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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia
Autoren: Robin Black
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Eine Hand wurde ihr zitternd dargeboten. Lilith blickte irritiert darauf. Da lag keine böse Absicht oder ein hinterhältiger Angriff dahinter. Nein, man reichte sie ihr, damit sie nicht allein war.
Als Lilith wie in Trance die kalte Hand umfasste, kehrte ihr Geist in ihren Körper zurück und die mentale Fessel legte sich wieder um ihren tobenden Stein. Tränen rannen aus ihren Augen, als sie sich zu Barrn auf die Knie fallen ließ und seine Hand an ihr heißes Gesicht drückte. Der Körper des Kriegers hielt den Strapazen nicht mehr länger stand und er kippte vorne über.
Lilith schrie panisch auf. Der Sturm heulte, die Blitze zuckten ein letztes Mal über die Burg hinweg, dann war es still - totenstill.
Lilith stand in einem Meer der Verwüstung. Der Raum lag zertrümmert und staubig vor ihr. Die Diamantaner lagen regungslos auf dem Boden und das Dämonenmädchen, welches sich gegen sie gewandt hatte, lag bewegungslos in den Armen des Dämons, der sie sanft hin und her wiegte.
Ängstlich neigte Lilith ihren Kopf und sah auf Barrn hinab, dessen Kopf auf ihre Brust gesunken war.
»Barrn?«, hauchte sie und befühlte den kalten Körper, der immer mehr verblasste.
»Barrn?«, fragte sie noch einmal und ihre Lippen zuckten.
Tränen verschleierten ihr die Sicht, als sie sich suchend nach Persuar umsah. Er lag röchelnd auf dem Boden. Sein Juwel war am Verblassen. Große Stücke fehlten und lagen als schwarze Scherben auf dem Boden. Sie ließ Barrns Körper behutsam auf den Boden gleiten und stieg achtlos über Hanak hinweg, der zwar noch atmete, aber mehr tot als lebendig auf dem Boden lag.
Sie kniete sich zu Persuar, der sie aus leeren Augen musterte. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwerfällig und sein Diamant kämpfte ums nackte Überleben. Der Herrscher rührte sich nicht, als sie ihre Hände auf seinen Stein legte. Sie hatte mit Widerstand gerechnet, aber er lag nur da und starrte sie an. Sie konzentrierte sich und versuchte sich an das Gefühl zu erinnern, welches sie durchströmt hatte, als Kolkan eine Transferverbindung zu ihr aufgebaut hatte.
Sie stieg hinab zu ihrer hellen Quelle, die züngelnd und erbost zischend, ob der Verbannung, in ihr brodelte und an ihren mentalen Ketten riss. Die Bestie wollte wieder entfesselt werden, aber Lilith ignorierte ihr Aufbegehren und riss dieses Mal die Barrieren kontrolliert ein und ließ den hellen Strom mit voller Wucht in Persuars schwarzes Juwel laufen.
Sie war sich der Konsequenzen bewusst: Elowia würde weiter in Dunkelheit getaucht bleiben. Die Diamanten würden nicht vollständig von der Welt verschwinden und vielleicht verhalf sie sogar Persuar zu noch mehr Macht, jetzt wo die meisten starken Juwelen Elowias zerstört worden waren. Aber sie wollte und konnte Barrn nicht sterben lassen. Das dunkle Juwel fing an zu glühen und spröde Stellen glätteten und feine Risse schlossen sich.
Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Erinnerungen auf Persuar einströmten, und ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie nicht nur ihr Leben, sondern auch jeden intimen Gedanken, jede geheime Erinnerung und jedes Bild ihres Lebens mit ihm teilen musste. Wie sehr sie seinen Gesichtsausdruck verabscheute, als er für einen kurzen Augenblick Teil ihres Lebens wurde. Er war ein stummer Zuschauer ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und schlussendlich ihrem Ende.
Ihre Umgebung wurde dunkler, die Bilder verschwammen und ihre starke Quelle versiegte langsam. Ihr wurde schwindelig und die Welt drehte sich, während ihr zeitgleich die Luft zum Atmen fehlte. Sie musste noch einmal ihren Kopf wenden. Nur noch ein einziges Mal Barrn anschauen. Zäh kam ihr jede Bewegung vor. Langsam, unendlich langsam gehorchten ihre Nackenmuskeln und sie drehte den Kopf zu Barrn. Seine Augenlider flatterten und seine Arme zuckten. Er begann, sich zu regen.
Sie lächelte. Und mit einem solchen Lächeln auf den Lippen schickte sie den letzten, weißen Funken aus ihrem Körper hinein in Persuars Juwel.
Sie kippte nach hinten und schlug mit dem Kopf auf den Steinboden auf. Aber sie spürte keinen Schmerz mehr. Sie war tot.
Barrn schlug seine Augen auf. Er gewöhnte sich langsam an den staubigen Dunst, der über allem lag. Das Erste, was er sah, waren die erloschenen, goldgelben Augen von Lilith und ihr sanftes Lächeln, das ihm zu gelten schien. Er rappelte sich auf, stürzte über die Mauerreste, schlug sich das Kinn blutig und stolperte zu Lilith hin. Er riss ihren leblosen Körper nach oben und an seinen
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