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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Hilary Norman
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sicher darauf gebaut, dass die Hautpartikel, nachdem so viel Zeit verstrichen und die Wohnung nicht versiegelt gewesen war, dort platziert worden sein könnten.
    Trotzdem – egal, ob es vor Gericht bewiesen wurde oder nicht, es bedeutete aus Sams Sicht ein bisschen mehr Genugtuung für Grace.
    Aber ansonsten konnte von Genugtuung bei ihm kaum die Rede sein.
    Sein Mitgefühl mit Claudia und ihren Söhnen überstieg jedes Maß.
    Und sie hatten noch immer keinen stichhaltigen Beweis dafür, dass Cooper irgendetwas mit Matthew Harris Jones zu schaffen gehabt hatte, bevor Jones Dan dieses Messer in den Körper gerammt und eine glückliche Familie zerstört hatte.
    Nur noch ein Verrückter, so offenbar die vorherrschende Meinung, je mehr Zeit verstrich.
    In diesem Punkt war sich Sam nicht sicher und würde es auch niemals sein.
    Nur in einem Punkt war er sich sicher.
    Er wollte, dass Cooper von dieser Welt verschwand.
    Und ihm war scheißegal, wie.
    Lynchen, Pest, elektrischer Stuhl oder tödliche Spritze.
    Je früher, desto besser.

141
    1. Oktober
    Grace wollte ihn tot sehen.
    Sie wollte es so unbedingt, dass ihr fast schlecht wurde.
    Es erschütterte sie in ihren Grundfesten.
    Gefallen am Tod.
    Das war es, was Cooper ihr angetan hatte.
    Inzwischen gab sie ihm an allem die Schuld, auch an Bianchis Tod, mehr noch als sich selbst.
    Was, wie sie fand, immerhin ein Fortschritt war.
    Sie hatte mit Magda noch nicht über diese Gefühle gesprochen, da sie ihre Sitzungen erst einmal reduziert hatte. Im Augenblick war sie zu beschäftigt damit, sich zu überlegen, wie sie Claudia und ihren Neffen helfen könnte, auch wenn sie kaum etwas tun konnte, kaum etwas tun durfte .
    Die Beerdigung war vorbei, und Sam hatte ihr bald danach recht gegeben: Sie mussten Claudia von dem unbewiesenen Verdacht einer Verbindung zwischen Dans Mörder und Cooper erzählen.
    »Denkt ihr etwa, auf die Idee wäre ich nicht schon selbst gekommen?«
    »Warum hast du uns denn nichts davon gesagt?«
    Claudia sah ihre Schwester traurig an. »Was hätte das denn geändert?«
    »Du solltest anfangen, wieder Patienten zu empfangen«, hatte Magda Grace gestern vorgeschlagen. »Vielleicht bei mir, wenn du nicht von zu Hause arbeiten willst.«
    Die Wahl des Ortes war die geringste von Grace’ Sorgen.
    Dans Tod hatte all ihre eigenen Ängste davor, Sam zu verlieren, neu entfacht.
    Sie wusste, dass es eine ganz natürliche Reaktion war, solche Tragödien auf sich selbst zu beziehen, selbstquälerische »Was wäre, wenn«-Spiele zu spielen. Aber sie hatte das Gefühl, noch immer zu viele andere Dinge im Kopf zu haben, um Kindern mit Problemen helfen zu können.
    Der Schmerz ihrer Schwester und dieser beiden jungen Männer. Ihr eigener Verlust des Schwagers, der ein solch verlässlicher Freund geworden war.
    Ihre noch immer anhaltende Schuld wegen ihres eigenen Verbrechens.
    Und, paradoxerweise am düstersten von allen, wie es ihr schien, ihre Sehnsucht nach Coopers Tod.

142
    11. Dezember
    Jewel war in der Nacht zu ihm gekommen, in der er wieder angefangen hatte, es zu tun. Es richtig zu tun.
    »Leg dich hin«, hatte sie zu ihm gesagt, so wie früher. »Ich muss nicht«, hatte er zu ihr gesagt. »Leg dich hin, Blödmann!«
    »Ich muss nicht mehr tun, was du mir sagst«, widersprach er. Weil du tot bist.
    »Leg dich hin und ertrage es wie der Schwachkopf, der du bist!« Daher wusste er, dass es wirklich Jewel war.
    Nur ein paar der Schimpfnamen, mit denen sie ihn immer überhäuft hatte. Zusammen mit dem Schmerz.
    Da hatte er gewusst, dass er ihr nicht entkommen konnte. Niemals. Und daher hatte er es getan.
    Im Laufe der Zeit an diesem Ort hatten sie versucht, ihn davon abzuhalten.
    Sie nahmen ihm die harte Bürste weg, die er aus dem Putzraum gestohlen hatte, den Schäler, den er aus der Küche geschmuggelt hatte, den Kratzschwamm aus dem Duschblock.
    Er benutzte seine Fingernägel, daher schnitten und feilten sie sie kurz.
    Aber sie wuchsen wieder nach.
    Es gab immer eine Möglichkeit.
    Und so war Jewel immer wieder gekommen, und er hatte es immer wieder getan.
    Er hatte gewusst, dass er krank wurde, lange bevor sie es bemerkten.
    »Tu es noch mal «, sagte Jewel immer wieder zu ihm.
    Aus der tiefsten Hölle.
    Nur dass er sich damals, als er sich selbst diszipliniert hatte, Bleichmittel in die Wunden gegossen hatte, so, wie sie es ihm beigebracht hatte, und weiß Gott, es hatte wehgetan, aber dadurch war er sauber geblieben, wie er es wollte.
    Und deshalb war er
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