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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen
Autoren: Suzanne Barclay
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Knie und betupfte den Fleck, der in Ross’
    Augen wie Blut aussah, das sinnlos vergossene Blut seines Bruders. „Wie kannst du nur so von Ross denken? Das verstehe ich nicht. Das alles muss ein Ende haben. Es zerreißt mir das Herz ... “
    Der Laird blickte auf ihren gesenkten Kopf hinab, die zitternden Schultern. „Ah, Carina!“, seufzte er, stellte den Becher ab und kniete neben ihr nieder. „Du weißt doch, ich will deine Tränen nicht sehen.“ Ungeschickt tätschelte er ihren Rücken.
    „Ich weine nicht.“ Mit verschleierten Augen sah sie ihn an. „Indes ertrage ich euern Zwist nicht länger.“
    Verzweifelt trat Ross näher und fiel ebenfalls auf die Knie. „Vater, ich schwöre dir - niemals wollte ich haben, was Lion zustand.“
    „Ha! Schon immer hast du diese Burg und die Ländereien geliebt.“
    „Das leugne ich nicht, aber ich war nie bestrebt, sie für mich zu gewinnen, denn ich hatte andere Pläne.“
    „Lionel“, beschwor Lady Carina ihren Gemahl, „siehst du denn nicht ein, wie falsch und gefährlich deine Rachsucht ist?“
    „Ich kann nicht anders.“
    Und darin liegt das ganze Problem, dachte Ross traurig. Auge um Auge, das forderten die alten Sitten. König David jedoch hatte zwölf Jahre am englischen Hof verbracht und vertrat seither zivilisiertere Ansichten. Dafür bewunderte ihn Ross, und nach seiner Meinung durften die Sutherlands nicht für einen Unfall bestraft werden. Falls Lion tatsächlich einem Unfall zum Opfer gefallen war. „Wir müssen dem König Beweise vorlegen. Vater, erlaube mir wenigstens, Nachforschungen anzustellen ... “
    „Nein! Eammon Sutherland soll sterben. Immerhin hat er seine verfluchte Tochter bewogen, meinen Sohn in den Tod zu locken.“
    Ehe Ross weitere Argumente Vorbringen konnte, flog die Tür auf, und Hunter stürmte herein, die Wangen gerötet. „Vater, du bist wieder zu Hause.“ Beim Anblick des knienden Trios hielt der lebhafte Sechzehnjährige verwundert inne. „Was macht ihr denn da? Habt ihr etwas verloren?“
    „Sehr viel“, entgegnete Ross grimmig, erhob sich langsam und beobachtete, wie sein Vater der Mutter auf die Beine half.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du gegen die Sutherlands kämpfen würdest,Vater?“, fragte Hunter vorwurfsvoll. „Ich wäre mitgekommen.“
    „Ich auch!“, rief Elspeth.
    „Du bist nur ein Mädchen“, spottete Hunter. Herausfordernd hob Elspeth das Kinn. „Ich reite genauso gut wie du, und Sir Andrew sagt, ich kann meinen Dolch ebenso schwingen wie ...“
    „Elspeth Carmichael, hast du dich schon wieder auf dem Fechtplatz herumgetrieben?“, wurde sie von der strengen Stimme ihrer Mutter unterbrochen.
    Hilfesuchend wandte sich das Mädchen zum Vater, aber er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Das darfst du nicht. Es ist gefährlich, und es schickt sich nicht.“
    „Nur weil ich ein Mädchen bin, soll ich ständig im Haus bleiben und nähen und kochen lernen. Ich hasse das alles, Vater
    „Ist irgendjemand hungrig?“ Avery trug ein Tablett ins Zimmer, über dem ein weißes Tuch lag. Mit ihren vierzehn Jahren war sie bereits eine Schönheit, das Ebenbild ihrer Mutter. Im Herbst sollte sie verheiratet werden. „Sobald wir von deiner Ankunft hörten, beauftragte mich Mama, für dein leibliches Wohl zu sorgen, Vater.“ Sie setzte das Tablett auf dem Tisch ab, stellte sich auf die Zehenspitzen, um seine schmutzige Wange zu küssen, dann rümpfte sie die Nase. „Willst du nicht die Spuren deiner Reise wegwaschen, Vater? Soll ich ein Bad vorbereiten lassen?“
    „ Später. Erst möchte ich mich ausruhen. “ Er sah so erschöpft und niedergeschlagen aus, dass Ross’ Herz sich schmerzlich zusammenkrampfte. Könnte er seinem Vater doch den Mann präsentieren, den die Schuld an Lions Tod traf .
    „Setz dich, ich spiele dir etwas auf meiner Laute vor.“ Fürsorglich führte Avery ihren Vater zu einem Stuhl. „Das wird dich aufmuntern.“
    Verächtlich schnitt Hunter eine Grimasse und stopfte ein Stück Brot in den Mund. „Jetzt, wo sie Simon bald heiraten
    wird, spielt sie dauernd die künftige Burgherrin. “
    „Mama überlässt mir einige ihrer Pflichten“, erklärte Avery, die Laute in der Hand, und sank auf den Schemel, wo Elspeth vorher gesessen hatte. „Und Ross gibt mir Unterricht, wie die Bücher zu führen sind. “
    „Ja, das kann er“, murrte Lionel.
    Gequält seufzte Ross. Wann würde der Vater endlich auf hören, ihn zu kränken?
    „Sogar Anne Fraser reitet
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