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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers
Autoren: Deon Meyer
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Chefredakteur. Letztlich hatten sie sich mit der Ministerin darauf geeinigt, daß sie die Nachricht zwar exklusiv, aber vorsichtig bringen würden, sie würden Rücksicht nehmen auf das nationale Interesse und die verdeckten Operationen. Als Allison fertig war, ging sie raus, um in der St. George’s Mall zu rauchen, und schaute zu, wie der Rest der Welt nach Hause eilte. Menschen über Menschen, so ernsthaft, so betriebsam, sie fuhren nach Hause, nur um morgen früh wieder herzukommen, ein endloser Kreislauf, um Leib und Seele zusammenzuhalten, bis alles vorbei war. Dieses nutzlose, bedeutungslose Leben ging gnadenlos weiter: Morgen würde es andere Nachrichten geben, am Tag danach einen neuen Skandal, irgend etwas anderes würden sie den Leuten in großen schwarzen Lettern hinknallen.
    Verfluchter Van Heerden. Verflucht sei er dafür, so zu sein wie alle anderen Männer, ein verfluchter Ladendieb und Schwindler.
    Verfluchter Thobela Mpayipheli, der eine Frau und ein Kind im Stich ließ, um eine sinnlose Verfolgungsjagd quer durch dieses elende Land zu führen. Alles, was davon blieb, waren vergilbende Titelseiten in Zeitungsarchiven. Wußte er nicht, daß sich im nächsten Monat, im nächsten Jahr, niemand mehr daran erinnern würde, niemand außer Pakamile Nzululwazi, der irgendwo in einem verdammten Waisenhaus lebte, der jeden Abend zum Fenster hinausschaute und hoffte, bis auch das, wie jede andere Hoffnung, unausweichlich verblaßte und ihm nichts blieb als der gnadenlose Kreislauf, aufzuwachen und wieder einzuschlafen?
    Sie zertrat die Zigarette mit ihrem Absatz.
     
    |380| Leckt mich alle am Arsch!
    Und sie wußte auch, wie sie das hinbekam.
     
    5. AKTIONEN MOSLEMISCHER EXTREMISTEN
    Johnny Kleintjes wurde tot in einem Zimmer des Republican Hotel in Lusaka aufgefunden, das Wort »KAATHIEB« war mit einem scharfen Gegenstand in seine Brust geritzt worden – arabisch für »Lügner«.
    Das deutet offensichtlich auf das Eingreifen moslemischer Extremisten hin, und die entscheidende Frage besteht nun darin, wie lokale oder andere Gruppierungen überhaupt von der Operation erfahren haben. Die wahrscheinlichste Erklärung ist ein Leck innerhalb der Presidential Intelligence Unit selbst – und es gibt mehrere Tatsachen, die diesen Verdacht erhärten:
     
Die Operation wurde bereits in einem frühen Stadium infiltriert – die Moslems befanden sich in Lusaka, sie warteten auf Kleintjes und die CIA-Operateure. Die PIU war die einzige Agentur, die von Kleintjes’ Aufenthalt dort wußte.
Nach der Eliminierung Fortensos und Blums erpreßten die Unbekannten Kleintjes’ Tochter in Kapstadt dazu, eine bestimmte Festplatte nach Lusaka zu bringen. (Sie bat einen gewissen Thobela Mpayipheli, einen ehemaligen Freund und Kollegen ihres Vaters, dies in ihrem Auftrag zu tun, denn sie ist behindert – siehe unten.) Die im Verdacht stehende Moslem-Gruppierung war meiner Ansicht nach nicht auf die neu erstellten Kleintjes-Daten aus, sondern auf die Informationen, die er angeblich während der Integration 1994 gesichert hatte.
Daraus folgt offensichtlich: Die Extremisten verfügen über einen Maulwurf innerhalb der PIU und vermuteten, daß die Identität dieses Maulwurfs durch die Daten offenkundig würde.
Es ist bekannt, daß Kleintjes selbst Sympathien für den Mittleren Osten hegte und den moslemischen Maulwurf beschützt haben könnte.
|381| v. Darüber hinaus hat ein PIU-Mitglied, das durch die Polizei Botswanas verhaftet wurde, in der Nähe zur Grenze nach Sambia im Hinterhalt gelegen, um Mpayipheli aufzuhalten und die Festplatte an sich zu bringen. Wir vermuten, daß die Polizei in Botswana darüber informiert wurde, um zu verhindern, daß die Festplatte (auf der sich Informationen über den moslemischen Maulwurf befinden) in die Hände der PIU fällt. Die einzigen, die wußten, daß dieser PIU-Mitarbeiter in Botswana wartete, gehören zu einer kleinen, exklusiven Gruppe innerhalb der PIU.
     
    Die meiner Meinung nach einzige verbleibende Frage besteht nicht darin, ob islamische Extremisten einen Maulwurf innerhalb der südafrikanischen Presidential Intelligence Unit haben, sondern wer es ist. Daraus folgt logisch, daß die ursprünglichen Daten Aufschluß über die Rolle des moslemischen Maulwurfs innerhalb der südafrikanischen Geheimdienste geben könnte.
    Zur Zeit wird die Festplatte noch vermißt.
     
    6. DIE EINBRINGUNG VON UMZINGELI
    1984 wurde ein erstklassiger CIA-Mitarbeiter und hochdekorierter, äußerst
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