brief, richtete sich an den Soldaten und sagte: «Sie stellt für Euch keine Gefahr mehr dar. Lasst sie leben!»
    Devorax legte das Schreiben auf den Tisch. «Du willst, dass sie lebt, mein Kleiner?»
    Toby nickte.
    Devorax gab sich nachdenklich. «Sie hat alles für dich geopfert. Was hättest du zu bieten?»
    Toby schäumte vor Wut, sah sich aber außer Stande, Widerstand zu leisten. Er wusste, dass Vavasour Devorax nur noch auf das Hochwasser wartete und sich derweil amüsierte. Er hatte ihm nichts entgegenzusetzen. «Auch ich gäbe alles für sie», entgegnete er.
    «Auch dein Leben?»
    «Nein!», protestierte Campion.
    «Würde sie geschont?», fragte Toby.
    «Ja.» Devorax nickte den Männern hinter Toby zu, die auf dieses Zeichen gewartet hatten und den Gefangenen ergriffen. Sie waren ihm an Kraft überlegen, und er musste ohnmächtig mit ansehen, wie zwei weitere Soldaten aus Devorax’ Truppe Campion vom Stuhl zerrten und zur steinernen Mauer der Scheune führten. Mit der Pistole in der Hand ging Vavasour Devorax auf sie zu. Er warf einen Blick zurück auf Toby und sagte: «Ich zähle bis drei, mein Kleiner. Dann erschieße ich deine Frau. Wenn du dich vor sie stellen möchtest, nur zu. Meine Männer werden dich begleiten.» Nur fünf Schritt von Campion entfernt, hob er die schwere Waffe und richtete die Mündung auf ihre Brust. «Bedenke, mein Kleiner, deine Frau ist arm wie eine Kirchenmaus. Du kannst sie hier sterben lassen und deiner Wege ziehen. Heirate eine vermögende Braut. Es gibt in England viele junge Witwen mit Geld.»
    Campion starrte mit Schrecken in das schwarze Loch der Mündung. Dann hob sie den Blick und schaute durch das hohe Fenster der Scheune. Ein einzelner Stern glitzerte am Himmel.
    «Eins», knurrte Devorax.
    Toby schrie und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Männer, die ihn hielten, konnte ihnen aber nicht entweichen, um über Devorax herzufallen. Ebenezer grinste.
    «Nein, Toby, nein!», rief Campion, als er sich ihr näherte, die beiden Schergen im Schlepptau.
    «Doch.» Er lächelte und gab ihr einen Kuss. Ihre Lippen waren weich und kalt. «Ich liebe dich.»
    «Zwei!»
    Die Männer, die Toby und Campion gepackt hielten, suchten zu beiden Seiten Deckung. Um sie nicht zu gefährden, rückte Devorax zwei Schritte näher heran. Die Wachen grinsten. «Du kannst gehen, mein Kleiner. Eine Bettlerin als Frau wäre dir doch nur eine Last.»
    Toby achtete nicht auf ihn. Er wollte seine Arme um sie schließen, wurde aber von den Schergen daran gehindert. Also beugte er sich wieder vor und gab ihr noch einen Kuss. «Ich liebe dich.»
    «Drei.»
    Devorax drückte ab. Ein Flammenstrahl und schwarzer Rauch zuckten aus der Mündung. Der Explosionsknall hallte dröhnend von den Mauern wieder, und Toby, der Devorax den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher