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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin
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seinen Kopf zu klären und sich zu erinnern, was geschehen war.
    Ein plötzlicher Tritt in den Hintern ließ ihn erschrocken aufschreien.
    „Wir sind gleich da, mein Freund“, sagte eine Stimme, die ihm vage bekannt vorkam.
    Er drehte sich langsam auf den Rücken und starrte den Riesen von einem Mann an, der über ihm stand. Plötzlich kamen alle Erinnerungen zurück. Ylfas Vater. Er war gekommen, seine Tochter zu holen. Dann das Gespräch in der Halle, welches in der Prügelei geendet hatte und plötzliche Finsternis. Kurz vorher hatte er noch seine Schwester gesehen. – Gisela! Was war mit ihr?
    „Was hast du mit meinen Leuten gemacht? Wo ist meine Schwester?“
    „Sie sind unversehrt. Keinem wurde ein Haar gekrümmt“, brummte Erik.
    „Und das soll ich dir glauben?“, sagte Fulk und grinste zynisch.
    „Erst einmal überprüfen wir deine Geschichte. Danach könnent> vielleicht auch meine Geschichte prüfen. Vorausgesetzt, deine Geschichte war nicht falsch. In diesem Falle würde ich dich nämlich ganz langsam zu Tode bringen und du hättest dann keine Gelegenheit mehr, zu prüfen, ob ich die Wahrheit gesagt habe oder nicht.“
    „Das klingt ja wirklich reizend“, sagte Fulk sarkastisch. „Aber deine Tochter wird dir schon bestätigen, dass ich die Wahrheit gesagt habe.“
    „Das bleibt erst einmal zu prüfen. Wir werden gleich an Land gehen. Ich bringe dich in meine alte Jagdhütte. Dort wirst du bleiben, bis ich mich von der Wahrheit deiner Geschichte überzeugen konnte. Falls du meiner Tochter irgendwelche Gewalt angetan hast, dann wirst du dir wünschen, deine Mutter hätte dich nach deiner Geburt ertränkt!“
    „Warum stellst du uns nicht einfach gegenüber? Dann kannst du sie direkt fragen.“
    „Ich will nicht, dass sie dich sieht. Sie soll mir ganz frei erzählen, was sich wirklich zugetragen hat auf deiner Festung. Ohne das du ihr Worte in den Mund legen kannst.“
    Plötzlich ging ein Ruck durch das Boot.
    „Gut! Wir sind da“, sagte Ylfas Vater und zwei Männer kamen herbei, um Fulk auf die Füße zu helfen und ihn an Land zu bringen.
    Man durchtrennte die Fußfessel, damit er laufen konnte, doch die Handgelenke blieben gefesselt.
    „Los! Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    *
     
    Ylfa saß in ihrem Stuhl und versuchte, ein Kleid zu reparieren, doch immer wieder schweiften ihre Gedanken ab und wanderten zu Fulk. Was er wohl jetzt tat? Dachte er manchmal an sie? War er schon verheiratet? Und der schlimmste Gedanke: Hatte er schon mit dieser adligen Schlange geschlafen?
    Aufgeregte Rufe von draußen ließen sie innehalten und sie lauschte angestrengt. Sie konnte die Worte nicht ausmachen, doch etwas ging da draußen vor. Hastig legte sie ihre Arbeit beiseite und sprang vom Stuhl auf. Mit wehenden Röcken stürmte sie aus der Halle des Langhauses ins Freie.
    Die Bewohner von Kalhar strömten alle zum Strand des Fjords. Ylfa kniff die Augen zusammen und schaute gegen die Sonne, bemüht, auf dem glänzenden und reflektierenden Wasser etwas zu erkennen. Es war ein Boot, soviel stand fest. War es ihr Vater? Ja! Jetzt konnte sie es erkennen. Es war ihres Vaters Drachenboot.
    Ihr Herz hüpfte vor Freude. Sie stieß einen kleinen Schrei aus und rannte den Pfad hinab, vorbei an den Häusern der Dorfbewohner bis hinunter zum Strand, der als Anlegestelle und Werft diente.
    Jetzt hatte auchtzt0">
    Ylfa winkte wie toll. Sie hüpfte auf und ab, konnte es gar nicht erwarten, dass das Drachenboot endlich anlegte und sie sich ihrem Vater in die Arme werfen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht gewusst, wie
sehr
sie ihren Vater vermisst hatte.
    Als der Jarl von Kalhar an Land ging, wurde er überschwänglich begrüßt. Ylfa kämpfte sich durch die Menge und schon lag sie schluchzend in den starken Armen ihres Vaters.
    „Ylfa! Mein Mädchen! Was hast du dir nur dabei gedacht, deinem alten Vater so einen Schrecken einzujagen. Ich bin vor Angst fast verrückt geworden.“
    Er drückte sie so fest, dass sie glaubte, er würde ihr die Knochen brechen, doch sie war viel zu glücklich, um sich darüber zu beschweren.
    „Es tut mir so schrecklich leid, Vater“, schluchzte sie.
    „Ist ja schon gut“, sagte ihr Vater beruhigend. „Jetzt ist ja alles gut. Du bist wieder da und das ist die Hauptsache.“

    Ylfa hatte ihrem Vater von dem Überfall berichtet, wie sie gefangen genommen wurde und wie man ihre Verkleidung aufgedeckt hatte. Auch berichtete sie, wie man sie schließlich freigelassen, und
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